Belgien braucht Strom!

Von Krokodilen, Bärenhunger und Tumult bei der Belgischen Meisterschaft

von Harald Zangenberg 23.10.2024
Das Revier ist ein Stausee, der zur Energiegewinnung dient. Bei Stromüberschuss wird Wasser in den See gepumpt, Der Wasserstand steigt. Bei Strombedarf wird es wieder abgelassen. Man kann beinah von einem „Tiedengewässer“ sprechen.
Für uns aus Bosau, war es eine lange Anfahrt aus dem Norden Wir nutzen die Reise um Freunde und unsere Kinder im Rheinland und Ruhrgebiet zu besuchen. Danke an Thorsten, dass wir mein Boot bei ihm unterstellen konnten.

Nun zur Veranstaltung:
Am Freitag Mittag kamen wir an. Die Anfahrt war sehr abenteuerlich, die Navigation schickte uns über eine kleine Betonplattenstraße, es war wohl der kürzeste Weg. Am Ziel angekommen lag der See im Nebel ohne Wind vor uns. Boot schnell abgeladen, ein Blick auf den See und ich traute meinen Augen nicht. Sie nannten es Krokodil, es kam ein roter Bus schwimmend, von 2 starken Außenbordern angetrieben auf die wirklich sehr breite Slipanlage zu und kroch im wahrsten Sinne des Wortes schnaubend aus dem Wasser und zog über Land weiter.

Am nächsten Tag ging es weiter mit einer sehr unkomplizierten Registrierung um 10:00 Uhr und um 12:00 Uhr fand die Steuerleutebesprechung statt, leider ohne Übersetzung ins Englische. Start war um 13:00 Uhr. Das Regattagebiet war in der Nähe der Staumauer. Da wir Südwind hatten, war die Anfahrt sehr kurz. Unser erster Start war nach den Europes angesagt. Die Europes und 14“ Dinghys segelten Inner Loop, wir Outer Loop. Bedingt durch den sehr böigen  Südwind konnte die Länge des Sees nicht ausgenutzt werden. Die Kurse waren sehr kurz. In der ersten Wettfahrt gab es Tumult mit den Europes an der Leetonne. Die wollten raumschots weiter, wir mussten auf die Kreuz. Die Wettfahrtleitung reagierte schnell, und änderte die Startreihenfolge für die nächste Wettfahrten. Dies wurde jedem Segler auf dem Wasser von den Motorbooten bekanntgegeben. 

Die Ansage der Wettfahrtleitung war, so viel Rennen wie möglich am Samstag zu segeln, da am Sonntag Starkwind angesagt war. Deswegen wunderten wir uns, als wir nach drei kurzen Wettfahrten, ich glaube, um 16:00 Uhr, nach Hause geschickt wurden. Fabian und ich hatten in der ersten Wettfahrt an der Leetonne eine Meinungsverschiedenheit mit einer Europe, die mir einen kleinen Schaden einbrachte und uns ein wenig zurück warf. Ich beendete den Tag mit zwei 10. und einem 7. Platz. 

An Land angekommen,  hatten wir einen Bärenhunger und hofften auf das angesagte Essen. Hungrig vertrieben wir uns die Zeit mit Duschen und dem bekannten Palaver beim Bier, was aber nur begrenzt satt machte. Endlich gab es gegen 19:30 Uhr das ersehnte Essen. Leider war die Menge etwas knapp bemessen. Der Grund war, 40 Personen haben zum Essen nachgemeldet. 

Am nächsten Tag ging es um 10:00 Uhr wieder los, der Wind war stärker und böiger und nahm, wie angesagt, im Laufe des Vormittags zu. Es wurden leider nur zwei, wieder sehr kurze Wettfahrten gesegelt. Wie ich im Nachhinein erfuhr, stieg der Strombedarf in Belgien und der See wurde abgelassen.  Mag sein, dass das einer der Gründe war, uns am Samstag und Sonntag sehr früh nach Hause zu schicken. 

An Land ging alles sehr schnell, Boot packen, duschen eine Kleinigkeit essen, Siegerehrung und mit einer 0,7 Liter Flasche belgisches Bier (Fagnes Triple Als. 9%VOL) als Erinnerungspreis den Nachhauseweg antreten. Nach 8 Stunden entspannter Fahrt waren wir kurz vor Mitternacht wieder wohlbehalten zu Hause angekommen.

Ein Teil unserer OK-Truppe fuhr weiter in Richtung Bandol. Ich bin gespannt, was sie von dort zu berichten haben.

Ergebnisse