Der Fluch des „Schweinelochs“

von Ute Witke  25.09.2018

Am letzten Augustwochenende war ich zur Schwielochseepokalregatta gestartet. Ich wollte mit meiner Europe segeln. Aber es kam ganz anders. Da es nur 9 Meldungen in der Europe gab, sprangen immer mehr Segler ab und am Sonnabend früh standen wir dann mit 3 Schiffen da. So richtig Lust zu dritt zu segeln hatten wir nicht und unsere Stimmung war ziemlich gedrückt. Aber da hatten wir nicht mit den OK Seglern gerechnet. Diese Bootsklasse „saugte“ alle anwesenden verwaisten Segler (ein Ixylon- und zwei Europesegler) auf, indem sie ihnen kurzerhand Boote organisierte. So wurden drei OK’s flott gemacht und es kam immerhin ein Feld von 12 Booten zusammen.

Vielen Dank nochmal an Euli und Jule die ihre Boote zur Verfügung stellten und an Falk der alles in Bewegung brachte, Segel verborgte und auch noch eine Menge Arbeit damit hatte, ein weiteres Vereinsschiff klar zu machen. Übrigens war es sehr interessant zu sehen, welche Nummern man aus einer 757 herstellen (umkleben kann) Ich startete mit einer 767 und Dirk mit einer 797! Da geht bestimmt noch mehr, wird wohl aber daran scheitern, dass Falk keine weiteren Segel zum verborgen hat!

Aber warum heißt nun die Überschrift „Der Fluch des Schweinelochs“. Nun müsste Erik weiter schreiben und ein bisschen wohl auch Falk. Und mich betrifft es  auch. Hier die Erklärung: Nach drei Wettfahrten am Sonnabend, dem Abendessen und einem Bier, waren Euli, Erik und ich, nicht mehr so richtig in der Lage noch zum Regattaball zu gehen. Wir machten es uns auf dem Sofa gemütlich und Euli hatte ein kleines Heftchen mit Geschichten und Sagen vom Schwieloch- und Mochowsee gefunden. Dieses Heftchen stammte aus tiefsten DDR Zeiten. Die verwendete künstlerische Sprache zeigte dies deutlich und wir amüsierten und köstlich darüber. Die erste Geschichte handelte von der Entstehung des Schwielochsees und konnte uns so einiges im Nachhinein erklären.

Hier die Kurzfassung:
An der Stelle, wo heute der Schwielochsee ist, war einmal ein mächtiger Laubwald in sumpfiger Landschaft. Ein Wendenkönig nutzte das Gebiet für seine  wilden Schweine. Eines Tages wühlte unterhalb des Babenberges eine riesige Sau und legte dabei eine Quelle frei. Große Wassermassen ergossen sich über den Wald und überfluteten ihn. Seit dieser Zeit heißt der dadurch entstandene See, Swinlug-Schweineloch oder heute Schwielochsee. Da alle Tiere in den Wassermassen umkamen, geriet der Wendenkönig in großen Zorn. Er befahl alle seine Wildhüter zu sich und tötete sie. Einer, der dabei ums Leben kam, stieß im Todeskampf einen schrecklichen Fluch aus. Er rief den See zum Rächer auf. So sagt die Sage, dass der See alljährlich ein Opfer fordert.

Nun ist diese Geschichte ja schon einige Zeit her und der Fluch bestimmt abgeschwächt. Diese abgeschwächte Variante bekommen nun höchstwahrscheinlich die  Segler ab. Denn immer zur Schwielochseepokalregatta wird der See in seiner Ruhe dermaßen gestört, dass er mindestens einen Segler immer wieder in die Irre leitet (siehe Erik) oder kurz vor dem Ziel festhält (siehe Falk und Erik) damit andere Segler überholen können und zur Strafe dann einen Bericht schreiben müssen (siehe Ute).

Also mir hat das Wochenende viel Spaß gemacht. Mit Jules OK war ich schnell unterwegs. Der Wind wehte so mit Windstärke 2 bis 4. Bei Windstärke 2 war ich  superschnell, bei einer 4 „hielt mich immer mal wieder der See fest“. Es gab viele Positionskämpfe und abends viel Seemannsgarn. Ich komme gern wieder und vielleicht finden auch noch ein paar weitere Europe- und OK Segler den Weg zum Schweineloch!

Ute (eigentlich OK 576)