OK-Familie

Eva und Rolf Münch sind gestorben

12.02.2023
Bereits Ende der 70er Jahre fing Rolf Münch begeistert an mit GER 404 auf dem kleinen Eicher See, einem Baggersee mit Verbindung zum Rhein, OK-Jolle zu segeln. Rolf sorgte mit seiner freundlichen Art und seinem ansteckenden Enthusiasmus schnell dafür, dass sich eine Flotte in der OK-Diaspora Hessen bildete. Selbstredend war er dann für viele Jahre Regional-Obmann und treibende Kraft der Frankfurter OK-Szene. Schon bald war die Regatta in Eich fester Bestandteil des Regattakalenders und legendär nicht nur für die herausfordernden Segelbedingungen sondern auch für die geselligen Abende am See.

Mit seiner zweiten OK GER 605 war Rolf auch ein erfolgreicher Regattasegler. Er war der Typ “Segelfuchs”, Spezialist für leichte und drehende Bedingungen und wenn man ihn fragte, wie er das denn wieder gemacht hatte, da auf der Regattabahn, dann lächelte er zunächst verschmitzt, bevor die vielen guten Ratschläge herausbrachen aus seiner “Frankfurter Babbel”.

Häufig mit dabei war Eva, seine Frau. Immer fröhlich und gutgelaunt übernahm sie bei den Heimspielen nicht nur die Versorgung der OK-Meute. Eva hatte zuverlässig auch bei den auswärtigen Regatten für alle OK-Segler ein Lachen, verteilte großzügig freundliche Worte oder zauberte einfach einen heißen Tee für die durchgefrorenen Segler aus dem Wohnmobil.

Selbstverständlich konnten die beiden Töchter Annette und Heike bei so OK-begeisterten Eltern gar nicht anders als irgendwann auch OK zu segeln. Zunächst wurde Annette fester Bestandteil der OK-Familie und segelte in den 80ern mit ihrem Vater quer durch die Republik um die Wette. Und auch Heike, die jüngere Tochter konnte auf Dauer Boot und OK-Gemeinschaft nicht widerstehen. Sie heiratete Sven Wurmdobler, den OK-Helden jener Tage. Die ganze Familie Münch war jahrzehntelanger unverzichtbarer Bestandteil der OK-Gemeinschaft.

2004 erkrankte Rolf nach einer Verletzung, die er sich bei der OK-Pfingstregatta in Plön zugezogen hatte, lebensbedrohlich. Geschwächt von der Erkrankung zog er sich vom Regattazirkus zurück und widmete sich fortan seiner grösser werdenden Familie. Eva und Rolf verbrachten viel Zeit mit den Enkelkindern im Norden und pendelten  zwischen Eschborn bei Frankfurt und ihrem zweiten Wohnsitz Heiligenhafen.

Rolf blieb in all der Zeit stets verbunden mit der OK-Klasse, war weiterhin KV-Mitglied und wusste bis zuletzt bestens Bescheid über das, was in der Szene so ablief. Bis vor zwei Jahren segelte er auch noch gelegentlich in Eich mit GER 605 und nahm an der Frankfurter Stadtmeisterschaft teil.

Eva starb nach langer Krankheit bereits im November 2022, Rolf folgte ihr vor wenigen Tagen.