OK-Pokal / Potsdam: 12.-13.09.2009

Taten statt Bürokraten

Siegerehrung für alle!

von Jule Hofmann  28.10.2009

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chillende Rumtreiber

Der 34. OK-Pokal wurde dieses Jahr als Landesmeisterschaft Brandenburg ausgesegelt. Die LM rotiert in Brandenburg zwischen den einschlägigen Veranstaltungen Gardenacup, Rangsdorf und OK-Pokal Potsdam, damit wir alternierend den unterschiedlichen Revieren ein I-Tüpfelchen aufsetzen können. Übers gesamte Wochenende hatte die Veranstaltung auf dem Schwielowsee viel überraschende Tüpfelchen zu bieten.

Ferch präsentierte sich an jenem Samstag früh spätsommerlich warm … und leider auch windlos. Mit 17 Startern im großen Feld und 5 OK-Minis war die Beteiligung gut. Dank auch an “Almi”, die uns wieder einen sehr leckeren selbstgebackenen Pflaumenkuchen mitgeschickt hat, der uns für den langen Tag auf dem Wasser motivierte! Sehr tatkräftige gelungene Überraschung!

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nasse Schadensbegrenzer

Die WFL unter Siegfried Fischer zog ihren Stil wie gewohnt durch. Eine Wettfahrt konnte uns wohl nicht erspart werden, mit dem Doktor Pospiech und Dieter meilenweit vorneweg, während sich das restliche Feld von einem streifenden Windloch zum nächsten hangelte. Ich hätte nicht gedacht, dass wir das Zeitlimit halten… Den restlichen Samstag verbrachten wir wartend auf dem See in kleinen Grüppchen zusammenliegend durch die malerische Szenerie treibend, das Chillen wurde lediglich von weiteren Starts unterbrochen, die regelmäßig in Klopfkonzerten endeten, um unseren Abbruchwunsch tatkräftig zu unterstreichen.

Abends gab es wie üblich eine ordentliche Grillung, sowie ein Faß Bier. Warum ich am nächsten Morgen die meisten Striche hinter meiner Nummer hatte, blieb mir unklar. Bin ich jetzt der Dissel? Oder lag das an meiner Mischpoke, die überraschenderweise auf Stippvisite vorbei gekommen war und tatkräftig die Zu-Hause-Schläfer am Zapfhahn vertrat? Die Ergebnisliste ließ jedenfalls bei mir keine Feierstimmung aufkommen.

Glücklicherweise hatte das Wetter des nachts umgeschlagen (wir hatten es weder geschafft das Grillgut gänzlich zu vertilgen, noch war das Bierfaß trockengelegt worden, was wohl an der bürokratischen Auflistung lag). Somit konnten wir bei 3-4 Bft. nebst erfrischendem Nieselregen noch 3 Rennen segeln und es wurde einigen vergönnt tatkräftig Schadensbegrenzung zu betreiben – tschüßn Gewürfel!

Die Ergebnisse waren dann alles andere als überraschend: geführt hat vorwiegend Greg, jedoch hat er uns hektisches Jungvolk immer voranstürmen lassen, um dann ganz gediegen irgendwo auf der zweiten Kreuz die Überholspur zu nehmen, gefolgt von Erich, Rainer, Falk und mir. Da ist es mittlerweile so knapp, dass es schon mal raucht… Erwin spielte diesmal trotz HighTech-Untersatz nicht mit und machte voll den “Lottermann” … Und Urgestein Dissel im Schnellschreiber ordnete sich zurückhaltend neben seinem alten Konkurrenten, dem kleinen Senst, im Mittelfeld ein. Das letzte Rennen bei abflauendem Wind durfte ich als erster beenden – aber genutzt hat es mir nichts mehr, um endlich mal wieder von diesen Schreiberlingsplätzen runter zukommen.

Zur Siegerehrung überraschte uns der neue Vorsitzende des Verbandes Brandenburgischer Segler, Herr Hegenbart, den wir schon letztes Jahr als den Initiator hinter ganz großen Überraschungen kennen gelernt haben, mit einer extra eigenen Wertung für die 9 (also immerhin 55% des Feldes!) gestarteten Segler der brandenburgischen Vereine, nebst eigenen Urkunden. Es handelt sich ja schließlich um eine unter der erschaffenen Landesmeisterschaftsordnungen des Verbandes laufenden Veranstaltung. Ehm … Bitte? Brauchen wir eine Regionalisierung innerhalb einer so offenen, aktiven und globalen Regattabootsklasse wie der OK-Jolle? Das ist doch eher kontraproduktiv. Die Wahrheit steht immer noch auf der Ergebnisliste (und der Strichliste). Und das heißt heutzutage einfach auch, dass man nicht unbedingt da wohnt, wo man im Verein ist und trotzdem – in diesem Fall – Brandenburger sein kann. Hauptsache wir segeln alle!

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Unbürokratischer Abwrackfall

Ganz unbürokratisch teilte übrigens Tranbärs Fahrzeug seinen Abwrackwunsch mit. Dem ADAC ist aber glücklicherweise egal, welchem Verein der Halter angehört. Den Organisatoren seitens der SG ein herzliches Dankeschön für ihre tatkräftigen Bemühungen in der “Außenstelle” Ferch lückenlos fürs leibliche Wohl zu sorgen. Wir sind gespannt auf den nächsten OK-Pokal 2010, den 35. – also wieder ein kleines Jubiläum und sicher voller Überraschungen. Na denn – bis zum Grand Slam (Chilli con Carne für alle!)

jule

ergebnisse

1 GER 755 WILCOX Greg 9 1 1 2
2 GER 695 BORK Erik 8 2 2 3
3 GER 740 HOFMANN Juliane 10 3 5 1
4 GER 745 POSPIECH Rainer 1 8 3 7
5 GER 757 HAGEMANN Falk 7 5 4 4
6 GER 710 SENST Christian 3 7 6 6
7 GER 40 DISSEL Jan 14 6 7 5
8 GER 716 SENST Dieter 2 9 11 10
9 GER 645 KERN Robin 4 DNF 10 9
10 GER 735 GERICKE Dirk 6 11 13 11
11 GER 621 HENNINGS André DNF 4 8 DNF
12 GER 640 MARCHOT Sven 12 12 14 8
13 GER 704 DOMKE Michael 13 DNS 9 12
14 GER 558 WIRBELEIT Jan 15 10 12 13
15 GER 582 WERDERMANN Martin 11 13 15 14
16 NZL 522 LINDEMANN Arne 5 DNF DNS DNS
17 GER 579 WOZNTEWSKI Felix 16 14 DNF DNF