Haltern – immer eine Reise wert

Foto: SCST/Jana Fridag

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von Claus Stockardt   04.05.2016
Ich freute mich sehr auf das Wochenende – die erste Regatta im neuen Boot. Auch die vorhergesagten 4 Windstärken fand ich nach der Flaute in Köln eine willkommene Abwechslung. Die Meldeliste war in der letzten Woche auf 16 Meldungen angewachsen, nachdem es lange so ausgesehen hatte, als würde die Regatta wegen der Euro in Medemblik gar nicht stattfinden. Auch Christian hatte es an den vertrauten Baggersee gezogen, da der Wetterbericht die Windstärke in Medemblik immer weiter nach oben korrigiert hatte.

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Foto: SCST/Jana Fridag

Allerdings gingen dann doch nur 12 Teilnehmer an den Start. Susanne kam wegen Terminproblemen nicht, Uli hatte sein Ruderblatt vergessen, was er aber erst kurz vom Start merkte , da er bis kurz vor knapp an seinem Boot geschraubt hatte. Birgits Mann war nicht mitgekommen, da das 2.te Boot nicht auf den Trailer gepasst hatte  und Birgit selber legte zwar ab, fand es aber dann zu windig  und fuhr noch vor dem ersten Start in den Hafen zurück.
Da nur 4 Wettfahrten ausgeschrieben waren ging es Samstag ganz gemütlich um 13:00 Uhr aus dem Hafen. Es  wehte bereits ein mäßiger Wind aus Norden, der das Ablegen am SVST – Steg deutlich erschwerte und  verzögerte. Insbesondere die mit uns segelnden Laser und Europes hatten hier Probleme. In der Ferne waren bereits hier und da dunkle Wolkenbanken zu sehen, die die Vermutung nahelegten, das bezüglich der heutigen Windstärke noch nicht das letzte Wort gesprochen war.
Wir begannen planmäßig um 14:00 Uhr bei etwa 3 Windstärken mit einer kurzen Wettfahrt – 2 der sog. Halterner Runden  – mit ca. 35 min Segelzeit,  in der nach einigem hin und her Gerd als Erster ins Ziel ging.

Foto: SCST/Jana Fridag

Foto: SCST/Jana Fridag

Bei den Startvorbereitungen zur 2. Wettfahrt (3 Runden ) sah man dann eine schwarze Wand heraufziehen, die sich dann auch in der zweiten Wettfahrt mit Böen bis 6  Beaufort voll bemerkbar machte sollte. Bemerkbar machte sich bei mir mit zunehmendem Wind auch eine fehlende (oder weggeflogene?) Segellatte, so dass ich an der Kreuz mit der Lautstärke eines Traktors über den See pflügte.
Auf der zweiten Runde legte der Wind dann richtig los. Während die in Führung liegenden Uwe und Karsten ihre Halse an der Schenkeltonne gut meisterten,  kenterte ich beim Versuch einer Kuhwende, für die ich mich etwas zu spontan entschieden hatte.  Plazierungsmäßig war die Kenterung nicht so schlimm, da das nähere Verfolgerfeld ebenfalls im Wasser lag , mit Ausnahme von Gerd, der sich mit einer deutlich solideren Kuhwende an mir vorbeischob. Die heftigen Bedingungen hielten den Rest der Wettfahrt an, an der Reihenfolge änderte sich nichts mehr.
Angesichts der Temperaturen zog sich der Anschuss der dritten Wettfahrt eine gefühlte Ewigkeit hin. Die Begleitboote hatten alle Hände voll zu tun, das in der zweiten Wettfahrt völlig verwehte Feld der Laser und Europes zusammen zu sammeln und Richtung Hafen zu bugsieren. Das OK Feld schmolz auch zusammen, da Christian wegen Rückproblemen in den Hafen fuhr und auch Tommy nicht weitersegelte. In der folgenden Wettfahrt bei immer noch ordentlich Wind war Karsten nicht zu halten und fuhr einen Start-Ziel Sieg.
Bei der Ankunft im Hafen gab es wie üblich Bier ohne Ende und natürlich Abends das tolle Buffet. Der Abend verlief ansonsten eher ruhig, nicht zuletzt, weil alle vom Segeln etwas mitgenommen waren. Angesichts der Temperaturen war es draussen nicht lange auszuhalten,  so dass wir uns nach dem Grillen im Containerflur um die Biertische versammelten.
Am Sonntag fuhren wir nach leckerem Frühstück bei mäßigem Nordwind Richtung Bahn – etwas merkwürdig – nach Vorhersage sollte eigentlich Westwind sein. Dieser stellte sich dann pünktlich zum Start um 11 Uhr ein , so dass der Regattakurs um 90* gedreht werden,  was die Wettfahrtleitung schnell und gut erledigte.

Foto: SCST/Jana Fridag

Foto: SCST/Jana Fridag

Die letzte Wettfahrt ging wieder über 3 Runden und brauchte so ziemlich alle Windbedingungen zwischen 1 und 5 Windstärken garniert mit 30° Drehern. Die Führung wechselte mehrmals , erst ich, dann  Louis, Micki,  wieder ich  und schließlich Uwe, der damit auch seinen verdienten Gesamtsieg einfuhr.  Gerd wurde Dritter, so das mir trotz des 2. Platzes in der letzten Wettfahrt nur der Schreiberplatz blieb.
Nach einer windigen Rückfahrt (mal wieder eine kleine Front) herrschte dann im Hafen der schönste Sonnenschein, perfektes Wetter zum Einpacken. Nach dem in Halten üblichen leckeren Mittagessen  mit Resten vom Vorabend sowie Kaffee und Kuchen ging es dann gegen 15:00 Uhr dann Richtung Heimat.
Alles in allem ein super Wochenende –  tolle Organisation, tolle Bedingungen (nur 5 Grad zu kühl) und das Boot hat sich auch bewährt.
Meine Hände, Arme und Oberschenkel habe ich allerdings noch zwei Tage gemerkt.

Claus

Ergebnisse

1 GER 599 Uwe Böhm SCST   [4]   1 2 1 4.00
2 GER 607 Gerd Breitbart SCOE   1 3 [6] 3 7.00
3 DEN 1347 Claus Stockhardt SSCP   2 [4] 3 2 7.00
4 GER 793 Karsten Kath SCGMS [8] 2 1 7 10.00
5 GER 567 Jan Beckmann SVPB   3 [6] 5 5 13.00
6 GER 774 Michael Wolf SSCP   6 [8] 7 4 17.00
7 GER 766 Gunnar Goronzi SCST   9 7 4 [DNC] 20.00
8 GER 643 Jürgen Illers SCO 7 5 [8] 8 20.00
9 GER 651 Frederik Roentgen SSC [10] 10 9 6 25.00
10 GER 737 Christian Heinze SCV 5 9 [DNF] DNC 29.00
11 GER 587 Dirk Fridag SCST 11 [DNF] DNS 9 35.00
12 GER 664 Thomas Neveling SCPS 12 [DNS] DNS DNC 42.00
13 GER 539 Uli Borchers SCST [DNC] DNC DNC DNC 45.00
13 GER 527 Birgit Meyer SKA E.V. [DNS] DNS DNS DNC 45.00