Ich fahr wieder hin

Belgische Meisterschaft 2019

von Daniel Gröschl 17.09.2019
Heiner, Louis, Charly, Paul sowie Ronny und weitere Konsorten genossen bereits am Freitagabend die Innenstadt von Antwerpen. Den am Samstagmorgen eintrudelnden Rest hat der KLYC – wie stets – mit einem zweiten Frühstück begrüßt. Begrüßung unter Freunden.
Insgesamt gingen dann pünktlich um 13:00 Uhr insgesamt 32 OK-Jollen aus acht Nationen an den Start. Das allerdings nur auf dem halben des ohnehin nicht großen Galgenweels. Der nur leichte West- bis Nordwest-Wind ließ etwas Anderes nicht wirklich zu.
Titelverteidiger Fonz gewann die erste Wettfahrt vor Tomasz und Stephan Veldman (mit neuem gebrauchten Boot). Ich trieb mich zunächst selbst zur Weißglut. Erst Frühstart, nach dem Neustart rechts raus, nach entsprechendem Zieher als Dritter um die Luvtonne und dann ziemlich ungeschickt gekentert… na super. Schließlich lief es dann doch noch auf den achten Platz hinaus. In den weiteren drei der insgesamt vier jeweils ca. 30- bis 50-minütigen Rennen legte Stefan de Vries einen souveränen Auftritt hin. Er fuhr zweimal auf den ersten und einmal auf den zweiten Platz. Gut dabei war auch Einsteiger Volker Klinger.

Volker im “Dichtestress”

Insgesamt kann man für das gesamte Wochenende aus dem Bericht vom Terrier vom letzten Jahr zitieren: „Man hatte teilweise das Gefühl, Wettfahrten auf einem Regattakurs für Modellbauboote zu segeln, so klein war der ausgelegte Kurs. Dies hatte zur Folge, dass es an den Tonnen sehr eng und vor allen Dingen sehr laut wurde. Manch einer wurde trotz Vorfahrt an der Leetonne abgestreift.“
Die Startlinie war nicht immer optimal ausgelegt. Allerdings muss man zugestehen, dass es bei drehenden Winden nicht zwingend leicht war, eine gut ausgerichtete Linie auszulegen. Ein- zweimal war das Pinend, ansonsten das Startboot stark bevorteilt. Es gab insgesamt fünf Gesamtrückrufe. Einmal starten wir unter black flag. Wie letztes Jahr auch: man musste ziemlich extrem an den Enden starten, um oben gut rauszukommen.

Nicht immer optimal: Startlinie

Der Abend war dafür umso schöner. Einlauffreibier, später Paella vom Caterer, dazu unterschiedliche Weine und die wunderbare belgische Geselligkeit. Dazu schließlich die fasst schon gewohnte Tombola mit tatsächlich nützlichen Geschenken. Es war einfach ein klasse Abend. Und fast noch perfekter war dann das reichhaltige Frühstück. Riesigen Dank insoweit an die Veranstalter, alle Helfer und vor allem an Joost sowie seine Frau.
Beim „ex post“ frühstücklichen Blick war schnell klar, dass die Wettfahrten am Sonntag nicht wirklich besser würden als am Samstag. Die Hoffnung, den gesamten See in einer Diagonalen nutzen zu können, zerschlug sich schnell. Erst schöpfte die Wettfahrtleitung die Möglichkeiten nicht aus. Und dann sorgte mehr oder weniger der Wind dafür, dass wir wieder auf dem halben See um die Tonnen fuhren. So wie in 2018 Heiner und der Terrier, sorgte dieses Mal die Intervention vom Fonz dafür, dass der Kurs ein wenig verlängert wurde. Da wäre allerdings noch mehr drin gewesen. Im ersten Sonntagsrennen fuhr Falk mit seinem neuen Boot auf den dritten Platz.

