Dominanz

2. WM-Tag: Gastgeber wie im Rausch

von Jörg Sylvester 11.02.2019
Heute morgen ging erst mal gar nichts. Wie fast immer in den letzten Tagen, kein Windhauch über der See, das Wasser glänzte und unser Hausvulkan grüßte friedlich von der anderen Seite der Bucht. Das entsprach ziemlich genau der Wettervorhersage und die soll sich auch in den nächsten Tagen nicht großartig ändern. Nach zweistündiger Startverschiebung an Land setzte endlich die von allen herbeigesehnte Seabreeze ein und das Feld der 111 OK-Jollen machte sich auf den Weg zur Regattabahn.

Nachdem der Wettfahrtleiter den Kurs etwas näher an Land verlegt hatte konnten wir erst am frühen Nachmittag das erste Rennen bei 10-12 Knoten segeln. Schon beim Raussegeln waren die 30-50° Dreher spürbar und mir war klar: Heute braucht man sicher auch eine große Portion Glück. Anscheinend waren aber doch in erster Linie Revierkenntnisse gefragt, denn die neuseeländischen Gastgeber zeigten uns anderen wo es lang geht und dominierten in einer erstaunlichen Leistungsbreite das Rennen. Die ersten neun segelten mit NZL im Segel und nur für den Olympiasieger Freddy Lööf war als Letzter ein Platz in den TopTen.

Das zweite Rennen des Tages wurde bei etwas konstanterem Wind direkt im Anschluss gestartet.  Der Engländer Richard Burton konnte gewinnen und “rettete” wenigstens ein bisschen die Ehre der Europäer, auch wenn wieder viele Neuseeländer vorne zu finden waren.

Für uns Deutsche war es kein wirklich guter Tag. Nachdem Jan sich gestern im Rennen gut nach vorne gearbeitet hat aber dann letztendlich mit einem BFD wenig glücklich in die Serie gestartet ist, konnte er heute mit den Plätzen 21 und 26 nicht an die furiose Leistung bei der neuseeländischen Meisterschaft anknüpfen. Aber es bleiben noch 7 Rennen und sicher wird keiner der momentan Führenden ohne Ausreißer durch die Serie kommen. Wir anderen loten das Mittelfeld in der ganzen Breite aus und erfreuen uns an den fantastischen Segelbedingungen bei Sonne und sommerlichen Temperaturen. Wir trösten uns damit, das es für alle wirklich schwierig ist bei den permanenten Drehern hier zu segeln wenn man nicht aus Neuseeland kommt.

Die Gesamtwertung nach 3 Rennen wird, wenig überraschend, dominiert von den Gastgebern. In Führung liegt Josh Armit, amtierender Juniorenweltmeister im Laser Radial. Josh ist der Sohn der neuseeländischen OK-Legende Leith Armit.  Der vierfache OK-Weltmeister und Mitglied in der Hall of Fame der OKDIA ist als Zaungast bei der WM und im Moment sicher besonders stolz auf seinen Sohn.

Morgen ist bestimmt ein neuer Sommer-Segeltag zum Genießen und da wir schon keine fundierten Revierkenntnisse mitbringen, hoffen wir doch einfach mal auf ein bisschen Glück.

Ergebnisse