Spektakel in Schweden

Ausblick auf die OK-WM in Marstrand

von OK-Presse 31.07.2022
In einer Woche geht es endlich los, die erste OK-WM seit drei Jahren findet im schwedischen Marstrand statt. Bereits für das Jahr 2020 war der wunderschöne Ort, -in den Schären der Westküste gelegen, als Austragungsort für die Weltmeisterschaften vorgesehen, aber bekanntlich kam alles anders.

Erst jetzt, mit zwei Jahren Verspätung kann endlich ein Nachfolger für den amtierenden OK-Champion Dan Slater aus Neuseeland gefunden werden. Dan selbst  kann nicht teilnehmen und seinen Titel verteidigen. Die noch immer bestehenden Unsicherheiten durch die Pandemie haben viele potentielle Teilnehmer aus Australien und Neuseeland davon abgehalten nach Europa zu reisen.

 

Dennoch weist die Meldeliste ein stattliches Feld von knapp 120 Seglern aus 11 Nationen aus. Das größte Teilnehmer-Kontingent stellt dabei der Gastgeber Schweden. In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts beheimatete das skandinavische Land die größte OK-Flotte der Welt und die nationalen Baunummern bewegten sich scheinbar unaufhaltsam auf die 3000er Marke zu. Wie in vielen anderen Ländern stoppte dann der Siegeszug des Lasers die weitere Ausbreitung der OK-Jolle für die nächsten Jahrzehnte. Mit der Einführung von Carbonmasten und  der Entwicklung der Roadmap für die internationale OK-Klasse durch die OKDIA begann in vielen europäischen Ländern und eben auch in Schweden die Renaissance der OK-Jolle und mittlerweile gibt es wieder große leistungsstarke Flotten in allen Landesteilen.

 

Im großen Aufgebot der gastgebenden Nation fehlt zwar der Olympiasieger Frederic Lööf, der aus zeitlichen Gründen nicht teilnehmen kann, aber der “Rest der Wikinger-Meute” ist nicht ohne und wird alles daran setzen den Titel im eigenen Land zu behalten. Der Bekannteste im schwedischen Kontingent ist sicher Thomas Hansson-Mild, Weltmeister 2009 und aktuell Weltranglistenerster. Aber auch viele erfolgreiche Segler aus anderen Klassen wie Laser, Finn, Europe, Drachen und Star nutzen die Heim-WM zum Einstieg in die OK-Klasse.

Thomas Hanson-Mild

Und dann gibt es ja auch noch die üblichen Verdächtigen aus anderen Ländern, die traditionell ihren Hut in den Ring werfen, wenn es um internationale Titel geht. Das leistungsstarke dänische Team wird angeführt von Bo Petersen, aber auch Steen Christensen und Jens Eckhardt gehören zum erweiterten Favoritenkreis. Aus England reist Segelprofi Charley Cumbley an, Norwegen schickt  den mehrfachen Europe-Weltmeister Johann Brodtkorb ins Rennen und auch die Polen wollen bei der Titelvergabe mit Pawel Pawlazcyk ein Wörtchen mitsprechen.

Und die Deutschen? Unser WM-Team besteht aus 20 Segler-Innen und insbesondere mit Alexa Müller und Jessica Finke haben wir sehr gute Chancen auf den WM-Titel für Frauen. Selbstverständlich gehört der dreifache OK-Weltmeister und aktuelle Gewinner der Kieler Woche André Budzin aus Schwerin immer zu den ganz heißen Tipps aber vielleicht können auch Sönke Behrens, Andreas Pich, Ralf Tietje oder Murks Nissen in die WM-Entscheidung eingreifen. Und selbstverständlich verfolgen wir auch Ex-Weltmeister Greg Wilcox, in Potsdam lebender neuseeländischer Segelmacher, mit großer Sympathie.

Wir drücken die Daumen.

Auch wenn das wunderschöne Marstrand  mit verträumter Sommeridylle scheinbar aus der heilen Welt von  Astrid Lindgren zu stammen scheint, -die OK-WM wird ein Spektakel!
Nichts ist’s mit “Ferien auf Saltkrokan” oder “Wir Kinder aus Bullerbü” auch wenn es überall rund um Marstrand so aussieht.


Nächste Woche wird mit viel Freude um die Wette gesegelt, im OK-Style international und ernsthaft gefeiert und vielleicht gewinnt ja doch eines der vielen “dark horses” im Feld.