Bild: (c) Will Loy

Medemblik 2017

von Carsten Saß 15.06.2017
Anders als im Vorjahr waren diesmal für Medemblik angenehme Temperaturen und kein Sturm angesagt. Gut mit sämtlichem, im vorigen Jahr angeschafften Neoprenzubehör (Socken, Handschuhe, Mütze usw.) ausgestattet, ging es am Donnerstag Nachmittag von Bremen aus ans IJsselmeer. Im Regattacenter war noch nicht viel los, von den deutschen Teilnehmern war bereits Andreas mit Leihboot da. Der Wind schien ordentlich zu sein, doch sollten die bis zu 30 Knoten zum Start am Freitag noch nachlassen. Einige Kaltgetränke später trudelten langsam die Rheinländer ein.
Am Freitag dann 3-4 Windstärken, die von Land betrachtet Respekt einflößten, daher blieben einige Boote an Land. Nach einer Startverschiebung von 1,5 Std., es fehlten noch Sicherungsboote, waren wir 35 Teilnehmer auf der Bahn. Der Wind blies relativ konstant und die Welle war moderat.
Jim Hunt war an diesem Tag unschlagbar: 1,1,1. Der „Trainings(?)-Vorsprung“ der zahlreich angereisten noch EU-Bürger machte sich auf dem Wasser deutlich bemerkbar. Dem konnte sogar Martin, sonst immer gut für einen Platz unter den ersten 10, nichts entgegensetzen. Als bester Deutscher kam er auf die Plätze 9, 15 und 15.
Am Abend zuerst „chinesisch“, dann natürlich „Brakeboer“. Live Musik stand auf dem Programm. „The Dutch Bee Gees“ spielten auf, dem anwesenden heimischen Publikum gefiels und uns war es irgendwann auch egal.
Nach mehreren Getränkerunden und unterschiedlichen Sorten Genever fiel uns noch auf, dass einige der Musiker auch auf anderen Bandplakaten auftauchten. Offensichtlich kann die Hausband auch andere Genres abdecken… gegen 23:00 kehrten wir zum Regattahafen zurück.
Zum Frühstück schlurfte man zu den vorhandenen Wohnmobilen. Gestärkt mit Brötchen und Müsli starteten wir gegen 10:00 raus auf’s Wasser. Um  10:30 der erste Start, wieder bei 3-4 Windstärken, etwas mehr Welle und wenigen Drehern. Jim Hunt ließ sich nur einmal schlagen und die deutschen Teilnehmer reihten sich in ähnlicher Reihenfolge nach dem Führungspulk der Engländer ein.
Kalt war es nicht, und zum Nachmittag kam sogar die Sonne raus, so dass man nach 3 weiteren Wettfahrten in der gut gefüllten Innenstadt draußen sitzen konnte.

Bild: (c) Will Loy

Abends Segleressen im Brakeboer! Der Abend verlief verglichen mit anderen Jahren vielleicht etwas ruhiger (Schuld war der Genever?). Ein schöner Abend zum Klugschnacken! Noch vor den Briten ging es zurück zum Hafen, vielleicht würde etwas mehr Schlaf ein Mittel gegen deren „Glückssträhne“ sein…?
Letzter Tag: Wind 3-4 und angenehme Temperaturen. Start um 10:30 Uhr. Auch am Sonntag konnten wir den Engländern kein Paroli bieten. Am frühen Nachmittag waren wir an Land, wo mehr oder weniger eilig gepackt wurde. Die meisten von uns hatten noch ein paar Stunden Fahrt vor sich.
Wie im letzten Jahr hat es viel Spaß gemacht! Das Revier zeigte sich von seiner besten Seite, keine Hagelschauer, kein übermäßiger Sturm – die Beteiligung war wie immer international und gut (trotz der vielen im Container schmorenden Barbados-Boote). Medemblik ist immer eine Reise wert und für mich auch im nächsten Jahr schon fest gebucht.