Endlich wieder Kieler Woche

von Sönke Behrens 03.08.2022
Endlich wieder Kieler Woche. Drei Jahre Abwesenheit und jede Menge Überraschungen. Die erste war das Meldegeld mit einer Erhöhung im Stile der türkischen Inflation von schlappen 40% auf 170€ und das Beste, nochmal auf 250 € für unentschlossene Spätmelder.

Trotz Wucher oder weil es nach Thorsten das geilste Segelevent des Jahres ist, ließen sich 35 SeglerInnnen nicht den Spaß auf der Ostsee verderben. Immerhin ist das Duschen in der Wasahalle jetzt für lau, wodurch der wohl lukrativste 1 Euro-Job Deutschlands verloren gegangen ist. Zum Verständnis, ich meine den Kassierer am Eingang. Fairerweise muss man auch erwähnen, dass eine Bahn auf der Kiwo 10 Riesen kostet und dass das ja auch finanziert werden muss.


Auch die IT hält immer mehr Einzug, was immer unangenehm in Erscheinung tritt, wenn Sie nicht funktioniert. Unser erster Obmann hat da leider eine negative Erfahrung gemacht, nachdem der „Sign- In/Out-Prozess“ wegen eines defekten RFID-Chips nicht funktionierte. Geregelt werden sollte alles per App und ein zwischenmenschlicher Kontakt war fast nicht mehr möglich. Dauert noch etwas bis die KI so weit ist. Andreas war jedenfalls kurz davor abzureisen.

Und sonst? Wir Slippen jetzt im südlichen Teil und eigentlich war es dort wirklich leer, aber auf den Slipanlagen ist es recht eng und man muss etwas mehr Zeit einplanen. Ist man dann auf dem Wasser hat man alle Unannehmlichkeiten vergessen und das Leben hat wieder einen Sinn. Segeln um Tonnen mit Gleichgesinnten. Der eine besser der andere schlechter. Besonders gut ist das André und Bo gelungen. Bei traumhaften Bedingungen am ersten Tag zeigten Sie uns wie man vernünftig startet, das Feld kontrolliert und kontinuierlich den Abstand zur restlichen Meute vergrößert.

Das Einlaufbier wurde diesmal von der Kieler Woche aufgefahren und angeblich sollen wir die einzige Klasse gewesen sein, die das Angebot nicht ausgeschlagen hat oder wo die Eltern nicht mehr reinsappeln. Neben den ILCAs auf unserer Bahn sind wir ja schon die Methusalems.
Der zweite Tag war deutlich unbeständiger. Nach langem Warten schafften wir noch 2 Rennen. Den dritten Tag mussten wir aufgrund der Wetterlage mit Gewitter komplett an Land verbringen. Dafür entschädigte uns der abschließende Tag mit zwei famosen Wettfahrten bei Sonne und um die 16 Knoten. Auch die Abstände zu Bo und André konnte das Feld verringern. In der ersten Wettfahrt witterte Olli auf der Zweiten Kreuz den Rechtsdreher und passierte den führenden Bo der schimpfte wie ein Rohrspatz, weil er seiner Meinung schon zu viele zweite Plätze kassiert hatte. Ich hätte Ihm diese Sorge gerne in der letzten Wettfahrt genommen und Ihn auf den dritten Platz verwiesen aber ich war einfach zu dusselig und habe Bo noch auf dem kurzen Reach zum Ziel in Lee durchrutschen lassen.


Wieder mal geschafft. Den Artikel meine ich. Kieler Woche natürlich auch und neben den unangenehmen Widrigkeiten hat das Segeln Spaß gemacht. Es ist nur sehr schade, wenn man als Segler das Gefühl hat, nicht wirklich erwünscht zu sein und anderen Aussagen durchsickern, dass sie aus diesem Grund die Kieler Woche meiden. Ist aber auch nur meine Meinung. Wir bleiben gespannt.

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