Schwielochsee Pokalregatta 2016

Wie das Schicksal es so will….hab ich es versäumt meinen Bericht zur OK-Cup Rangsdorf rechtzeitig fertig zu stellen und darf nun noch mal schreiben.

Dabei kann ich es mir jetzt sehr einfach machen: Bericht von 2015 öffnen, Strg+c und Strg+v  und fertig! Die Urheberrechte liegen eh bei mir, also alles völlig legal!

Ein paar kleine Ergänzungen vielleicht:

  • der Samstag war im Gegensatz zum letzten Jahr von Anfang an sehr sonnig, aber eben wieder völlig windlos.
  • das Mölkky-Spiel hat mal nicht Deutschi gewonnen sondern erst Erich und dann Greg.
  • Charly konnte die Tanzfläche nicht rocken, weil er in Ami-Land war.
  • zur Windrichtung und allen Drehern sind 180° zu addieren – diesmal Süd statt Nord

Und nun ein wenig neuer Text, man will ja Vorbild sein für künftige Schreiber!

Im Vorfeld der SPR meldete sich Thomas Heyde bei Euli, mit der Bitte die 590 segeln zu dürfen. Die zweite Hälfte der Nutzergemeinschaft  (also Sohn Jan) stimmte gleich zu: „Dann wird die auch mal wieder gesegelt!“. Also meldete sich Thomas zur SPR an, was in Anbetracht unseres Teilnehmerschwundes der Meldeliste gut tat.

Die Wetteraussichten für das Wochenende waren dafür eher nicht so schön: Heiß und wenig bis gar kein Wind, dafür aus allen Richtungen. Vorsorglich packten Euli und ich uns schon mal Arbeit ein, dann wäre die eventuelle Wartezeit an Land gut zu nutzen.

Als wir am Freitag im Dunkeln am Schwielochsee ankamen, gab es die erste Überraschung: Die 590 war abgedeckt aber es waren keine Strecker-Klemmen vorhanden. Da fiel mir wieder ein, dass Jan die gerissenen Klemmenkeile irgendwann mal geklebt hat aber inzwischen wohl nicht wieder am See war – Frankfurt a.M. ist eben doch recht weit weg. Blöder Weise haben wir aber auch die demontierten Klemmen nicht gleich finden können. Nach einer halben Stunde Suchen fanden die sich aber an, damit wäre der sicherlich segelfreie Samstag dann mit Bastelabreiten gefüllt.

Genau so kam es dann auch, schon bei der Eröffnung wurde verlautet, dass erst mal AP an den Flaggenmast kommt, wir uns aber bereit halten sollten. Thomas und ich brachten die 590 wieder in einen segelfertigen Zustand und ich erfuhr, dass er von Beruf Restaurator ist – wie passend!

Das mit der Segelbereitschaft wurde um 16 Uhr in „Heute keine Wettfahrt mehr“ geändert und der Abend verlief wie üblich mit Hin- und Herlaufen zwischen den Vereinen zum Essen fassen (diesmal recht schmackhaft), Klönsnacken beim Bier und dann abends zum Tanzbein schwingen beim SCS.

Es  ging dann die Info rum, dass wir morgen eine halbe Stunde eher starten werden, dann wurde das aber mit dem Hinweis auf eine eben nicht änderbare Ausschreibung (im Gegensatz zur Segelanweisung?!) dementiert. Also haben wir Sonntag schön ausgeschlafen und entspannt gefrühstückt. Plötzlich war dann recht zeitig ein ordentliches Gewusel auf dem Gelände des SWS. Denn es sollte nun doch früher los gehen. Das kam ein wenig überraschend, da wir gerade Hartis 747 für Stephan aufbauten, der sich am Vorabend noch über die sich ergebende Möglichkeit des OK-Segelns sehr gefreut hatte. Danke an Harti hier noch mal für die Leihgabe!

