Frust und Zerstörung

Enttäuschende Wintersaison für die Kölner OK-Flotte

von Christian Heinze 20.02.2022
Irgendwie war die Luft raus im November des letzten Jahres.
Zwar hatte die Regattasaison erst im Spätsommer richtig begonnen aber vor allem im Oktober jagte ein Highlight das nächste. Nach der IDM in Wismar folgten im Wochenabstand die Herbstklassiker in Haltern und Paderborn bevor wir Kölner für unser Heimspiel zum nachgeholten „Klütte-Cup“ an den Liblarer See einluden. Irgendwie war dann für die meisten von uns erstmal genug mit segeln.

Im Zelt: Sieht doch richtig gemütlich aus

Seit dem letzten Winter können wir unsere Jollen in einem großen Zelt auf dem Vereinsgelände direkt neben der Slipbahn unterbringen. So konnten wir uns trotz Pandemie-Einschränkungen doch häufig in der kalten Jahreszeit 20/21 zum Segeln treffen.

Dieses Jahr waren wir uns beim Zeltaufbau Mitte November allerdings einig, dass jetzt erstmal genug sei mit Segeln und wir alle eine Pause brauchen. Thorsten verkaufte sein Schiff an die KV und wartet seitdem sehnsüchtig auf den neuen Joller aus England. Simon spendierte seinem wunderschönen Holzschiff einen neuen Lacküberzug und ich ersetzte die Hängepads durch aufgeklebte Schaumauflagen auf den Seitendecks. Der Rest von uns war froh, dass die Boote sicher und trocken am See standen und verschwendete im vorweihnachtlichen Trubel keine Gedanken ans OK-Segeln.
Aber spätestens nach Weihnachten rückte das Thema wieder in den Fokus und mehrfach wurden im Flotten-Chat Verabredungen getroffen. Allein der Wind spielte nicht mit. Wie verhext war es: An den Wochenenden war regelmäßig absolute Flaute, häufig kombiniert mit niedrigen Temperaturen und Dauerregen.

So war es im letzten Winter

Erst Ende Januar änderte sich das Bild. Jetzt dominierten Tiefdruckgebiete mit richtig viel Wind und aus irgendwelchen Gründen erreichten die Fronten uns immer im 7-Tage-Rhythmus an den Wochenenden. Nur Claus und ich waren mal probeweise und unabhängig voneinander für einen Nachmittag auf dem Kölner Meer unterwegs. Die Eröffnung des Wintertrainings wurde mehrfach verschoben und Frust machte sich breit.

Der Tiefpunkt folgte dann am Freitagabend: „Zeynep“ erreichte den Liblarer See. Die vorausgehenden Sturmfronten hatten unserem Zelt nur kleinere Schäden zufügen können, die wir schnell reparieren konnten, jetzt aber mit knapp 50 Ktn in der Spitze war einfach zu viel Druck.

Am Samstag Morgen liefen die ersten Nachrichten über unseren Chat: Das Zelt zerstört, Segel schlügen im Wind, das Schicksal der Boote und Masten sei ungewiss. Peter und Claus waren die ersten vor Ort und konnten dann relativ schnell Angst und Panik vertreiben. Zwar war das Zeltgestänge beschädigt, einige Verankerungen zerstört und auch die Zeltplane eingerissen, aber nur Volkers OK hatte einige Kratzer abbekommen.

Wir waren im Großen und Ganzen mit einem blauen Auge davon gekommen. Gestern Nachmittag haben wir dann das Zelt abgebaut, alle Boote auf dem Gelände des SCV sturmsicher verpackt und uns Gedanken über die Reparatur und den nächsten Winter gemacht. Irgendwie geht es immer weiter und vielleicht, -mit ein bisschen Glück, können wir am kommenden Wochenende endlich das Wintertraining offiziell eröffnen bevor hoffentlich bald das Frühjahr kommt.

Ach so: Für den Klütte-Cup Anfang April könnt ihr jetzt schon melden!