Für Haltern reist man Freitags an!!!

von Andreas Deubel  25.01.2013

Haltern normal

Eigentlich nicht nötig, denn wegen der prinzipiell sehr anreisefreundlichen Startzeit in Haltern ist Freitags anreisen gar nicht nötig. Allerdings….so hat der Spaß einen weiteren Abend der zum Gespräch über Bier und Leute einläd. Da sich Jörg und die gesamte Halterner Fraktion bei meiner Familie bereits auf der WM in Dänemark sehr beliebt gemacht hatten und sich Kind und Kegel auf ein Wiedersehen freuten, nahm ich gleich das ganze Geraffel in Form von Familie, Wohnwagen, Boot und dem halben Hausstand mit auf die Reise. Was für ein Aufriß für 2 Tage segeln könnte man meinen. Da in Hamburg gerade Ferien waren und die Familie ohnehin seit einer Woche auf dem Campingplatz verweilte und auf die Rückkehr von Papa wartete war für mich nur noch Boot aufs Autodach packen, Familie in Soltau aufpicken und abfahren nach Haltern angesagt.

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Entspannt kamen wir am Freitag Nachmittag in Haltern an und wurden sogleich von der wie immer sehr gut Organisierten Landcrew des SCST empfangen. Wir bekamen einen erstklassigen Stellplatz für unseren 5 Meter Luxus Wohnwagen zugeteilt. Selbst Strom sollten wir bekommen. Mega. Der Weg zu einer passenden Steckdose führte mich “gefühlt” durch sieben Urwälder und schier undurchdringliche Dickichte. Schlussendlich fand sich eine Steckdose im Festzelt die als Spender in Frage kam. Als Problematisch stellte sich heraus, dass diese Steckdose wiederum die gesamte Beleuchtung und Entertainmentanlage nebst Bierversorgung bedienen sollte. Damit Nachts, wenn alle Schlafen sollen (woran sich in Haltern üblicherweise niemand halten mag) der Clubplatz und das Zelt nicht lichterloh funkeln wie auf einem Rummelplatz ist selbstverständlich der Steckerschalter auf OFF zu schalten. Der Elektrifizierung meines Wohnchalets sollte dieses Procedere nicht besonders dienlich sein. Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass es auch hierfür eine pragmatische Lösung gab.

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Nach erfolgreicher Versorgung meines mobilen Heimes mit ausreichend Halterner Energie konnte ich mich sogleich, aber in aller Ruhe ans Boot aufbauen machen. Nach und nach trudelte auch der Ein- oder Andere Halterner OK-Segler ein. Für einen Testschlag auf diesem ausgesprochen anspruchsvollen Revier (ich erinnere da gern an meine in Führung liegende vorm Wind Kenterung bei 1 Bft. Hier muss es im Schlauch irgendwo Fallböen geben) war allerdings keine Zeit mehr. Die Familie war hungrig und so stärkten wir uns im Hotel Seehof (vielen Dank für diesen ausgesprochen guten Tipp), sozusagen als Grundlage für den Abend, mit halterner Köstlichkeiten. Ein Besuch dieser Küche ist tatsächlich sehr empfehlenswert und der Blick auf den Halterner See gibt das kleine Sahnehäubchen obendrauf.

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Der Freitagabend startete dann sogleich mit viel frisch gezapften Hopfengetränken, die wie könnte es in Haltern anders sein, alle durchweg als Freibier ausgegeben wurden. Wer nach Haltern kommt, der muss tatsächlich nur 1x sein sehr günstiges Startgeld abgeben und kann sich danach ein Wochenende lang an frischen Getränken, gutem Frühstück, lecker Kuchen, herzhaft gut gegrilltem und liebevoll zubereiteten Salaten erfreuen. Hier sei nochmal ein herzlicher Dank ausgesprochen an alle Helfer und diejenigen die das wie immer perfekt organisiert und durchgeführt bekommen.Am Samstag morgen zeigte sich Petrus von seiner guten Seite und bescherte uns genug Wind für 3 ausgesprochen schöne Wettfahrten. Um das übliche sehr detailliert umschriebene “wer war wann, wo und weshalb” etwas abzukürzen werde ich es in meinem Bericht ein wenig zusammenfassen. Die Windbedingungen waren entgegen der häufig anders herrschenden Bedingungen in Haltern relativ konstant und so war jeder tatsächlich seines eigenen Glückes Schmied.

