Dänische Meisterschaft 2016 in Herslev am Roskildefjord

von Jörg Sylvester 23.09.2016
Wer letztes Jahr zur Dänischen in Lundeborg war hatte 3 Tage Südsee bei leckerer Vollverpflegung gebucht.

Also ging es auch dieses Jahr wieder nach Dänemark, wo die Meisterschaft in Herslev ausgetragen wurde. An einem vielversprechendem Club mit ca. 30(!) OK Jollen. Gemeldet waren ca. 100 Boote, darunter auch 6 deutsche: Martin, Andreas, Jessica, Gunter, Thomas und ich. Nicht zu vergessen Greg mit NZL im Segel aus Potsdam.

Aber erst mal mussten wir da hin und wir wollten rechtzeitig zum Vorabend Dinner um 19 Uhr vor Ort sein.

3 Fragen waren noch zu klären:

  • Fähre oder Brücke?
  • T4 oder T5?
  • Doppeltrailer leihen oder klassisch mit Reifen Boote stapeln?

Da das echte Urlaubsfeeling erst bei einer Fährfahrt einsetzt also Fähre, Thomas Klamotten lagen schon im T4, also T4 und die alten Reifen waren näher als der Doppeltrailer, also klassisch verpackt und los.

Das ganze Geraffel auf der Fähre

Das ganze Geraffel auf der Fähre

Vor der Fähre waren wir dann das erste Gespann, das nicht mehr mit kam und so durften wir noch 45min ausruhen. Mit dem Abendessen konnte es jetzt eng werden. Autobahn bis Koege, Landstraße bis Roskilde, dann idyllische immer kleiner werdende Wege bis Herslev. Die vielen Feierabendrennradgruppen deuteten darauf hin, dass hier wenig Autos fahren. Der Club lag schön versteckt und ruhig am Seitenarm des Fjords. Einfach nur schön hier. Das leckere Essen, verschoben auf 19:30 haben wir noch rechtzeitig erreicht. Und süffiges Bier der ökologischen Herslev Brauerei gab es in hell und dunkel. Bis jetzt alles richtig gemacht.

Idyllischer Hafen in Herslev

Idyllischer Hafen in Herslev

Am Freitag beim Skippermoede machte uns der Wettfahrtleiter gleich klar, dass wir nicht auf dem vor der Tür liegenden idyllischem kleinen Teil des Fjords tümpelflitzen durften, sondern mit einer guten Stunde Anfahrt rechnen mussten, um auf dem großen Teil mit Roskildeblick unsere Wettfahrten auszusegeln. Also heute erst mal 2 Wettfahrten bei leichten bis mittleren Winden und einigen spannenden Drehern. Schnell hing bei den Starts durch die Nervosität der vielen Boote auch die Schwarze Flagge, die auch die nächsten beiden Tage kaum wieder runterkam. Nach den Wettfahrten wieder an Land gab es lecker Hot Dogs und Hafenbier aber nur für den Anfang. Abends dann wieder leckeres Abendessen in geselliger Runde.

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Der Samstag hatte eine sehr interessante Wettervorhersage für die 3 Wettfahrten: 14 bis 18 Knoten Wind, in Böen bis 32 Knoten. Das konnte ja was werden. Ein Teil blieb gleich an Land. Die anderen segelten wieder einen kurzen Halbwind raus, um dann auf einem einem seeeeehr langen Vorwindkurs zum Start zu gelangen. Die 3 Wettfahrten waren dann recht bequem bei 16 bis 20 Knoten, ehe wir auf die gaaaanz lange Kreuz zurück gingen. Hier kam dann eine schwarze Wand mit ganz wenig Sicht und den angekündigten starken Böen. Sie dauerte fast die ganze Kreuz (Segelmacherwetter, zum Glück war es kein Vorwindkurs). Im Hafen angekommen konnten wir unser verdientes Hafenbier mit Sandwiches bei bestem Sommerwetter genießen, als wäre nichts gewesen. Abends Meisterschafts-Dinner mit Live Musik und spendierten Getränken von Green Sails, aber irgendwie waren wir alle müde und Sonntag waren ähnliche Bedingungen wie Samstag angesagt.

2 Wettfahrten sollte es am Sonntag geben und der Wind sollte im Laufe des Tages abnehmen. Also wieder raus auf den langen Vorwind Trainingskurs zum Start. Das erste Rennen des Tages ging zügig bei gutem Wind über die Bühne, das zweite konnte erst im 6. Versuch gestartet werden wobei durch die schwarze Flagge das Feld nach jedem Startversuch immer mehr ausdünnte. Und der Wind nahm stetig ab. Nach dem letzten Rennen noch die lange Kreuz, ein letztes Mal den hübschen Fjord genossen und die Boote verladen. Selbstverständlich gab es noch Kaffee und Kuchen.

Gewonnen hat die Regatta Thomas Hansson-Mild, Dänischer Meister wurde Joergen Svensson. Greg wurde nach einer tollen Serie vierter, Martin siebter und Gunter, der das 6. Rennen gewann achter. Andreas und Thomas kamen nach durchwachsenen Wettfahrten auf die Plätze 30 und 33, ich war dann 41. Jessica hat sich den Respekt vieler Dänen erworben, da sie problemlos über die Bahn kam, als viele nicht einmal den Hafen verlassen haben. Sie wurde 76. Es gab Sachpreise für alle Teilnehmer. Ergebnisse und Bilder gibt es auf:

https://okjolle.dk/resultater/resultatliste.php?dato=20160814

https://www.dropbox.com/sh/2bx59i3sytg485a/AAA6XbaQPrU_bmDcvCOE54WKa/OK%20DM%20l%C3%B8rdag%20JPG?dl=0

Insgesamt war es ein toller Segel-Kurzurlaub bei durchwachsenem Wetter. Besonders hervorzuheben sind die Gastfreundschaft des Clubs und die super Verpflegung während der 3 (bis 4) Tage.

Jörg GER 777