Das Ablegen von Europes, 420ern und uns OKs ist an der kleinen SWS-Rampe nicht ganz so einfach. Das hat aber dank bereit stehender Rollirauszieher zügig geklappt, auch später beim Anlegen wurde mit Hingabe geholfen. Vielen Dank an die (teils) unbekannten Helfer dafür noch einmal!

Auf dem See kam dann tatsächlich etwas Wind auf, der erste Laser-Start zog sich dann aber doch bis zur ursprünglich veranschlagten Zeit hin, da der Kurs noch mal angepasst werden musste.

Mit den üblichen allgemeinen Rückrufen (wieder eine Abweichung zu 2015) waren wir dann erst nach 11 Uhr auf der ersten Kreuz. Die lief bis kurz vor der Eins für mich auch ganz gut. Nur eben leider nur bis kurz davor. Da drehte der Wind 30° nach links, was nicht so optimal ist, wenn man sich grad‘ auf der rechten layline befindet… Die vorher recht hoffnungslos links parkenden nutzten die Chance und gingen als Führungsgruppe auf den ersten Raumschenkel – Greg vor Falk und Rainer.

In Anbetracht des sehr kurzen Kurses – ein Dreieck mit Zielkreuz – hab ich mich auf Platz 9 liegend mit einem (sicherlich nicht zu streichendem) Streicher abgefunden. Zumal ich gerade kurz vor der Zwei lustig in den Wellen der Laser-Trainerboote rumpatschte, während diese alle vor mir Liegenden schön von achtern Richtung Leemarke schoben. Das war das einzig wirklich Ärgerliche an diesem Wochenende: Bei fast keinem Wind von um dem Kurs brausenden Trainer-Schlauchis mit fetten Wellen „versorgt“ zu werden. Hoffentlich bessert sich das mal – und sei es durch Disqualifikation der „Schützlinge“ eben dieser Wellenmacher.
Irgendwann war jedenfalls auch ich mal an der Drei und hab mich einfach für die Seite des Sees mit den wenigsten Booten entschieden. Die 420er und Piraten deckten die linke Seite mit ihren Spinnakern ab – also ab nach rechts! Das hat sich dann auch ein wenig ausgezahlt, denn ich konnte mich immerhin auf den Sechsten vorschieben. Trotzdem keine gute Voraussetzung um hier noch was zu reißen.

Start zur zweiten Wettfahrt Bild: sc-schwielochsee.de

Start zur zweiten Wettfahrt    Bild: sc-schwielochsee.de

Die Wettfahrtleitung hat sich beeilt die nächste Wettfahrt zu starten wie der Bäcker kurz vor Ladenöffnung und brachte eine Klasse nach der anderen auf den Kurs, die Laser kamen uns schon auf unserem Weg zurück zum Start entgegen. Keine Viertelstunde später ging es auch für uns erneut los, ich bin wieder in die vermeintlich windreichere Region gefahren, diesmal nach links. Es gab keine heftigen Dreher, sondern der Wind hielt mit 2-3 Bft. ganz gut durch. Ich ging als Erster um die Luvmarke, hinter mir dann Greg. Wieder gab es das „Wellenbad“ vor der Zwei, diesmal immerhin für alle von vorn. Zur Drei konnten Greg und ich uns ein wenig von den Verfolgern absetzen und ich danach auf der Zielkreuz meine Führung gut verteidigen. Das sah jetzt lustig aus auf der imaginären Punkteliste:
Greg:     2+2= 4
Falk:      1+4=5
Rainer:   3+3=6
Erich:     6+1=7
Beim Runtersegeln hab ich mir so gedacht: „Wenn Greg Vierter wird, Falk Dritter und Rainer Zweiter, musst Du nur Erster werden um zu gewinnen!“ Haha – mehr als unwahrscheinlich!

