WM 2004 Parkstone

WM 2004 / Parkstone: 24.-31.07.2004

Guantanamo Base, Nudistenstrand und andere Merkwürdigkeiten

von Gunter Arndt 14.10.2004

 

Kurzes Brainstorming, was aus der Menge der Eindrücke ist berichtentswert für die Nachwelt und was stand nicht schon in irgendwelchen anderen internationalen Berichten – Hier also mehr oder weniger chronologisch die wichtigsten Ereignisse …

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drive left

Anreise: Da die gesamten Dänen bei denen ich ja im Exil wohne, schon zu den Nationals angereist waren, hatte ich erstmal ein Transportproblem, während der Kieler Woche hatte sich auch irgendwie keine Gelegenheit aufgetan, also, man ist ja noch halbwegs jung und belastbar, Direkt von Kopenhagen nach Calais, mit diversen Kaffeepausen und dadurch bedingten anderen Pausen, schnell über den Kanal mit Christians Billigfähre, ab auf die linke Strassenseite und weiter ging es durch Südengland. Alles ganz problemlos, erst in Pool selbst fingen die Probleme an, aber letzlich sind wir ja alle im Parkstone Yacht Club angekommen.

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the yacht club

Der Club: Klassisch englisch, mit gemütlichem Clubhaus, ausreichend Platz für die Boote und einer faszinierenden Beteiligung an deren Mittwochsregatten. Beeindruckend die Anzahl an festangestellten Servicemitarbeitern, nur das Tor- und Schrankensystem war am Anfang unüberwindlich.

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guantanamo base

Camping: Weit weg vom Club, spartanisch, keine Duschen, kein richtiger Frischwasseranschluss, hoher Zaun drumherum, kurz. Guantanamo Base. Glücklich waren alle mit Fahrrad, der Rest musste endlos lange wandern.

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measurement

Vermessung: Christians Fachgebiet, werde hier keine nicht fachmännischen Kommentara abgeben, ich war einer von denen, die die Strichdicke der Segelnummern in einem Segel korrigieren musste, Rest ohne Worte, am Ende sind wir ja alle durchgekommen und durften mitsegeln.

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chain ferry

Revier: Die ca. einstündige Hafenrace raus aus dem Naturhafen, vorbei an Luxusvillen wurde jeweils an der Kettenfähre an den Sandbanks entschieden. Draussen waren anspruchsvolle Bedingungen mit Winddrehern, Termikeinflüssen, Welle und Strömung. Das Studieren der Stromkarten war eine allmorgentliche Routine, denn der Einfluss war enorm.

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committee vessel

Jury + Wettfahrtleitung: Ganz kurzes Resumée: Man muss beide so nehmen wie sie sind und sollte sich nicht drüber aufregen, auch wenn das manchmal schwerfällt. Speziell ein Jurymitglied machte sich definitive keine neuen Freunde und auch die Wettfahrtleitung hatte ihre Schattenseiten … Wartezeiten zwischen den Läufen waren länger als die Wettfahrten selbst und die Lee-Startlinientonne durch ein Kielschiff zu erstatten, … Peit´s Kommentare darüber wiederhole ich lieber nicht.

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camping dinner

Rahmenprogramm: Eigentlich jeden Abend die selbe Frage: Inder oder Camping dinner? Der Inder in Pool Downtown war gut, aber natürlich auch auf englischen Preisniveau.Vom Offiziellen Programm kann ich nicht viel über die Eröffnung berichten, da war ich mit Segelreperatur und Schlechte Laune über eine Frühstart wegspülen beschäftigt, aber Fingerfood sättigt erst ab einer gewissen Anzahl an Schnitten und Häppchen!Im Laufe der Woche gab es dann noch eine Fish+Chips/Solent Sunset Schiffstour und das Abschlussessen nach der Siegerehrung.

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jim hunt

Ach ja gesegelt wurde auch: Aus deutscher Sicht ziemlich durchwachsen, aber auch mit Tagessiegen durch Karsten und Rübe. 9 Wettfahrten total, die 10. fiel dem Zeitlimit am letzten Tag zum Opfer. 2 Tage kommte gar nicht gesegelt werden – aufgrund Windmangels. Den ersten dieser beiden Tage verbrachten wir an Land und hatten die Möglichkeit die Attraktionen der Umgebung zu erkunden. Den Anderen trieben wir stundenlang auf dem Wasser, bevor wir an einen Nudistenstrand geschleppt wurden, dort noch 1-2 Stunden abhingen und dann doch wieder zurück in den Hafen geschickt wurden. Jim (Anm. der Red. Jim Hunt) war die gesamte Serie überlegen – mit einem einzigen Aussetzer. Die Streuung in den Plazierungen der Anderen war schon beeindruckend. Deutet auf schwierige Bedingungen oder eine extreme Leistungsdichte hin?!
Die geschlagenen Festlands-Europäer haben nächstes Jahr in Dänemark die Chance zur Revanche. Ich habe für die nächste WM ein ganz besonderes Ziel… Keine OCS mehr!

GER 672, Gunter