Prognose für Medemblik: kalt und windig

von Martin von Zimmermann 16.05.2019
Die Regatta in Medemblik, wie immer ein erstes internationales Stelldichein, litt dieses Jahr unter der Wetterprognose, unter der kalten und windigen.
56 Segler aus England, Polen, Belgien, Holland, Dänemark und Deutschland haben sich in die Startliste eingetragen.
Davon sind etliche erst gar nicht angereist und einer noch vor dem ersten Start wieder abgereist, so dass letztendlich 39 Boote in die Wertung eingegangen sind.

verhageltes Wochenende

Bei zunächst moderaten Bedingungen ging es am Freitag mit drei Wettfahrten los, wobei in der dritten Wettfahrt der Wind schon deutlich auffrischte.
Die neue Stellplatzordnung im Hafen des Königlichen Segel- und Ruder-Vereins von Holland, bei der Autos nur noch auf dem etwas abgelegenen Parkplatz stehen dürfen, hat die Nachbesprechung der Wettfahrten deutlich schwieriger gemacht. Die frostigen Temperaturen taten ihr übriges.

Am zweiter Tag zog die Wettfahrtleitung zunächst Startverschiebung, da der Wind über Nacht Sturmstärke erreicht hatte und regelmäßig Hagel-Schauer übers Ijsselmeer zogen. Die Debatte ob Segeln bei solchen Bedingungen unters Tierschutzgesetz fällt, war nach einer Weile irgendwie ermüdend.
Und als es danach schien, dass der Tag ohne Wettfahrt direkt ins gemütliche Abendprogramm mit Spagetti und Pommes in Jacques Kneipe übergehen würde, tat sich doch eine größere Lücke zwischen den Schauerboen auf und es wurde am frühen Nachmittag gestartet. Hier waren immerhin noch 17 Boote an der Linie. Die kurze steile Welle des flachen Ijsselmeers, mit Wind um die 25 Knoten, war eine echte Herausforderung. Für mich hat die eine Wettfahrt an diesem Tag gereicht. Dadurch ist mir die nächste Schauerböe erspart geblieben, die das Feld in der zweiten Wettfahrt des Tages erwischte. Die Lauf musste deswegen auch abgeschossen werden.

Martin mit Glück im Unglück : Hut verloren, deswegen das Rennen rechtzeitig vor der nächsten Schauerböe abgebrochen

Am Sonntag herrschte die gleiche Wetterlage, allerdings verzichtete die Wettfahrtleitung auf eine längere Startverschiebung, sonst wären wohl noch weniger als die 13 Boote an den Start gegangen. Auch mich hatte am Morgen der ‘BeisoeinemWetterkannmannichtsegeln’-Virus befallen.
Als dann jedoch die 1000-Kilometer-Plus angereisten, wenngleich mit etwas verzogener Miene, ihre Boote ins Wasser schoben, was klar: Die kann man nicht allein segeln lassen!
Das Schöne ist, sobald man auf dem Boot sitzt, spielt all das schlechte Wetter, der Wind und die widrigen Bedingungen keine Rolle mehr.

Die Platzierungen sind in der Tabelle aufgeführt, Andre hat überlegen gewonnen, vor den beiden Engländern William und Richard. William war am Sonntag übrigens der einzige, der gern noch ein zweites Rennen gesegelt wäre. Nachdem jedoch alle anderen direkt den Hafen angesteuert haben, wollte er den Parcour dann doch nicht allein absegeln.