Grand Slam 2025 beim DBYC
von Mathias Rieck 08.11.2025
Am ersten Novemberwochenende lud der DBYC zum Grand Slam der OK-Klasse auf den Wannsee ein. Kurzentschlossen meldete ich mich an – meine erste Regatta in dieser faszinierenden Bootsklasse stand bevor.
Kurze Vorgeschichte
Schon länger war ich auf der Suche nach einer aktiven Regattaszene und einer Bootsklasse, die sportlich, aber auch kameradschaftlich ist. Durch Zufall – danke, Basti! – stieß ich bei der EM in Warnemünde auf die OK-Jolle. Seitdem verbrachte ich etliche Stunden auf der Website der Klassenvereinigung, las alles, was ich finden konnte, und verschlang Stefans großartigen Bericht über den Einstieg in die Klasse. Danach war klar: Ein eigenes Boot muss her.
Die Kinder sind mittlerweile groß, und es war an der Zeit, selbst wieder öfter aufs Wasser zu gehen. Also machte ich mich auf eine kleine Segel-Odyssee quer durch Norddeutschland:
Den Trailer holte ich in Rostock, das Boot bei Jörg in Emden, und Mast, Segel, Baum sowie Zubehör schließlich bei Andre in Schwerin. Drei Tage, viele Kilometer – und ein Boot war geboren.
Im Garten wurde dann einmal probeweise aufgetakelt, das Mastfall gemessen, Andres Tipps so gut wie möglich umgesetzt – und die Meldung für die Regatta am Wannsee war abgeschickt. Täglich prüfte ich gespannt auf manage2sail, ob die Meldeliste wuchs. Tat sie leider nicht. Egal – ich wollte segeln!
Besonders freute ich mich auf Henry, mit dem ich früher viele Jahre im Laser unterwegs war. Also alles verpackt und vom Südosten Berlins in den Nordwesten – ab zum Wannsee!
Regattatag
Kaum im Club angekommen, lernte ich direkt die OK-Protagonisten der Meldeliste kennen. Alle halfen sofort beim Abladen, Aufbauen und Trimmen – ein herzliches Willkommen, das mich wirklich beeindruckte.
Die Wettervorhersage versprach klassisches Wannsee-Wetter: 5–10 Knoten, tendenziell eher weniger. Und so kam es auch. Auf dem Wasser erwarteten uns drehende, launische 1–5 Knoten – eine echte Herausforderung.
Erster Lauf:
Gleich auf dem Vormwind wurde ich geflaggt, kam aber dennoch als Vierter ins Ziel – hinter Falk, Henry und Erik. Auf jeder Kreuz war die linke Seite klar bevorteilt, ein Aufholen praktisch unmöglich.
Zweiter Lauf:
Wieder setzte der Wind links ein, und Erik führte das Feld souverän an. Doch dann kam Henrys legendärer „Henrymove“: Er allein ging nach rechts – entgegen aller Vernunft. Und siehe da – der Wind drehte mit. Wie vom „Wannseegott“ persönlich unterstützt, segelte Henry über rechts an die Spitze. Kurz darauf wurde die Bahn verkürzt, und er ging als Erster durchs Ziel.
Am zweiten Tag blieb der Wind aus, und so blieben es bei zwei gewerteten Läufen. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner!
Fazit
Ein großartiges Wochenende!
Ich danke allen für die herzliche Aufnahme, die Hilfsbereitschaft und den freundlichen Spirit in der Klasse. Es hat riesigen Spaß gemacht, Teil dieser Gemeinschaft zu sein – und ich freue mich schon jetzt auf die nächsten Regatten. Beim nächsten Mal dann hoffentlich mit Wind zum Hängen – oder zumindest zum Sitzen auf der Kante.
Vielen Dank und bis bald,
Matze