18.-19.09.2004 Es lächelt der See, er ladet zum Bade …
von Jürgen Illers
So fings an, an diesem schönen Septemberwochenende. Ich dachte, das darf doch nicht wahr sein: wo ich auch hinfahre ist Flaute und dabei war ich gar nicht am Dümmer auf der Deutschen.
So langsam finden sich die 13 Teilnehmer, die alle ganz wild sind, Marion endlich mal ihren Pokal entreißen zu können ein. Ein Silberstreif am Horizont ist dann auch Anlass genug den erfahrenen Wettfahrtleiter, Marions Bruder und profunder Kenner des Reviers, die Recken in die Puschen zu rufen.
Viel war’s nicht draußen. Es war sicher grenzwertig bei diesem Wind noch zu starten, aber wir taten’s und segelten zunächst mal eifrig diesem Luxemburger hinterher, den man angeblich schon lange nicht mehr in seinem Boot gesichtet hat (er muss heimlich trainiert haben). Nach der Luvtonne wundert sich eine kleine Gruppe, warum die Hinten alle so weit nach Luv fahren, obwohl da doch auch nicht mehr Wind ist(!). Die Erklärung ist schnell gefunden und der Schuldige aus Luxemburg, der zur falschen Tonne wollte auch. So kommt’s, wenn man immer dem Ersten hinterher segelt. Die Positionen wechselten hin und her. Auf der Zielkreuz ist Rolf vorne und Marion fängt mich noch ab. Es war wohl der Golfstrom, der da gegen mich stand.
Wettfahrt zwei verlief ähnlich, ohne den Umweg zur falschen Tonne. Marion total cool und konzentriert, mit dem absoluten Feeling fürs Boot und den Rest von Wind…echt beeindruckend, gewann souverän. Ich kämpfte mit dem Golfstrom.
Neuer Tag, neues Glück. „Das wird nix mehr“, meinte Michel, nachdem wir gegen 12.00 Uhr rausfuhren und dann über eine Stunde auf dem Wasser warteten. Ortwin, ebenfalls besonderer Kenner des Reviers ging schon mal vor der Küste vor Anker und orderte Schnitzel mit Pommes, um punktgenau zum Start, gesättigt und gestärkt an der Startlinie zu sein. Ich dachte das gibt’s doch nicht. In der Tat verwandelte sich ein Silberstreifen am Horizont innerhalb von Minuten zu einer tollen Brise, vielleicht 3, in Böen 4 Bf. Und dann gleich diese Wellen. So was gibt’s nicht bei uns auf dem Altrheinarm und ich hatte meine liebe Not, wenigstens einigermaßen die Fahrt im Schiff zu halten. Und dann sind die aber auch so lang, diese Kreuzkurse. An der Luvtonne treffen sich fast alle zum Billard. Jochen auf Stb.-Bug muss sich eine Lücke suchen, verpasst diese jedoch um Haaresbreite und nimmt Heinz auf die Hörner (man konnte es hören). Stefan hat beim Abfallen irgendwie Probleme und entschließt sich erst mal sein Segel einer Expressreinigung zu unterziehen. Schade, sonst würde das Ergebnis mit Sicherheit anders aussehen. An der Zielkreuz bin ich eigentlich schon total schlapp, aber es ist wohl der Golfstrom, der mir dieses Mal hilft, knapp vor Marion über die Linie zu segeln. Michel hatte in dieser Wettfahrt alle im Griff.
Zur letzten Wettfahrt: Es war nicht der Golfstrom. Jetzt zeigte sich, wer noch Kondition hatte, zum Beispiel der der noch schnell ein Schnitzel gegessen hat und vor allem Rene.
Das Endergebnis ist denkbar knapp mit Punktgleichheit je auf den ersten beiden, dem dritten und vierten sowie dem fünften und sechsten Rang. Hätte mit Sicherheit anders ausgesehen ohne Stefans Kenterung und Golfstrom.
Drumherum war’s ein Superwochenende mit gemütlichem Grillen am Samstagabend. Familie Rück und allen Helfern sei herzlich für den organisatorischen Aufwand und die souveräne Wettfahrtleitung gedankt. Dann waren da noch Pulli und Pumpi, diese beiden in den Flautenwettfahrten am Samstag. Ich hab ernsthaft mit ihnen geredet und sie werden’s nicht wieder tun …
Grüße von Jürgen, GER 706