Bootsbau-Tagebuch von Michael Nissen

23.06.2021
Die Vermessung in Steinhude bei Ossi am letzten Wochenende hat gut geklappt. Am Anfang waren einige Längenmaße außerhalb. Aber das Bild vom Spiegel zeigt deutlich die maximale 12mm-Neigung. (Die Holzlatte ist senkrecht). Diese 12mm müssen abgezogen werden und dann gings.

Manche Maße waren ziemlich maximum, aber nur die Bootslänge war dann zu lang. Da musste ich 5mm vom Bug oberhalb der Wasserlinie abhobeln und schleifen. (und in Ossis Augen keinerlei Schadenfreude!). Überhaupt Ossi: Die Vermessung mit Laserlicht hat er sehr exakt durchgeführt und mit viel Geduld, Hilfsbereitschaft und unverwüstlich guter Laune!

Am Samstag mit/gegen Alex und am Sonntag mit/gegen Ossi die erste seriöse Segelei. So 3-4 Ws abnehmend. Ich konnte mithalten! Für das erste Mal ganz gut. Aber es ergaben sich auch einige Beschlagspositionen und Strecker, die geändert werden müssen. Gegenüber einem Laser ist die OK-Jolle mit dem großen Ruder in der Wende sehr viel schneller, was mich überfordert hat.

Das Boot ist auch kippeliger. Das führte am Sonntag zu einer Luv-Kenterung, als ich den Windschatten eines Ausflugsbootes durchsegelte.

Ein sehr gelungenes Wochenende mit großer Hilfsbereitschaft und Geduld mir gegenüber und anstrengendem Segeln mit fordernden Sparringspartnern und neu gewonnenen Freunden!

Das Boot ist fertig. Jetzt ist Taufe. Keine Schrauberei -ich meine Kleberei- oder Schreiberei mehr. Ab jetzt wird gesegelt.

Zum Abschluss ein paar Daten:

Der Selbstbau des Rumpfes hat ca. 360 Arbeitsstunden gedauert. Natürlich kann ein Profi mit Erfahrung auf dem Gebiet und besserem umfangreicheren Werkzeug die Arbeit schneller erledigen. Aber ich bin nicht langsam!

Die Gretchen-Frage: Wie teuer war das Ganze? Der Rumpf hat mich mit allen Beschlägen (Harken) ohne Schwert und Ruder rund 6000 Euro gekostet. Ich habe günstig eingekauft. Viel billiger geht es nicht.

Beste Grüße Michael

P.S.:  Am Montag Abend nach unser Ankunft ist ein Hagelgewitter über Tutzing gezogen. Trotz Decken über dem Auto hat dieses jetzt zahlreiche Beulen. Dem Boot ist natürlich nichts passiert…..

Anmerkung der Redaktion:
Hiermit endet das Bootsbau-Tagebuch von Michael Nissen. Zum späteren Nachlesen findet ihr alle Teile gesammelt unter der Rubrik Technik auf unserer Seite. Wir bedanken uns ganz ausdrücklich bei Michael für die tollen Berichte, die fleißige Schreibarbeit und die aussagekräftigen Fotos.
Viel Spaß mit deiner neuen OK!