Versöhnlicher Abschluss nach Wetterkapriolen bei der Kiwo 2022
Von Thorsten Schmidt 21.06.2022
Sprechen wir vom Regattasegeln reden wir naturgemäß auch immer über das Wetter. Bei der Kieler Woche, die ja meist im Juni, also im Sommer stattfindet, hat das Wetter mit all seinen Phänomenen aber schon traditionell eine ganz besonders große Bedeutung und Regenfronten mit Kälteeinbruch oder Gewitter gehören fast sprichwörtlich zum großen Segelevent auf der Förde. Auch dieses Jahr wurden alle Klischees bedient:
Samstag: Überall in Deutschland wird bei Temperaturen über 35 Grad geschwitzt, nur an der Ostsee sind angenehme 24Grad und dazu sonnige 4-5 Windstärken- „Kaiserwetter“! Wir schaffen drei wunderbare Rennen und an Land sind nur strahlende Gesichter zu sehen.
Sonntag: Kälteinbruch, 12 Grad, der Himmel ist grau und der Wind nach dem ersten Startversuch weg, sodass die 35 OK-Segler gefühlt „über Stunden“ unbewegt in den kleinen Kisten hocken und frieren. Erst am Nachmittag setzt Wind ein und wir segeln bei drehenden Bedingungen zwei Rennen bei 2-3 Windstärken.
Montag: Eine Gewitterzellen jagt die nächste und wir wettern Blitz, Donner und die immer wieder heranziehenden Stark-Regen-Fronten bei Startverschiebung an Land ab. Erst nachdem Schilksee am Nachmittag auf dem Wetterradar komplett „umzingelt“ ist von Gewitterzellen, hat die Wettfahrtleitung ein Einsehen und beendet den Tag für uns ohne das wir aufs Wasser gemusst hätten.
Dienstag: Ende gut, alles gut! Bei warmen 18-20 Grad und Sonne können wir zum Schluss noch zwei weitere Wettfahrten bei herrlichen 3-4 Bft. segeln und der versöhnliche Abschluss tröstet über das typische Chaos beim Klassenwechsel an Land hinweg.
Über alle 7 Läufe haben sich André Budzien und Bo Petersen nichts geschenkt und meist weit vor dem übrigen Feld ihr Privatduell ausgefochten. André setzte sich letztlich trotz harter Zweikämpfe mit 5 Tagessiegen souverän durch und gewinnt die Kieler Woche 2022. Die beste Serie vom Rest der Meute hatte Greg Wilcox, der Dritter wurde. Ausführlich berichten über die vier Tage auf der Förde darf Sönke als Vierter.