AGM-Agenda 2017

von Thorsten Schmidt 19.04.2017
Die WM-Teilnehmer haben in einem Kraftakt vor einigen Tagen die Boote verladen.  Fabian hat sich zwar dabei verletzt, glücklicherweise aber nicht so schlimm, dass seine Teilnahme an der Reise in die Karibik gefährdet ist und auch die Fastenzeit ist endlich vorbei. Jetzt, wo die Boote unterwegs sind kann die Vorfreude auf den Segelspaß im Traumrevier richtig beginnen.

Passend dazu veröffentlichte die OKDIA vor einigen Tagen die Tagesordnungspunkte für die AGM in Barbados. Dabei  bestätigte  sich mein böser Verdacht: Dort, auf dieser wunderschönen Insel hat keiner der OK-Segler vor ernsthaft zu arbeiten, an den Regeln zu feilen oder sogar Klassenpolitik  zu betreiben!

Nein, -alle wollen sich eine schöne Zeit machen, das Segeln und das Leben genießen und keiner denkt ernsthaft über die Roadmap oder ähnliches nach. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Agenda für die kommende AGM die kürzeste und am wenigsten kontroverse ist seit Jahren. Nur ein paar Tagesordnungspunkte stehen auf der Liste und ich  habe den Eindruck das dies die unvermeidlichen, also protokollarisch vorgeschriebenen Dinge sind, damit  möglichst bald die After-AGM-Party losgehen kann.

Am 29. Mai startet  die Sitzung mit der Begrüßung und  Bestätigung der Entscheidungen der letzten AGM 2016 und dem Kassenbericht. Dann finden schon die Wahlen statt.

Nicht zur Wiederwahl  steht der OKDIA-Präsident  Bo Teglers (DEN), vorgeschlagen als  Nachfolger  wird Mark Jackson (Aus). Ebenfalls neu gewählt  werden muss der Vizepräsident  der  nördlichen Hemisphäre. Darek Kras (Pol) tritt nicht mehr an, bereit zur Wahl ist Jonas Borjesson (SWE). Dagegen steht Peter Scheuerl (GER) für den Job als Webmaster dankenswerterweise wieder zur  Verfügung. Die  Wahlen bieten offensichtlich keinerlei Konfliktpotential und  sollten schnell über  die Bühne gehen. Auch für den zur Zeit noch nicht neu besetzten Posten eines Schatzmeisters wird sich  sicher bis Anfang  Mai  ein geeigneter Kandidat gefunden haben.

Immerhin  ein (1) Vorschlag für eine Regeländerung  wird auf  der Sitzung  diskutiert. Die  Regel 19 im Handbuch  zur Durchführung  unserer internationalen Meisterschaften soll eindeutiger  formuliert werden:

19. Minimum/Maximum-Windstärke

19.1 Ein Rennen soll nicht  gestartet werden, wenn die Windstärke, gemessen in einem Bereich nicht   höher als 3 Meter über  dem Wasser, weniger als 3m/s oder mehr als 14m/s  beträgt.
19.2 Ein Rennen soll abgebrochen werden, wenn die Windgeschwindigkeit für mehr als 5 Minuten unter 3m/s fällt.
19.3 Die Entscheidung ein Rennen zu starten oder ein Rennen abzubrechen trifft die Regattaleitung

 

Nach  diesem wenig  kontroversen Regeländerungsvorschlag  geht es dann auch  schon auf  die Zielgerade  der Sitzung unter der karibischen Sonne.

Für  die EM  2019 und/oder die WM 2021 gibt  es eine schöne Bewerbung  des Arco Sailing Club am Gardasee. Nähere Informationen findet  ihr hier.

Dann ist  Schluss mit der AGM, geschätzte Dauer: Weniger als 30 Minuten!
In der im Anschluss stattfindenden offenen Aussprache wird  es Zeit  für  noch  einen Cocktail und Neuigkeiten von den zukünftigen Veranstaltungsorten der internationalen Meisterschaften:

2017 Europameisterschaft in Faaborg/Dänemark
2018 Weltmeisterschaften in Warnemünde
2019 Weltmeisterschaften in Wakatere in Neuseeland

Ein offenes Abschlussthema gibt  es noch zum Sundowner: Wie  können wir  durch Klassenregeln OK-Segler zur Mitgliedschaft in der jeweiligen nationalen Klassenvereinigung zwingen.
Naja, wenn da nicht viel herauskommt  bei dieser Diskussion, wer  will es unseren WM-Teilnehmern ernsthaft übelnehmen unter Berücksichtigung der Gesamtsituation.

Ich  wünsche allen WM-Teilnehmern eine tolle Reise, viel Spaß beim Segeln und  eine unvergessliche Zeit  auf Barbados.

PS.: Was sich in manchen Ohren vielleicht wie  eine Kritik an der OKDIA und den handelnden Personen anhört ist nichts anderes als eine harmlose, nicht ernstgemeinte Verpackung  der an sich  ziemlich langweiligen AGM-Agenda-Übersetzung. Mit ordentlichem Neid den WM-Teilnehmern gegenüber ausgestattet, will ich mit dem Artikel den einen oder anderen dazu  bringen sich wenigstens  einmal  im Jahr  mit  der internationale Klassenpolitik zu beschäftigen. Nichts  liest sich langweiliger als  die Tagesordnung einer Sitzung. Ich bitte daher meine Kommentierung als das aufzufassen , was sie ist: Harmlose Rahmenbemerkungen, um aus der Übersetzung einer Liste eine besser lesbare Geschichte  zu machen.

Als nicht in die Prozesse der OKDIA und  der verschiedenen Komitees eingebundener OK-Segler, kann ich nur erahnen wieviel Arbeit wirklich dahinter steckt, den Motor der internationalen OK-Klasse laufen zu lassen und die Klasse weiterzuentwickeln. Insbesondere in den letzten Monaten sind sicher im Rahmen der Regelmodernisierungen und  der Umschreibung der Klassenregeln in das neue Format viele Stunden Arbeit investiert und  viele Emails hin und her geschickt  worden. Dies geschieht in der Regel im Verborgenen. Da die  meiste Arbeit  auch weiterhin ehrenamtlich geleistet wird gilt  daher  ausdrücklich mein besonderer Dank den Betreffenden. Die  beste Methode diese Dankbarkeit  zu zeigen ist  sicher sich selbst zu beteiligen.  Am einfachsten geht dies über Interesse, Diskussion und  als WM-Teilnehmer -Teilnahme an der AGM.