Müritz-Pokal-Regatta 2004

Buchtenbambule

von Gunnar Specht 05.07.2004

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zu gast bei optimisten

Da im Vorfeld der Müritz-Pokal-Regatta das Gerücht aufkam, bei unzureichender Meldezahl würde die Veranstaltung vom ausrichtenden Verein abgesagt, wurde während der Regatta in Brandenburg noch schnell eine Meldeliste zusammengeschrieben, wobei noch unentschlossene OK-Recken nach allen Mitteln der Überzeugungskunst zur Teilnahme animiert wurden. Es zeigt sich aber schnell, dass es keine Probleme geben sollte, gab es doch 15 definitive Zusagen. Durch Faxen der Liste konnte auch der Meldeschluss noch gehalten werden. Hierbei wurde sich allerdings auf die Angabe auf der ok-jolle.de Seite verlassen. Es sollte sich aber herausstellen, dass der dort angegebene Termin mangels aktueller Ausschreibung vom letztjährigen Termin abgeleitet und somit nicht maßgebend war.
Eine aktuelle Ausschreibung gab es wohl auch, nur wurde diese vom Warener Segler Verein erst 2 Tage !!! vor dem in ihr angegebenen Meldeschluss an die KV übermittelt. Ein nichtüberschreiten dieser „deadline“ war somit ausgeschlossen und konsequenter Weise wurde die Regatta vom Verein gecancelt. Auch telefonische Klärungsversuche waren vergebens, es wurde sich von Vereinsseite stur gestellt. Offensichtlich wollte man die Veranstaltung nicht durchführen, anders ist dieses Verhalten nicht zu erklären.

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wo das denn her?

Dem Engagement von Christian und Peit ist es zu verdanken, dass wir doch noch regattieren konnten. Der benachbarte Verein „Stille Bucht v. Kamerun“ erklärte sich dankenswerter Weise dazu breit, ihre auch an diesem Wochenende stattfindende Jugendregatta um eine Seniorenklasse zu erweitern. So segelten wir mit Optis und 420ern um den Kurs auf der Binnenmüritz. Als Sattelplatz nutzten wir dennoch das Gelände des Warener Segler Vereins. Ob das überhaupt gestattet war, ist mir nicht klar geworden, beschwert hat sich zumindest niemand.
Die Windbedingungen waren für eine Binnenregatta recht ordentlich, es durfte fast ausschließlich gehangen werden. Speziell die immer wieder aufziehenden Gewitterwolken sorgten für ordentlich Druck in der Luft. Rennen 1 verlief, soweit ich mich erinnern kann, relativ unspektakulär. Rennen 2 dagegen hatte schon deutlich mehr zu bieten. Die Wettfahrleitung verkürzte mal eben die Startzeit um eine Minute, was zu einer ordentlichen Konfusion beim Startschuss führte. Bis auf zwei Ausnahmen setzte sich das Feld dann aber in Bewegung. Der Wettfahrtleitung muss bei Beobachtung dieses Schauspiels wohl ein Licht aufgegangen sein, kurze Zeit später wurde das Rennen abgebrochen und noch einmal korrekt gestartet.

Idylle

wär schade drum

In dem Gewühle der Nachstartphase muss dann der Sensenchristan wohl die kleine Jule übersehen haben und schlug voll in die Scheuerleiste ihres Jollers ein (wie gut das es Versicherungen gibt). 720 Grad später fand sich der sonst soverän vorn Segelnde nur im Mittelfeld wieder. Aber das (Sensen-)man(n) auch Glück im Unglück haben kann, zeigte sich auf der Zielkreuz. Eine zu diesem Zeitpunkt bedrohlich anmutende Gewitterwolke mit einsetzendem Platzregen und Gewitterböen veranlasste die Wettfahrtleitung das Rennen erneut abzubrechen. Für das Optifeld eine durchaus vertretbare Entscheidung. Für die OK-Flotte wohl eher nicht, zumal die Führungsgruppe nur noch etwa 300 m vom Ziel entfernt war. Der zu diesem Zeitpunkt Führende machte seinem Ärger darüber auch sofort unüberhörbar Luft. Trotz des Regens und knatternder Segel glaube ich auch das Schlagen eines Auslegers auf dem Deck vernommen zu haben.
Danach wurde an Land auf Wetterbesserung gewartet und das eben Geschehene diskutiert. So richtig froh über denn Abbruch war wohl nur Christian S., ist ihm dadurch eine „schlechte“ Platzierung erspart geblieben. Gegen 16 Uhr ging es dann wieder aufs Wasser und es wurden Rennen 2 und 3 absolviert, welche mit den für Binnenrevieren obligatorischen Winddrehern wieder recht spannend verliefen. Die Zielkreuz des Tages segelte Gavin. In Lauf drei an etwa sechster Position liegend wählte er als einziger die rechte Seite und schob sich an allen vor ihm liegenden vorbei. Offensichtlich können auch Engländer „tümpelflitzen“.

Abends wurde gemeinschaftlich gegrillt. Besonderen Dank an dieser Stelle an Antje und Ihre Eltern, welche den Einkauf tätigten und auch den Grill betreuten. Mit vollgefutterten Bäuchen wurde sich dann noch um ein kleines Feuerchen gesellt und die letzten Bierreservern wurden bei der üblichen Klugschnackerei vernichtet.

Der Sonntag brachte schönstes Segelwetter, Sonne, Wind … – aber offensichtlich nicht gut genug für einen Potsdamer OK’ler. Direkt nach dem gemeinsamen Frühstück fing dieser an seinen Joller aufzuladen – völlig unverständlich und nicht gerade vorbildhaft, zumal es keine wirkliche Begründung für dieses Verhalten gab. Alle anderen gingen motiviert aufs Wasser um die endgültigen Platzierungen auszusegeln. Anschließend ging es dann zur Siegerehrung, wo jeder eine schicke Urkunde, mit Bild von sich (segelnder Weise), überreicht bekam.

Trotz der anfänglich beschriebenen Probleme war es eine schöne Veranstaltung und es bleibt zu hoffen, dass es auch im nächsten Jahr eine Regatta auf der (Binnen-)Müritz geben wird. Allerdings muss sich dazu noch ein Ausrichter finden. Die Jugendregatta wird leider im nächten Jahr zu einem Termin im Frühjahr stattfinden, sodass wir hier wohl nicht wieder die Chance bekommen teilzunehmen.

Abschließend noch ein Tipp für alle Neoprenschuhfetischisten. Um das prickelnde Gefühl des Anziehens eines nassen, kalten Neoschuhs zu intensivieren, sollten die Schuhe über Nacht, am besten unter einem Auto, ins feuchtem Gras gelegt werden. Mit etwas Glück hat es sich dann morgens eine Nacktschnecke im Schuh bequem gemacht. Das Gefühl beim Anziehen soll unbeschreiblich sein.

Gunnar, GER 694

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