Knut Olsen verstorben

Der Konstrukteur der OK-Jolle ist tot

04.09.2010 von Thorsten Schmidt

ko_1

Knut Olsen signiert T-Shirts bei der WM 97

Am 31.08.2010 ist Knud Olsen, dänischer Bootsbauer und Konstrukteur der OK-Jolle, im Alter von 90 Jahren verstorben. Viele ältere deutsche OK-Jollensegler erinnern sich noch an den freundlichen älteren Herrn, der, eher schüchtern, von einer Horde ungewaschener, bestens gelaunter OK-Jollensegler die Huldigungen als Vater der OK-Jolle während der Weltmeisterschaft 1997 in Sonderborg entgegen nahm. Und wie die kreischenden Teenager vor dem Popstar standen die sonst so unangepassten Individualisten in der Schlange, um sich ein Autogramm zu holen von dem Mann, der beinahe 50 Jahre vorher das Boot konstruiert hatte, das uns allen so viel Spaß beim Segeln macht und viele ein ganzes Sportlerleben begleitet.

Benannt nach den glücklicherweise vertauschten Initialen seines Konstrukteurs, spielt die OK-Jolle auch nach mehr als 50 Jahren eine besondere Rolle und gilt zu Recht als die nichtolympische Einhandjollenklasse mit dem international besten seglerischen Niveau und der härtesten Konkurenz. Knut Olsen hat eine Menge Boote gezeichnet, konstruiert und gebaut, auch das Nordische Folkeboot entstammt aus seiner Feder. Das besondere an “seiner” OK-Jolle aber ist, das sich wie durch einen Zauber zu allen Zeiten über die Segler-Generationen und Kontinente hinweg ein Geist der Kameradschaft und Freundschaft erhalten hat zwischen den so unterschiedlichen Seglern.

International wird ein hohes Leistungsniveau erreicht, geprägt aber, bei aller sportlicher Konkurrenz, von Freundschaft und Fairness und gemeinsamen Spaß nicht nur auf dem Wasser. Dieser “OK-Geist” ist für den andauernden Erfolg der Klasse verantwortlich und muß wohl irgendwo von Knut Olsen versteckt mit eingezeichnet worden sein zwischen den Ecken und Kanten seiner Konstruktion. Wie er das gemacht hat? Diese Frage beantwortete er 1997 während der Siegeerehrung in Sonderborg nur mit einem geheimnnisvollen Lächeln.