Haltern normal

Der Vollstrecker machte seinem Namen wieder alle Ehre und griff sich den Sieg der ersten Wettfahrt. Für die Demonstration seiner Revierkenntnisse reichte ihm auch das doch deutlich betagtere Boot seiner Frau. Ich folgte mit respektvollem Abstand, gefolgt vom Aal. Ein besonderes Lob geht an Luis, der sich dieses Jahr in Haltern in bestechender Form zeigte und einen 5. Platz in dieser Wettfahrt mitnahm. Danach kam erst Schmiddi, der mit Anlaufschwierigkeiten seines Australischen Kängurus zu kämpfen hatte. Ich gehe davon aus, dass Schmiddi nach der ersten Wettfahrt deutliche Worte zu seinem Joller sprach, denn er beendete die beiden weiteren Wettfahrten des Tages mit 1 und 2. Bei mir ging es eher einen Schritt zurück. Insbesondere vor dem Wind ist mir bislang noch nicht der heilige OK Gral erschienen und so beendete ich die Wettfahrten mit 3 und 8. Am Ende des Tages konnte sich der Vollstrecker mit einer Serie von 1,4 und 1 an die Spitze setzen. Mit Respektabstand von 3 Punkten folgte Schmiddi, dannach der Aal und meine Wenigkeit. Heim- und Anreise gestalteten sich in diesem Jahr doch interessanter als sonst. Wir segelten die Bahn innerhalb der Baggertonnen. In der Formel 1 würde man sagen “Sie fuhren im Infield” Und so war der Ausgang aus diesem Infield auch nur relativ schmal was die navigatorischen Kenntnisse forderte.

Zurück am Club begann das übliche warten vor der Slip welches dann durch frisch gezapftes Veltins doch sehr erleichtert wurde. So sog sich das ausziehen der muffigen Segelklamotten reichlich hin bis uns der Duft des Grillfleisches gen Clubgelände zog. Ein typischer Halterner Abend mit Gesang, netten Gesprächen, viel Bier und lecker Essen folgte und so war es ein Traum in den warm geheizten Wohnwagen zu fallen und sich auf einen weiteren Segeltag in haltern zu freuen.

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Unüblicherweise wehte es auch am Sonntag morgen, sodass pünktlich nach dem Frühstück wieder gen Infield gesegelt wurde. 2 weitere Wettfahrten standen auf dem Zettel und so sollten nach langer Zeit wieder einmal 5 Wettfahrten auf der Ergebnisliste der Halterner Kehraus Regatta stehen.Für meine Begriffe machte Ralf bereits in Wettfahrt 4 alles klar mit seinem Sieg. Da Schmiddi aber auf dem zweiten Platz folgte gab es noch eine rein rechnerische Chance für Schmiddi. Ab nun gewollt oder nicht. Schmiddi scheint diese Chance beim Schopfe gepackt zu haben. Auf dem letzten Vormwinder, Dirk lag gut in Führung, gefolgt von Ralf, Schmiddi und mir…behackten sich Schmiddi und Ralf….ich konnte in Lee kurz durchbrechen….Schmiddi kochte, lies sich dann aber mit aberwitziger Technik und Geschwindigkeit noch weiter in Lee durchsacken und fuhr so noch an allen vorbei und rundete als erster das Leefass. Durch Ralfs guten Vorsprung konnte selbst das passieren, der Sieg wäre dennoch Ralfs gewesen. Dumm nur, das Ralf sich bis auf den vierten Platz hat durchsacken lassen und so konnte Schmiddi mit einem Punkt Vorsprung den Titel holen. Herzlichen Glückwunsch an den Doktor und vielen Dank an die halterner Gastfreundschaft. Nächstes Jahr sind wir bestimmt wieder dabei. Jeder der noch nicht hier war empfehle ich einen Besuch.

In diesem Sinne wünscht Euch alles Gute

Euer Inkazzomann

GER-760

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