WM 2012 – Vallensbæk

WM 2012 – Vallensbæk Strand, Dänemark 21.-28. Juli 2012

von Gunter Arndt  09.10.2012

Die WM 2012 fand für mich fast vor der Haustür statt, wie Rübe direkt bei meiner Ankunft feststelllte, der Deutsche mit der kürzesten Anreise. Ca. 17km oder 12min wenn alle Ampeln rot waren.

Ich hatte im Vorfeld schon einige Male in Vallensbæk gesegelt, sowohl die letzten Jahre teilweise zum Wintertraining, als auch eine Eintagesregatta im Frühjahr und einen Tag Pre-worlds das Wochenende vor der WM.

14

Vermessung

Um Lagerkoller, Übertraining und ähnliche Krankheiten zu vermeiden, hatte ich mich die Woche vor der WM zur obligatorischen Familiensegeltour abgesetzt, in typisch dänischem Sommerwetter mit Regenschauern, niedrigen Temperaturen und reichlich Wind.

Sobald ich in Vallensbæk eintraf war alles anders. Sonnenschein, richtiger Sommer und über die Woche gesehen wenig Wind.

Wenn ich im Vorfeld einige Befürchtungen hatte, so hatten der Klub und die dänische OK KV diese super in den Griff bekommen. Stellplätze für 150 OK, ja bitte direkt an der Slipbahn. Vermessung von 150 mal 2 Masten, Segeln usw. alles klar Sonntag Nachmittag, kein Problem. Slippen von 150 OK´s dank nummer system an Boot und trolley überraschend schmerzfrei, Hut ab. Alle 150 OKs in einem Start, funktionierte auch recht gut mit Startschiff in der Mitte, Signalschiff in Luv der Linie, wir hatten eine ganz normale Anzahl Gesamtrückrufe, obwohl der Start und die Wahl der richtigen Linienseite absolut entscheidend für die Plazierung war. Wer an der ersten Tonne unter den ersten 20 war konnte den weiteren Verlauf geniessen, wären der Rest in einer endlosen Schlacht Boot gegen Boot zurücksackte.

16

Seeschlacht an der Tonne

Von der Seglerischen Front folgende Eindrücke: Montag: practice race: Strom, so viel wie noch nie gesehen, immer Rechts anschlag selbst bei 8-10m/s, damit nicht besonders spannend, nach der ersten Kreuz war der Weg für alle klar, deshalb sparten sich auch viele den langen Weg ins Ziel.

Dienstag: Race 1+2. Sommerwetter und Warten auf Wind. Nachmittags Wind 155grad, links etwas mehr Druck, aber nicht ganz links sonders erst ein Stück die Kreuz rauf und dann rüber, so ähnlich hörte sich die Zusammenfassung des dänischen Trainers am Abend an. Hätte ich dass man vorher gewusst, der 53te in Rennen 2, war ein Tiefschlag, obwohl fast noch 1.Drittel, man muss das Positive sehen. Zwei dänische Tagessiege von Bo Petersen und Jørgen Svendsen. Jørgen Lindhardtsen in race 1 eine Minute zu früh gestarten bei schwarzer Flagge, Erfahrung schützt nicht immer vor Fehlern.

17

Traumhaftes Wetter zum Practice Race

Mittwoch: Warten an Land…. aus der Sonne heraushalten, trinken, die Zeit vertreiben…..als keiner mehr dran glaubte doch noch auslaufen. Wieder viel Strom rechts auf der Bahn, Wind wieder aus ca. 155grad aber nicht genug zum Segeln, also sind wir wieder alle zurück in den Hafen getrieben. Der wärmste Tag des Jahres, zuhause nur 17km weg, beste Seebrise! In Vallensbæk reiner Badetag.

19

Wettfahrtleiter hält Ausschau nach Wind

Donnerstag: Race 3. Warten an Land…. aus der Sonne heraushalten, trinken, die Zeit vertreiben…..als keiner mehr dran glaubte doch noch auslaufen. Aber dieses mal nur geringer Strom, ablandiger Wind in Katzenpfoten, also kein Strom- sondern Winddreherfokus, gut das vorher zu wissen, aber Theorie und Praxis lassen sich manchmal schwer vereinigen, die Katzenpfoten treiben mich auf der Startkreuz ins rechte Abseits, ein endlos langer Weg zur Luvtonne aus der Ecke, reinstes Chaos und Anarchie an den nächsten Tonnen, es ging nur langsam aufwärts 36. Im Ziel, konnte nicht einig mit mir werden ob dass gut oder schlecht war. Die Stabilsten mit den wenigsten schlimmen Ausreissern würden am Ende vorne sein. Greg und André meisterten dass bis dahin am besten.

