Acht internationale Meisterschaften wie an der Perlenkette aufgereiht
von Thorsten Schmidt 05.08.2018 alle Bilder: (c)Robert Deaves
Ganz Europa stöhnt unter der Hitzewelle und eigentlich befindet sich die Segelsaison für die europäischen OK-Segler nach der WM in Warnemünde im Sommerloch.
Ruhe über allen Regattabahnen?
Nun, es ist die Ruhe vor dem Sturm, denn bereits ab dem nächsten Wochenende startet die Saison der internationalen Meisterschaften mit der schwedischen Variante im skandinavischen Hochsommer.
Es folgen die Meisterschaften in England, Frankreich, Niederlande, Dänemark, Deutschland, Belgien und Ende September schließlich die Europameisterschaft in Bandol/Frankreich auf dem Mittelmeer. Da sollte doch für jeden etwas dabei sein!
Der Höhepunkt aus deutscher Sicht ist natürlich die Meisterschaft auf dem Schweriner See, ausgerichtet vom Schweriner Yacht-Club, dem Heimatverein des frischgebackenen Weltmeister Andrè Budzien.
Bereits 2011 konnte Andrè auf seinem Heimatrevier den Titel gewinnen, damals noch auf geliehenem Boot, dem legendären Wunderboot GO/GER 225 aus der Schreiberwerft. Dieses Jahr gehört der Schweriner selbstverständlich wieder zu den Favoriten. Aber auf flachem Wasser und bei Binnensee-Verhältnissen können auch andere Segler in den Titelkampf eingreifen.
2015 war es, bei der IDM am Schwielowsee, da hatte Ralf Mackmann, der „Vollstrecker“ vom Halterner Stausee schon eine Hand an der Meisterschale, ehe der Schweriner Andrè sich doch noch durchsetzen konnte. Auch andere Flachwasserspezialisten, Flautenexperten und Tümpelflitzer wie Jule Hofmann, Oliver Gronholz, Martin von Zimmermann, Andreas Pich, Falk Hagemann und Erik Bork könnten in den Titelkampf eingreifen.
Der Titelverteidiger aber ist Greg Wilcox aus Neuseeland, lange Zeit schon Weltranglistenerster. Der in Potsdam lebende Segelmacher konnte letztes Jahr nach vielen Versuchen seinen ersten deutschen Meistertitel erringen und den wird er nun nicht kampflos aufgeben. Viele leistungsstarke Neueinsteiger der letzten Jahre drängen mit Macht an die Spitze. Wolfgang Höfener, mehrfacher Europameister bei den O-Jollen war letztes Jahr bereits Vierter bei der IDM in Glücksburg und will sicher mehr. Vielleicht wird auch Jan Kurfeld versuchen sich nach dem unglücklichen Ende bei der WM mit einem deutschen Meistertitel zu trösten.
Viele gute OK-Segler, wahrscheinlich auch aus dem benachbarten Ausland, werden sich die deutsche Perle in der internationalen „Meisterschaftskette“ als einen der Saisonhöhepunkte ausgeguckt haben und für einen spannenden Wettkampf auf dem malerischen Schweriner See sorgen.
Die IDM ist für uns jedes Jahr traditionell aber auch ein großes Klassentreffen und bietet neben der sportlichen Herausforderung Gelegenheit OK-Segler aus weiter entfernten Flotten zu treffen, vier schöne Tage mit den Freunden zu verbringen und den berühmten OK-Spirit zu pflegen. Wie seit einiger Zeit in unserer Klasse üblich ist keine Qualifikation über die Rangliste erforderlich, die IDM ist offen ausgeschrieben, es kann jeder teilnehmen.
Zwar sieht die Meldeliste zur Zeit noch übersichtlich aus aber das ist sicher auch dem schon erwähnten Sommerloch geschuldet und bis zum Meldeschluss am 26.08. wird sich das noch ändern. Der ausrichtende Verein Schweriner Yacht-Club bittet uns mit der Meldung nicht bis zum Schluss zu warten, sondern möglichst bald zu melden um eine frühzeitige Planung zu erleichtern.
Meldung zur IDM
Der Fahrplan durch die europäische Meisterschaftssaison 2018:
10.-12.08. Schwedische Meisterschaft
16.-19.08. Englische Meisterschaft
23.-25.08. Französische Meisterschaft
25.-26.08. Niederländische Meisterschaft
31.-02-09. Dänische Meisterschaft
06.-09.09. Deutsche Meisterschaft Schweriner See
15.-16.09. Belgische Meisterschaft
26.-29.09. Europameisterschaft Bandol/Frankreich