Halbmodell-Regatta 2021/Steinhude

von Peter Lakshmanan 12.06.2021
Endlich, endlich, endlich… ich habe zu einer Regatta gemeldet und sie wurde nicht abgesagt. Sind es anfangs noch meldebeschränkte 15 Boote und so unangenehme (aber selbstverständlich der Situation angemessene und gerne in Kauf genommene) Einschränkungen wie „Kommt getestet.“, „Bringt Selbsttests mit“, „Duscht nicht.“, so bessert sich die Lage mit jeden Tag. Am Ende sind es 30 Boote, die den Weg bis an die Startlinie finden, von Tests ist keine Rede mehr, Waschen ist erlaubt, die Bewirtung geöffnet und das Bier fließt in Strömen. Es ist fast, als gäbe es kein C*** … ach, komm, das Wochenende ist fast ohne ausgekommen, ich will hier nicht mehr drüber reden.

Also: Meine zweite OK-Regatta. Nachdem ihr mich im letzten Jahr bei der Deutschen so nett aufgenommen und lange bequatscht habt, habe ich Ossi im November sein Boot abspenstig gemacht. Nun endlich auf zur ersten Regatta. Und was ist: Samstag kein Wind, statt dessen umlaufende Gewitter. Und für Sonntag ist auch nichts angesagt. Echtes Regattafeeling von der falschen Sorte: Warten auf Wind. Darum ist abends auch keiner böse, als wir doch noch aufs Wasser dürfen. Sogar einige Leichtwindhasser (Thorsten) sind schon ausgelaufen, bevor es eine offizielle Ansage gibt. Es soll aber für zwei Läufe reichen. Mit leichtem Wind und vielen Drehern, man ist mal auf der richtigen, mal auf der falschen Seite, die Läufe sind super-kurz, in 25 Minuten ist man im Ziel.

Wer ist da vorne? Keine wirkliche Ahnung, ich kenne die meisten noch nicht. Ossi ist mit seinem neuen Boot jedenfalls schneller, als ich mit seinem alten. Und auch sonst scheinen blaue Boote nicht langsam zu sein. Oder rote. Das soll sie also gewesen sein, die erste Regatta? Der Wetterbericht deutet sowas an. Je nach Wetterbericht.

Sonntagmorgen sieht es aber ganz anders aus. Im Zelt klingt es noch nach Sturm. Wo auch immer der herkommt. Naja, war dann doch nur ein großer Baum und 3-4 Bft. Top Segelwetter. Also nun mal gucken, was bei „echten“ Bedingungen so möglich ist. Erste Lektion: Die Pause war lang. Entweder haben wir verlernt zu starten, oder wir sind so heiß auf Segeln, dass wir es nicht abwarten können. Ergo: Immer wieder Black Flag. Erwischt hat es scheinbar keinen. Die Läufe sind heute etwas länger, fast schon normal. Ich gebe zu, das Ziel in Lee ist nicht so mein Ding. Ist zwar schön einfach für den Wettfahrtleiter und geht auch schneller, aber eine Zielkreuz ist doch auch was Feines.

Ein paar weitere Momentaufnahmen: Martin (auf seiner ersten OK-Regatta) übt vor dem ersten Lauf des Tages zur Sicherheit, wie man Halsen (nicht) macht und wie man schnell wieder aufrichtet; Karsten (glaube ich (?), schönes, graues Boot) muss neue Schrauben an den Großschotblock schrauben; Jonas zeigt, dass man mit einem guten Start auch mal eine Runde führen kann; dann ist da noch GER-125, bei dem ich mich fragte, wo der denn Samstag war, heute segelt er locker mit 5-1-1 vorne weg (ich lerne aus der Liste: Axel Fischer, war Samstag gar nicht da); und zu guter Letzt: Das blaue (Ossi) und das rote (Andreas) Boot sind immer noch schnell und immer vorne dabei. Platz 1 also an den Lokalmatador Ralf „Ossi“ Tietje vor Andreas Pich. Und dann (vor weiteren blauen Booten) kann ich nur sagen: Danke, Ossi, für dieses schöne schnelle Schiff, danke, liebe Baltische Segler-Vereinigung für die tolle Regatta (ich war noch nie bei euch, aber ich werde wieder kommen) und danke, liebe OKs, dass ihr mich als Neuling so nett aufnehmt und mich nicht vorwarnt, dass ich als Dritter diesen tollen Bericht schreiben darf.
Viele Grüße und bis zum nächsten Mal
Peter Lakshmanan – OK-787
PS: Ja, den Namen schreibt man genau so. Nein, das ist kein Schreibfehler. Nein, es wäre anders auch nicht besser. Und ja, auch der Wettfahrtleiter darf sich auch Mühe geben, ihn richtig auszusprechen, Fehler werden verziehen. Oder einfach Peter. Das ist auch okay.