Nutzungskonzept für das neue KV-Boot

von Andreas Pich 07.01.2023
Die OK Klassenvereinigung besitzt zwei neuwertige OK Jollen, gebaut von den zur Zeit führenden Herstellern Synergy und Ovington. Dadurch nehmen wir im Vergleich zu anderen Klassenvereinigungen in Deutschland eine besondere Stellung ein.
Der Nutzen von KV Booten liegt auf der Hand, konnten doch dadurch schon einige Segler in die Klasse gebracht werden, wie Ulli Kurfeld, Axel Fischer, Johannes Janhsen, Cord Pregnitz, Philipp Menke und Niels Timm um nur einige Namen zu nennen.
Schaut man sich die Nutzungskonzepte in anderen Klassen an, trifft man auf unterschiedliche Ideen.
Die Finn Dinghys besitzen ebenfalls mehrere Boote, die allerdings nicht mehr neuwertig sind. Diese Boote sind älter als 10 Jahre aber mit Carbon Mast und Folien Segeln ausgestattet. Dafür zahlt der Nutzer 50.- € monatlich.
Die Contender haben mehrere Boote, die aber alle nicht mehr konkurrenzfähig sind, ohne Carbon Mast und mit alten Segeln. Hier zählt nicht die Teilnahme an Regatten, sondern nur das Handling und Segeln eines Contenders soll demonstriert werden.
Die 505er-Klasse hat einen guten Ovington-505er der bei Holger Jess liegt und von Crews > 18 Jahre geliehen werden kann. Die Nutzung ist kostenlos, das Angebot zielt aber darauf ab, dass die Crews das Boot der KV ggf. abkaufen und so in die Klasse einsteigen. Leider hat die 505 KV wenig Interessenten und das Boot wird kaum genutzt.
Die Korsar KV hat einen konkurrenzfähigen Mader-Korsar. Das Boot wird nicht einer festen Mannschaft für eine gesamte Saison übertragen, sondern nach Abstimmung für eine oder auch mehrere Regatten verliehen.
Die Piraten KV hat wiederum eine gänzlich andere Idee. Hier bewerben sich junge Crews um ein neues Boot, welches dann bei der Werft Hein gebaut wird. Die Crews übernehmen sämtliche laufenden Kosten und das Konzept sieht die Übernahme des Bootes vor. Finanziert wird das durch Verbände, Segel-Vereine oder Eltern, bzw. einer Kombination aus allem.

Nun stellt sich die Frage wie wir als OK-Klasse in Zukunft dieses Thema angehen wollen.
Wir besitzen zwei Boote und es sollte aus der Sicht des Vorstandes auch zwei unterschiedliche Nutzungsformen geben.

Boot 1:
OK GER 29
2020 Synergy mit Ceilidh Mast in High-Modulus-Carbon, medium Härte, ein Trainingssegel von Gericke und ein neues 2022 Turtle Segel.

Boot 2:
OK GER 30
2020 Ovington mit Ceilidh Mast in High-Modulus- Carbon, medium Härte, ein 2022 North Segel.

Beide Boote haben einen Slipwagen und einen verkehrstüchtigen Trailer. Der Straßentrailer für unser neues Boot wurde uns freundlicherweise von Christian Kirchner gespendet! Vielen Dank!
Beide Boote sind Haftpflicht und Vollkasko versichert mit einer Selbstbeteiligung von 300.- Euro und einem Versicherungswert von 12500.-Euro
Anfallende Kosten jährlich: 300.- Euro für die Versicherungen, ca. 150.- Winterlager, und alle 2 Jahre ein neues Segel ca. 1000.-, ggf. fallen noch Liegeplatzgebühren an.

Wenn man diese Kosten sieht, mit zwei multipliziert und den Kaufpreis der Boote berücksichtigt (komplett ca.12500€) hat man eine Vorstellung vom finanziellen Aufwand der KV.
Wir können diese Kosten nicht komplett allein aus unseren Mitgliedsbeiträgen aufbringen, viele Mitglieder segeln deutlich ältere und auch schlechtere Boote und finanzieren mit ihrem Geld die KV-Boote mit.

Wir brauchen also langfristig eine Kostenbeteiligung der Nutzer und andere Möglichkeiten der Refinanzierung. Deshalb folgende Überlegung:

Boot 1 / Synergy GER 29
wird wie immer für die erste und zweite Jahreshälfte vergeben, wobei der Nutzer sich an den laufenden Kosten mit 300.- Euro beteiligt. Eine weitere Zahlung wie z.B. die Selbstbeteiligung entfällt. Die Vergabe findet über den Regatta – und Härteausschuss statt.
Die Verantwortlichkeit liegt bei Heinz Ridder und mir.

Boot 2 / Ovington GER 30
kann zum Segeln am Liegeplatz in Steinhude, oder an anderen Orten geliehen werden, auch für einzelne Regatten. Vorrangig sollte dieses Boot für mögliche Neu– oder Wiedereinsteiger genutzt werden. Die tägliche Nutzungsgebühr beträgt 25,–€. Falls dieses Boot für Europameisterschaften oder Weltmeisterschaften genutzt wird, werden wir uns an den Charter Gebühren der OKDIA orientieren. Es sollte eine Nutzungsliste auf unserer Homepage sichtbar sein, um über die Verfügbarkeit zu informieren.
Die Verantwortlichkeit liegt bei Ralf Tietje, Heinz Ridder und mir.

Zugegeben, möglicherweise schrecken wir mit Leihgebühren den einen oder anderen Interessenten ab. Aber das Regattasegeln ist allgemein teuer und die Anschaffung von eigenem Material allemal. Wer da diese Kostenbeteiligung nicht stemmen kann, wird es leider nicht schaffen einzusteigen. Über eine einzelne Härteregelung, etwa für Jugendliche kann man situationsbedingt reden.
Im Rückblick wären die künftig anfallenden Kosten für die KV-Boot-Nutzer der letzten Jahre sicher kein Problem gewesen.

Jetzt noch ein paar erklärende Worte zum Standort / Liegeplatz des neuen Bootes. Ein solches Boot sollte und muss einer möglichst breiten Nutzer-Gruppe zugänglich gemacht werden.
Deshalb ist Steinhude optimal!
Hier ein paar Kilometerangaben zu anderen Segelrevieren auf denen die OK Jolle aktiv ist:
Steinhude – Haltern 224km
Steinhude – Sorpe 205 km
Steinhude – Dümmer 253 km
Steinhude – Großes Meer Südbroomerland 225 km
Steinhude – Hamburg 172 km
Steinhude – Travemünde 247 km
Steinhude – Glücksburg 338 km
Steinhude – Wismar 289 km
Steinhude – Rostock 348 km
Steinhude – Berlin 313 km
Steinhude – Potsdam 283 km
Ich denke die Zahlen sprechen für sich.

Wir haben mit Ralf Tietje einen kompetenten und verantwortungsbewussten „Vielsegler“ als Boots-Paten für GER 30 gewinnen können. Ralf hat auch die Möglichkeit das Boot auf einem Doppeltrailer mit auf Regatten zu nehmen und so Wege zu sparen und die Nutzung zu vereinfachen(ein eventueller Benzinzuschuss sollte selbstverständlich sein!).
Ich bin sicher, dass wir mit dem neuen, zweigleisigen Konzept die bisherige Erfolgsgeschichte unserer KV-Boot-Kampagne weiterschreiben und auch in Zukunft viele Neueinsteiger für unsere Klasse begeistern können.

Viele Grüße   Andreas