Freitag: Race 4+5. Wieder warten an Land, wieder Sonne, Wind zurück in 155grad. 1. Tagewettfahrt in leichtem Wind, Rübe, Jule und Ralf M. unter den ersten vier. 2. Lauf etwas zunehmender Wind, Rübe schafft wieder eine Topplazierung und liegt gesamt auf 4, hinter Greg und André, die sich etwas von Thomas Hansson-Mild abgesetzt haben. Bei mir geht es auch besser voran, „ich sehe nur noch von Wettfahrt zu Wettfahrt und versuche das beste daraus zu machen“ Einige hat es an diesem Tag schlimm erwischt mit BFDs, Christian Hedlund gleich 2mal!

21

Neue Gesichter in der Spitzengruppe

Samstag: Race 6+7. Die Wettervorhersagen waren sich grundsätzlich einig, mehr Wind, mit einer Kaltfront rechtsdrehend, vorher aber eventuelt linksdrehend… aha?! Morgens nach Gewitter und Regen in der Nacht graues Wetter, kein Wind, der dann aber recht schnell wieder aus der Standardrichtung von ca. 155grad einsetzte und fast kein Strom. Zum Start klarte es auch auf, herrliche Bedingungen, mit Welle, Sonne und Wind. Leider hatte die Wettfahrtleitung kleine Technische Probleme mit Ankers an einer Tonne und einem Boot, aber wir schafften noch 2 Superwettfahrten. An der Spitze geprägt von Kampf zwischen André und Greg mit Thomas mit Aussenseiterchancen. Kein Wetter für Rübe, der sich aus den Top 10 verabschiedete. Beeindruckend der Kampf von Jørgen Holm, um den Platz als bester Däne, den er am Ende klar gewann. André´s 2. Platz in Race 6 sicherte ihm eine Matchball im letzen Lauf, den er sicher verwertete, Glückwunsch zu der souveränen Vorstellung. Am Ende rutschten Martin von Z. und ich noch in die Top 10, gut mit ein bisschen Druck am letzten Tag.

23

Endlich Wind, da lacht der Ossi

Wir schafften es dann gerade noch in den Hafen bevor die Kaltfront mit ordentlichen Böen durch den Hafen pfiff.

Insgesamt eine souveräne Vorstellung der Wettfahrtleitung, die unter schwierigen Bedingungen 7 von geplanten 10 Wettfahrten durchbekommen hat.

24

Sieger und Plazierte

Eine WM der kurzen Wege alle spielte sich im Hafen ab, das tracking system war ein absolutes highlight, Familienmitglieder an Land, selbst meine Familie im Büro hatte einen besseren Überblick über das Geschehen als ich selbst, so wird selbst unsere Segelei für aussenstehende besser verständlich und interessant.

Grüsse aus DK Gunter (GER-740)

ergebnisse

1 GER 762 BUDZIEN André 2 3 17 6 6 2 8 27.0
2 NZL 544 WILCOX Greg 3 16 1 10 2 6 10 32.0
3 SWE 100 HANSSON-MILD Thomas 24 7 9 5 4 3 11 39.0
4 GBR 2150 CRAIG Nick 27 6 28 18 8 7 3 69.0
5 DEN 1377 HOLM NIELSEN Jørgen 16 15 3 13 34 10 17 74.0
6 POL 19 RAKOCY Bartosz 42 4 10 17 21 18 RDG 82.5
7 DEN 1411 SVENDSEN Jørgen 22 1 41 56 1 14 4 83.0
8 DEN 1374 PETERSEN Bo 1 9 38 2 DSQ 20 15 85.0
9 GER 740 ARNDT Günther 15 53 36 19 10 4 5 89.0
10 GER 693 v. ZIMMERMANN Martin 46 39 2 12 16 16 7 92.0