Der Regattakalender für die Saison 2022 steht

Von Heinz Ridder 03.01.2021

Das Jahr ist nagelneu und voller Möglichkeiten. Ich bin einfach mal zuversichtlich, dass wir dieses Jahr eine richtig gute OK-Saison in Deutschland und Europa erleben können. Vielleicht ist die neue Virusvariante doch leichter im Verlauf, vielleicht lassen sich doch noch mehr Menschen impfen und vielleicht kommt doch schon bald der Frühling und hilft uns mit milden Temperaturen und schönem Segelwetter.

Die Saisonplanung ist in jedem Fall weitgehend abgeschlossen und von März bis November sind viele tolle Veranstaltungen geplant. Fast 40 Regatten und Trainingsveranstaltungen sind vorgesehen und damit annähernd doppelt so viele wie um die Jahrtausendwende. Vor 20 Jahren beschloss unsere KV angesichts sinkender Mitgliederzahl und geringer Beteiligung bei den Events eine drastische Reduzierung der Regatten im Kalender. Seitdem ist viel passiert, unsere Klasse boomt, jedes Jahr werden immer mehr neue OK‘s gebaut und so „vertragen“ wir mittlerweile auch wieder einen gut gefüllten Jahreskalender.

Der Härteausschuss hat über den Winter die Ranglistenfaktoren vergeben und die eine oder andere Anpassung vorgenommen. In dieses Gremium gewählt sind im Moment Sönke Behrens (HH), Falk Hagemann (Sachsen), Frank Strelow (NRW), Ralf Tietje (Niedersachsen) und ich als Vertreter des Vorstands. Ziel ist es, eine faire Verteilung der Faktoren zu erreichen unter Berücksichtigung der zu erwartenden Teilnehmerzahl und des Leistungsniveaus bei den jeweiligen Veranstaltungen. Auch wenn viele Segler dies von sich weisen, aber der Wertungsfaktor einer Regatta hat wohl doch eine gewisse Lenkungswirkung. Mit hohen Faktoren bei den Saisonhöhepunkten lässt sich der eine oder andere eben doch zur Teilnahme bewegen.

Zwischen Faktor 1,0 für kleinere Ranglistenregatten und 1,6 für die Weltmeisterschaft finden sich alle Abstufungen im neuen Kalender.  Nach den Vorgaben der Ranglistenordnung vom DSV sollen ca 50% der Faktoren nicht höher als 1,2 sein. In diesem Jahr liegen sogar fast 2/3 unserer Veranstaltungen unter dieser Schwelle, sodass die wenigen hochrangigen Regatten besonderen Stellenwert genießen. Weil wir 2022 mit der WM in Marstrand (1,6)  und der EM in Bandol (1,5) zwei sportliche „Schwergewichte“ in Europa haben, wurde die IDM am Müggelsee (1,45) etwas heruntergestuft. Wir vermeiden damit eine „Inflation“ bei den höchsten Faktoren und bilden so den sportlichen Stellenwert der Meisterschaften besser ab. Darüber hinaus sind bereits seit letztem Jahr alle Landesmeisterschaften auf 1,15 abgewertet worden.

Wir hoffen damit zwei Dinge zu erreichen:

1. Die Teilnahme an den internationalen Highlights und der Vergleich mit der Weltspitze soll unumgänglich werden für Segler die in der Rangliste ganz nach vorne wollen.

2. Die Teilnahme an der kleinen Wochenendregatta in deiner Nähe bleibt attraktiv im Vergleich zu den etwas größeren Regatten. Der Unterschied in der Bewertung zu einer Landesmeisterschaft zum Beispiel ist geringer als in früheren Jahren. Wir hoffen auf diese Weise auch 2022 eine gute Beteiligung bei allen Regatten und eine aussagekräftige Rangliste erreichen zu können.

Noch wichtiger aber als alle Punkte und Ranglisten ist doch der Spaß beim Segeln und unsere Gemeinschaft bei den Regatten. Miteinander Sport zu machen, respektvoll und fair und sich als Freunde zu begegnen, ungestört durch irgendwelche Einschränkungen, dass wünsche ich uns allen für die neue Saison.