Buntes Durcheinander

Goeken Backen Cup – Lippesee / Paderborn

von Peter Lakshmanan 02.11.2022
Meine zweite OK-Saison. Nur zwei Regatten gesegelt. Das kann ich so nicht stehen lassen. Rund um’s Ruhrgebiet gibt es auch im Herbst noch diverse Angebote für den geneigten OK-Segler. Haltern lag terminlich noch eher schlecht, Paderborn schon besser und für mich als Dortmunder ist das auch fast schon so eine Art Heimspiel. Und außerdem war der Lippesee auf meiner seglerischen Landkarte auch noch eine weißer Fleck. Also: Schnell gemeldet, die Meldeliste war schon gut gefüllt, am Ende sollten es 35 Meldungen und 31 Boote vor Ort sein.

Die Geschichten, die ich im Vorfeld an Regattaabenden hörte … zwischen „Legendäre Party“, „der Club alleine ist die Reise wert“, „viel zu kleiner See“, drehende Winde“, „komm ohne Boot“ und viele mehr.
Schon mal vorweg: Zu den Partys am Freitag und Samstag Abend müssen andere Berichten, die kurze Anreise und nicht-seglerische Verpflichtungen haben für meine Abwesenheit gesorgt.

Einen guten Draht zum Wettergott haben sie auf jeden Fall: Sonne, T-Shirt-Wette (zumindest an Land). Zur Steuermannsbesprechung flaute. Sollte es ein Wochenende auf der Sonnenliege werden? Nein. Pünktlich zu den letzten Worten des Wettfahrtleiters kam auch der Wind, es ging pünktlich um 12 Uhr mit der ersten Wettfahrt los. Es sollten vier Läufe werden, am Sonntag dann noch zwei. Und die Geschichten sollten sich bewahrheiten. Es war Löchrig, böig, die Inseln gaben großen Windschatten, Winddreher in Hülle und Fülle.

Die Konsequenz: Entweder setzte sich eine Spitzengruppe ab und segelte ihr eigenes Rennen während der Rest sich gegenseitig ausbremste. Oder es zog sich auf der Kreuz auseinander, um sich auf dem Vorwinder so zusammenzuschieben, dass wir mit 10+ Booten nebeneinander auf die nächste Tonne fuhren, gefolgt vom zu erwartenden Chaos, viel Geschrei und dem großen Profit für die Glücklichen, die ein paar Bootslängen hinter dem Pulk waren, sich den Spuk in Ruhe anschauen und dann innen durchfahren konnten. Oder beides. Thomas erwischte es in einem solchen Kuddelmuddel so blöd, dass sein Groß angeritzt wurde, neue Luftschlitze bekam und nun ein Fall für die Tonne ist. Super-ärgerlich!

Eine weitere Folge der Bedingungen: ein buntes Durcheinander der Platzierungen: In sechs Läufen fünf verschiedene Laufsieger (Murks, Sönke, Olli, Greg und Ralf), fünf verschiedene zweite Plätze (Greg, Dirk G., Murks, Thomas (mit geliehenem Ersatzgroß) und ich) und 6 verschiedenen 3. Plätzen (Greg, Dirk D., Ossi, Murks, Olli und ich) sowie nennenswert hohen Streichern bei (fast) allen Beteiligten: Die Streicher der Top 10 sind: 20, 21, 6, 17, 22, DNF, 21, 26, 19, DNF. Wie gesagt: Buntes Durcheinander.

So wurde dann nach sechs Läufen am Sonntag beim Boote abbauen auch munter gerechnet, wer denn wo gelandet sein könnte. Richtig lag keiner, es war unübersichtlich und knapp. Greg hat sich im letzten Lauf mit einem Frühstart aus dem Rennen genommen, so dass es am Ende eine Titelverteidigung von Olli mit 17 Punkten war, gefolgt von Murks und mir mit jeweils 18 Punkten.
Mein Fazit des Erstbesuchs am Lippesee: Ich komme wieder. Es ist viel weniger schlimm, als die Gerüchte versprechen, der Club ist top, das Essen lecker und das Bier auch.
Danke für einen schönen Abschluss der OK-Saison.
Peter

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