Falk im neuen “brombee(ä)rblauen” Schiff

In der ersten und auch zweiten Wettfahrt am Sonntag konnte man die Luvmarke zwischendurch mehrfach anliegen, so dass wir phasenweise ein Straßenbahnrennen fuhren. Das alles bei noch weniger Wind als am Vortag. Eigentlich hatte ich also genug Zeit, mal angestrengt nachzurechnen, wie viele Runden wir schon gefahren waren. Tat ich nicht, fuhr als vermeintlich Vierter durchs Ziel und niemand tutete. Also: verwirrt gucken, zurückfahren, sechs Boote verlieren und zum Glück doch Sechster geworden, so dass ich nun schreiben durfte.
Insgesamt gewann der von weit angereiste Tomasz Gaj (POL) souverän vor dem klasse segelnden Stefan de Vries (NED) und dem nicht minder gut segelnden Stephan Veldman (NED) als – wie auch 2018 – Drittem. Titelverteidiger Stefan Rassau verschlug es auf den vierten Platz.

Tomek gewinnt

Es war ein tolles Wochenende. Das Revier ist wie es ist. Die Wettfahrtleitung könnte die Startlinienauslegung optimieren und die (Nicht)Größe des Sees besser ausnutzen. Fest steht: ich fahre wieder hin. Der bei der Siegerehrung erhaltene Wein ist übrigens gut und hat dem schnellen Schreiben geholfen. Bis 2020 in Antwerpen am Galgenweel.
Daniel (GER-595)

Fotos, Video auf der belgischen OK-Seite

1 Gaj Tomasz POL 1 2 2 4 1 2 1 8
2 Stefan de Vries NED 6 5 1 1 2 5 3 12
3 Stephan Veldeman NED 682 3 7 3 6 1 5 18
4 Stefan Rassau GER 12 1 4 5 9 9 4 23
5 Peter V.d. Schaaf NED 12 12 25 2 7 13 2 36
6 Falk Hagemann GER 838 10 9 18 11 3 7 40
7 Jan Siebe D. Vries NED 672 6 11 19 10 4 9 40
8 GROSCHL Daniel GER 595 8 6 15 15 8 6 43
9 Marc V. Ghinste BEL 15 19 3 10 8 15 8 44
10 Volker Klinger GER 673 7 16 8 3 14 20 48
11 Massimo Angelino BEL 227 20 5 25 5 5 18 53
12 Robert Swiecki POL 40 9 20 7 18 7 15 56
13 Patrick Debaere FRA 86 14 8 16 21 10 10 58
14 Paul Verrijdt BEL 214 16 10 13 12 12 13 60
15 Claus Stockhardt GER 784 15 24 6 14 18 12 65
16 Dirk Gericke GER 22 13 14 11 24 16 17 71
17 Jan Beckman GER 567 25 12 23 19 11 11 76
18 Joost Rommelaere BEL 248 17 22 17 13 17 23 86
19 Simon Cox GBR 4 4 13 22 16 dnc dnc 87
20 Frederic Vandenberghe BEL 2178 11 15 26 4 dnc DNC 88
21 Heinz ridder GER 820 31 19 9 17 22 21 88
22 Remi Blandureau FRA 2306 18 30 27 20 21 16 102
23 Andrew Rod FRA 1 27 18 12 23 25 DNC 105
24 Patrick Moneau FRA 1769 24 26 21 25 19 19 108
25 Bob Buchanan AUS 692 23 17 20 22 dnc DNC 114
26 Sybren Hornstra NED 669 29 27 14 28 24 24 117
27 Joris Van Baarle BEL 228 26 28 24 26 20 22 118
28 Philippe Cowez BEL 21 dnc dnc dnc dnc 23 14 133
29 Michel Lesure LUX 1 21 21 dnc dnc dnc DNC 138
30 Paul Bouts BEL 151 22 23 dnc dnc dnc DNC 141
31 Johanna Andrew-Becker FRA 29 30 29 29 29 26 DNC 143
32 Francois Podevyn BEL 207 28 31 28 27 dnc DNC 146