Regatta-Bericht aus Steinhude

von Axel Fischer 19.07.2020,  alle Fotos: (c)Stefan Ibold
Im Frühsommer trafen wir (Ralf, Moritz, Greg, Axel) uns zwar ein paarmal im SVG zum Trainieren. Der Frust über “Scheiß-Corona”, welches ja jegliche Regattatätigkeit erfolgreich verhinderte war aber bei jedem von uns spürbar und durchseuchte ja auch unser aller Alltag. Die Regatten wurden während dieser Zeit nach und nach abgesagt, so auch letztendlich die Steinhuder Regatten im Mai. So weit so schlecht.

Doch gegen Ende des letzten Trainings nuschelte Ralf sich vorsichtig irgendwas von: „Wir (das Regatta Team im SVG) versuchen am 20/21.Juni was auf die Beine zu stellen – halt Dir das Wochenende schon mal frei…..“ in den Bart.
Das war’s: Die Erlösung! Das Leben hatte wieder einen Sinn!
Und weil der SVG eben exzellent organisiert und super motiviert ist um für uns Segler was Gutes zu tun, kam es auch wie geplant. Die Regatta wurde kurzfristig ausgeschrieben und durchgeführt. Die Orga, das Team um die Wettfahrleitung beim SVG und die Bewirtung waren wie immer top, das war vorher schon klar.

38 OK’s kamen um endlich wieder um die Tonnen zu kurven, sich auf dem Wasser zu Mann gegen Frau (Jessica hielt das Fähnlein der weiblichen Jugend hoch!) zu duellieren, sich anzublöken, wegen missglückten Starts hinterherzufahren oder zu früh über die Linie zu hetzen.

Es gab sogar Kenterungen und der Wind machte das was er immer tut, er drehte mal für einen selbst und dann wieder für die Anderen. Insgesamt spielte das Wetter mit, drei wunderbare faire Läufe wurden absolviert. Die Wettfahrtleitung hatte zu jeder Zeit alles im Griff. Die Besten waren zum Schluss vorne und Sönke durfte verdient gewinnen. Greg hätte es an diesem Wochenende wohl auch verdient, fand aber im dritten Lauf den Weg ins Ziel erst mit Verzögerung. Ich denke wer so viel im Leben gewonnen hat kann das aber locker verkraften…..

Was mich neben der guten Segelei am meisten beeindruckt hat, war die Freude, die jedem von uns während dieses Wochenendes ins Gesicht geschrieben stand. Und zwar die Freude darüber, die anderen OK-Nasen endlich wieder zu sehen, Bierchen zu trinken und zu quatschen. Ich fand es spürbar was für eine gute Gemeinschaft bei uns in der Szene herrscht. Es ist doch auch wirklich immer wieder beeindruckend wie viele persönliche Dinge wir in Gesprächen untereinander austauschen obwohl wir im Alltag ja meistens nichts miteinander zu tun haben. Das ist schon ein bisschen verrückt aber aus therapeutischer Sicht bestimmt gut…..

In diesem Sinne: Ich freue mich auf diesen Spätsommer und Herbst und gehe davon aus, falls uns das Virus nicht einen Strich durch die Rechnung macht, dass wir es bei den kommenden Regatten auf dem Wasser und an Land ordentlich krachen lassen.
LG Axel