von Thorsten Schmidt 23.03.2022
Seit fast vier Wochen ist Krieg im Osten Europas und wir schubsen uns mit kleinen Jollen über irgendwelche Tümpel. Ist das moralisch, ist das erlaubt?
Nun, das kann man nur für sich selbst beantworten und jeder von uns fühlt sich unterschiedlich betroffen und ist unterschiedlich engagiert in der Hilfe für die Ukraine und die geflüchteten Menschen. Möglicherweise sind die bisher eher spärlichen Meldezahlen für die ersten Regatten der Saison auch darauf zurückzuführen, dass dem einen oder anderen von uns zur Zeit eben nicht der Sinn ist nach Regattasegeln.
Fest steht, dass nach einem Monat schrecklicher Bilder und Nachrichten aus der Ukraine bei vielen von uns eine Gewöhnung an das tägliche Grauen stattfindet. Unser kleines Leben im friedlichen Deutschland geht weiter, wir atmen, essen, lachen, arbeiten und schaffen unseren Alltag und so ist es auch mit der OK-Saison, die jetzt am Wochenende mit der Regatta am Silbersee eröffnet wird. Weder helfen wir den Menschen in Not mit einer überbordenden Betroffenheit oder einem Verzicht auf privates Glück, -das können wir anders machen, noch stoppen wir Putin und die russischen Truppen bei ihrem Vernichtungskrieg.
Wer also Lust und Gelegenheit hat OK zu segeln, der darf das aus meiner Sicht auch in diesen Zeiten ohne schlechtes Gewissen tun und sollte sein persönliches Glück genießen. Noch mehr Spaß macht OK-Segeln natürlich zu mehreren und so hat sich eine internationale Gruppe für die nächste Woche zum Wassertraining am Gardasee verabredet. Angeführt vom schwedischen Olympiasieger Frederik Lööf treffen sich dort unter anderem Thomas Gay aus Polen und Greg Wilcox, Ralf Tietje, Andreas Pich, Murks Nissen und Stefan Haage aus Deutschland zum gemeinsamen Training.
Wer lieber Regatta segeln will findet in den nächsten Wochen reichlich Gelegenheit: Am kommenden Wochenende startet die Saison wie schon erwähnt in Bobenheim-Roxheim auf dem Silbersee bevor am ersten April-Wochenende der Frühjahrscup auf dem Müggelsee und der Klütte-Cup auf dem Liblarer See folgen. Danach geht es um die Hamburger Meisterschaft auf der Elbe. Ostern gibt’s ein großes Trainingscamp in Steinhude, bevor die Kehrein-Regatta in Haltern die Regatten im April abschließt.
Hier die Meldeadressen: