SPR 2005

SPR / Schwielochsee: 27.-28.07.2005

Das Pumpen geht weiter …

von Jule Hofmann 02.09.2005

Da die Tastatur noch warm ist – hier der nächste Bericht von Haus- und Hofschreiber Hofmann …

Von der SPR kann man ja gewöhnlich eine Menge erwarten, bloß keinen Wind. Der wurde nämlich schon am Freitag aufgebraucht. Die Jungs (Erwin und Mary) reisten bereits Donnerstag Abend am Schwielochsee an, von dem wir (Jule und Greg) nie wirklich abgereist waren. Nach einem G´nT-lastigen Abend inklusive Karten-Kloppen wollte uns der Ex-Weltmeister mal ein bisschen trainieren. Bei allerschleckichsten Segelbedingungen (Sonne, 4-5Bft) eilten wir Freitags auf den See, der sogar Wellen aus SW aufzubauen schien. Erste Lektion war Halsen über den Hintern, wobei gemäß des Vorführungseffektes sich Greg gleich in den See katapultierte. Die Jungs dachten, jetzt sei Kentern-Üben an der Reihe und taten es ihm gleich. Generell kann ich bloß sagen, dass Halsen-Üben echt noch einfach im Vergleich zum Wenden-Üben ist.

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ist die reise wert

 

Abends reisten dann weitere einschlägige OK-Segler an. Beeindruckend die fünfköpfige Reisegesellschaft vom „Pralinenhof“ (SV Karolinenhof), die auf einem Trailer sechs OK´s transportierte. Aber Bernte versicherte uns, dass sie nächstes Wochenende zum Sachsenpokal zu acht wären … Der Grill wurde angeschmissen, zwei Kästen Bier geleert und uns´ Harti machte leckere (Wild?)Schwein Schaschlicks.

Sonnabend knallte die Sonne vom Himmel und jeglicher Wind hatte sich verzogen. Man trieb gen Start. Irgendwann tauchte einer auf, der war wie Volkmar Kiene geschminkt und saß auch in dessen OK. Charles war aber absolut davon überzeugt, dass es sich dabei nicht um das seit 1,5 Jahren verschollene Original handeln könne.

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Tonnenrundungsknoten

 

Da die Meldezahl der SPR bei über 100 Booten liegt, würde selbst der längste Kurs nicht ausreichen, allen Klassen eine ungemixte Wettfahrt zu bieten. Und so kam es denn auch, dass die OK´s in den beiden durchgezogenen Wettfahrten immer in die vorher gestartete Bootsklasse rein- bzw. diese überfuhren – Mann, sind wir schnell, selbst bei keinem Wind …

Generell war auch innerhalb unser 19-Boote-starken Truppe ein sehr großer Geschwindigkeitsunterschied festzustellen. Auf jeden Fall durfte man nicht den Fehler machen, über die Mitte fahren zu wollen. Lief es im unteren Teil der Bahn noch gut über rechts, kam man dann aber nur über links zur Tonne. Dazwischen war die Windwüste. Also man konnte sich quasi aussuchen, ob man erst dumm rumstehen wollte, oder später. Die an der Tonne beschlossene Reihenfolge wurde dann durch ein stetiges Stop-and-Go auf den Raum- und Vorwindgängen wieder durcheinander gebracht. Der Frustrationsfaktor war dementsprechend hoch – ein Glück dass der Hartmann aufgrund seines Fingers nicht mitfluchen konnte und statt dessen von zwei reizenden Damen auf der Ixylon über den See gesegelt wurde. Er verhielt sich aber ansonsten produktiv und machte 300-nochewas Fotos …

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Der See ist voll

Nach einem beachtlichen Durchstarter von Holger, wechselten die Positionen an der Spitze permanent. Mal zog es links, dann rechts, dann vorne, dann hinten. Letztenendes gelang es dem sich in der Führungsgruppe aufhaltenden Kay aus dem vorletzten Tonnenrundungsknoten aus Europes, Laser und Ok´s souverän herauszukommen und den knappen Vorsprung über die winzige Zielkreuz zu retten. Zweiter wurde Greg, gefolgt von Arne, Volkmar und Jule. Favorit Senst war irgendwo verbuddelt. Polen ähnliche Zustände! Diese Wettfahrt hatte zweieinhalb Stunden gedauert. Es folgte ewiges Rumwarten, durchdrungen von der Hoffnung, dass doch bitte die Vernunft siegen würde und man das alles abbrechen täte. Nix da!

Im zweiten Rennen drifteten Arne und Jule ganz nach links und waren dann auch mit einem beachtlichen Vorsprung um die Tonne. Kay folgte mit bedrohlich kleinem Abstand. Wieder versuchten die Vorreiter es links und suchten verzweifelt bis zur Schilfkante Wind und Dreher. Kay trieb über rechts und ward nicht mehr gesehen. Wenigsten reichte die Privatbö nicht für die restlichen Verfolger und so konnten Arne und Jule sich als Zweiter und Dritte ins Ziel retten.

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privatbö

 

Der Tag war fast schon um, der Wind um 16.30 Uhr zeigte nicht wirklich irgendwelche Erstarkungsabsichten, dennoch startete die Wettfahrtleitung unter chaotischen Flaggen- und Tutsignalen die dritte Wettfahrt. Als sich das Feld mühevollst zu dem zum Heimathafen entferntesten Ende des Sees gepumpt hatte, wurde abgebrochen.

Die Jagd nach einem Schlepp hatte eine einzigartige Dramatik. Da der Veranstalter mit Tonnen einsammeln schon voll ausgelastet war, die restlichen Motorboote sich sehr sportlich nur um die eigenen Teams kümmerten, war die Ankunft beim SWS ungewiss …

Ebenso konstant wie der Faktor „kein Wind“ ist der Faktor „gute Feier“. Nach dem Essenfassen ging es zurück zum SWS, um die Hartmannschen Bilder zu sehen. Sehr dynamisch sah das alles nicht aus. Nach der Vernichtung des spärlichen Restbierbestandes begab man sich wieder zum SCS zum Tanzbein-Schwingen. Erich beeindruckte mit einem interessanten Hüftschwung, der Hartmann kam nicht ohne Besen aus und das Senstchen arbeitete stetig am morgendlichen Kopfschmerz.

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abgammeln

 

Der konnte in Ruhe auskuriert werden, denn es sollte kein weiterer Vorstoß auf den spiegelglatten See unternommen werden. Abgammeln bis zur Siegerehrung – Gewinner der goldenen Gieskanne war Kay, gefolgt von Arne, Greg, Jule, Christian S,…. Nicht mal Aufladen musste man, denn die Boote blieben gleich im SWS, wo am kommenden Wochenende der Sachsenpokal ausgetragen wird. Wir hoffen auf Wind und zahlreiches Erscheinen!

Jule, GER 699
ergebnisse
1 GER 596 Nickelkoppe, Kai 1 1 100,0000
2 GER 645 Lindemann, Arne 3 2 95,0000
3 NZL 522 Wilcox, Greg 2 4 90,0000
4 GER 699 Hofmann, Juliane 6 3 85,0000
5 GER 710 Senst, Christian 4 9 80,0000
6 GER 694 Specht, Gunnar 8 5 75,0000
7 GER 716 Senst, Dieter 7 6 70,0000
8 GER 225 Kiene, Volkmar 5 12 65,0000
9 GER 695 Gericke, Dirk 9 8 60,0000
10 GER 590 Baldewein, Tino 13 7 55,0000
11 GER 659 Lauschke, Holger 10 14 50,0000
12 GER 160 Nickelkoppe, Tobias 15 10 45,0000
13 GER 18 Bork, Erik 14 11 40,0000
14 GER 100 Willmann, Bernd 12 13 35,0000
15 GER 535 Silvan, Andreas 11 15 30,0000
16 GER 164 Oder, Roman 16 16 25,0000
17 GER 1120 Hoffer, Diana 17 18 20,0000
18 GER 120 Knorr, Sebastian 20 17 15,0000
19 GER 542 Altmann, Thomas 18 19 10,0000
20 GER 69 Wirbeleit, Jan 19 20 5,0000