Sehr zügig ging es weiter mit dem dritten Start. Wieder sah es Links am besten aus und ich hatte den Vorteil am weitesten in Lee gestartet zu sein. Ein paar kleine Zwischendreher mitgenommen und schon liegt man wieder vorn. Falk hatte sich beim Start verzettelt und piekte mit vollem Risiko ordentlich nach links. Greg lag auch nicht so toll im Rennen aber dafür Deutschi nicht weit unter mir- leise schlich sich bei mir Hoffnung ein. Die dann gleich mal etwas gedämpft wurde, da Falk einen schönen Windstrich gefunden hatte und dicht nach mir um die Eins ging.
Was folgte? Richtig: Das „Wellenbad“ vor der Halsentonne! Dann krallte sich Falk meine Heckwelle und klebte regelrecht an meinem Spiegel. Die lange vor uns gestarteten Laser 4.7 kamen von einem extremen Luvbogen zeitgleich mit uns an der Drei an (Merke: „Luvbogen ist wie in die Hose Pullern – erst schön und dann richtig sch…. !“), was bedeutete, dass wir zu zehnt oder so die Marke runden würden. Nun sind die Kühlschranktüren mit dem kleinen Taschentuch an Segel aber so langsam, dass man sie ganz locker außen rum überholen kann. Falk konnte dadurch aber nicht wegwenden und ich hatte es einfach, ihn unter Kontrolle zu halten. Im Augenwinkel sah ich noch Greg nach Deutschi auf die Kreuz gehen. Falk ging bei erster Gelegenheit mit in Gregs Richtung, denn er hatte sich ausgerechnet, dass er nur vor Greg zu bleiben braucht um seinen SPR-Titel zu verteidigen. Ich ging mit den beiden nach links, in der Hoffnung, dass Deutschi sich dann mit freiem Wind durchmogeln kann. Wenn er als Zweiter ins Ziel ginge, würde es insgesamt wiederum für mich reichen!
Es bleib bis kurz vor dem Ziel spannend, da immer mal wieder Windstiche von Luv durch kamen. Letztlich ist es dann aber bei den Positionen geblieben und Falk hat punktgleich mit Greg, aber mit der besseren Einzelplatzierung, die SPR 2016 gewonnen.

Der strahlende Sieger

Der strahlende Sieger auf nicht strahlendem Bildmaterial

Das Landprogramm bestand dann noch aus dem Verladen der Boote, was ja sonst für die OKs immer entfällt, da üblicher Weise der Sachsenpokal folgt. Aber auch das ist in diesem Jahr anders, denn die Deutsche Meisterschaft hat diesen auf das erste Oktoberwochenende verschoben.
Dann folgte die obligatorisch lange, aber dieses Jahr unter einer Stunde(!) dauernde Siegerehrung, und die anschließenden Aufräumarbeiten auf dem Gelände des SWS. Die vom SCS „ausgelagerten“ Besucher hinterließen ihre Standplätze netter Weise ausgesprochen sauber und dieser Teil hielt sich dadurch in angenehmen Grenzen.

Das Fazit wäre somit:
Es war wie immer zur SPR, aber doch irgendwie anders. Ein schönes erst nicht und dann doch Segelwochenende liegt hinter uns und ich darf nun noch den Bericht zum OK-Cup Rangsdorf fertig schreiben, was mir wahrscheinlich deutlich schwerer fallen wird als den hier, da es immer blöd ist den Bericht zur eigenen Regatta zu verfassen.

Es grüßt Euer Erik mit ch GER-695

Pl Steuermann Segel-Nr. Lauf 1 Lauf 2 Lauf 3 Punkte
1 Falk Hagemann GER 757 1 4 2 7
2 Greg Wilcox GER 767 2 2 3 7
3 Erik Bork GER 695 6 1 1 8
4 Rainer Pospiech GER 765 3 3 9 15
5 Stephan Kühl GER 747 4 6 5 15
6 Jürgen Deutschmann GER 234 7 5 4 16
7 Frank Lange GER 589 5 9 6 20
8 Cornelia Wirbeleit GER 633 8 7 7 22
9 Knut Ramin GER 751 11 8 8 27
10 Sylvio Hoba GER 164 9 11 10 30
11 Thomas F. Heyde GER 590 10 10 11 31