Leihen und verleihen

Ein besorgter Blick voraus auf die erste Saisonhälfte 2017

von Thorsten Schmidt 07.03.2017
Nicht einmal mehr 2 Wochen dauert es noch bis zur ersten Regatta des Jahres am Silbersee und die Meldeliste hat schon eine vielversprechende Länge. Auch für den Klütte-Cup in Liblar und den Frühjahrs-Cup am Müggelsee sind die Veranstalter optimistisch und die ersten OK-Segler sind auf dem Meldezettel.  Montag, den 10. April aber, einen Tag nach der Regatta im Berliner Südosten werden dann die Container mit den OK-Jollen der 21 deutschen WM-Teilnehmern beladen.

Zurück erwartet werden die Boote erst ab Mitte/Ende Juni. In den 10-12 Wochen dazwischen fehlen diese Boote und natürlich auch die dazugehörigen Segler auf den Meldelisten der Frühjahrsregatten. Und es sind nicht irgendwelche OK-Segler die fehlen, sondern die WM-Teilnehmer, also die leistungsstärksten und ambitioniertesten unter uns. Was also fehlt ist der Kern, das Herz der Klasse und natürlich die Segler, die traditionell die meisten Regatten im Jahr mitsegeln.

Umso mehr sollten die Daheimbleibenden ihre Regatta-Aktivitäten steigern und dafür sorgen, dass die Regatten in der ersten Jahreshälfte gut besucht bleiben. Wir haben eigentlich genug Potential in Deutschland um diese Ausfälle zu kompensieren und wer weiß, ob die Situation nicht auch eine Chance  bietet für den einen oder anderen Gelegenheits-Segler auf sonst unerreichbare Regattagewinne und gute Platzierungen.

In Medemblik, zur Rüdiger-Prinz-Trophy, sind bereits 2 Monate vor  dem Veranstaltungstermin dank der Internationalität der Regatta  30 Boote  gemeldet und wir  können davon ausgehen das dort am Ende, trotz des Fehlens der WM-Starter aus allen europäischen Ländern, wieder 50-60 OK-Jollen an der Startlinie sind.

Bei den anderen Regatten in Deutschland werden wir  sicher mehr Probleme haben die gewohnten Felder zu erreichen. Das gilt vor allem für die Regatten in Haltern, auf dem Seddinsee, die Elbregatte in HH und die Regatten in Steinhude. Und es fragt sich bereits jetzt schon mancher bange, ob die Jollen rechtzeitig zur Kieler Woche aus Barbados zurück sind.

Was machen die Reisenden in all den langen Wochen vor der Ende Mai stattfindenden WM? Die meisten WM-Teilnehmer werden nur 2-3 Wochen in der Karibik verbringen und stehen die übrigen Wochen ohne Boot an Land.

Es gibt eine Lösung: Wir OK-Segler können uns gegenseitig helfen und mit typischem OK-Spirit unsere Boote teilen.

Leihen und verleihen, so könnte das Motto lauten in diesem Frühling.  Wenn andere ihr Boot großzügig zur Verfügung stellen zu Regatten, an denen sie nicht  teilnehmen wollen, schaffen wir größere Regattafelder und auch eine Möglichkeit die WM-Teilnehmer  im Training zu halten. Die  Bereitschaft  zum Verleihen aber auch zum Ausleihen eines Bootes ist Teil unserer OK-Kultur.

Wir  sind  alle haftpflichtversichert, also was soll schon passieren außer überraschenden Erkenntnissen: Wer  jemals  Boote  getauscht  hat, weiß,  das  sich  jeder  Joller  anders anfühlt, anders  segelt.  Von Einsichten und  Informationen dieser  Art  können beide  profitierten, Verleiher  und  Leihender.

Also traut  euch,  fragt  nach, bietet an, verabredet euer Leihgeschäft.  Eine  gute Plattform könnte unser  Forum sein.

Leihen und verleihen, macht mit!