Leicht verdreht zum Wind

Medemblik Spring Cup 16.-18. Mai 2025

von Michael Nissen 24.05.2025
Die Anreise war für uns sehr angenehm: sonniges Wetter, 25 Grad und Stefan Hoffmann hatte den Doppelhänger für die Hinfahrt zu ziehen. Bei unserer Ankunft am Donnerstag Nachmittag wehte ein kräftiger NW-Wind mit ca. 23-26 Ktn. Da war man froh, dass das Boot zum Trainieren noch nicht da war…


Am Freitag ging dann die Temperatur auf 11 Grad zurück und der Wind nahm ab auf Nord-West 16 bis 18 Ktn. Winddreher von 10 ° und manchmal 15° waren vorhanden mit der Tendenz, die linke Seite zu bevorzugen. Wind und Welle liefen etwa parallel zum Westufer des Ijsselmeers. Die Welle hatte daher die Tendenz auf das Ufer einzuschwenken und war leicht verdreht zum Wind. Für die Raumstrecken bedeutete das, dass man auf der ersten die Welle achterlicher und auf der zweiten die Welle spitzer bekam. Nach meinem Gefühl war die erste Raumstrecke leichter/schneller zu fahren. Vor dem Wind zahlte es sich aus in Fahrtrichtung links zu fahren und auf dann auf Steuerbord stark übergeigt auf die Welle zu kommen und Lee zu machen. Diese Erkenntnis war für mich hinterher einfacher als während des Rennens.

Wellen leicht verdreht zum Wind

Baabii O Flower aus Kanada war der Mann des ersten Tages mit einem 3., 2. und 1. Platz. Flower kommt aus dem Laser und hatte schon im letzten Jahr in Bandol und auf der Euro in Palma seinen erfolgreichen Auftritt. Stefan Hoffmann schnitt mit 8., 1., 2. nicht viel schlechter ab.
Am Samstag kam der Wind mit 16 bis 20 Ktn. etwas stärker aus fast der gleichen Richtung und der gleichen Wellenverdrehung. Der Samstag war sonnig mit 15°. Flower brach sich in der ersten Wettfahrt des Tages den Baumniederholer und fiel den ganzen Tag aus. Bo Petersen (Dänemark) mit neuem Ovington Boot kam am zweiten Tag besser in Schwung und segelte ähnlich wie Thomas Hansen-Mild (Schweden) und Stefan de Vries (Niederlande) eine ausgeglichene Serie unter den ersten 6. Bester Mann war Stefan Hoffmann mit 3., 1., 1. und übernahm damit die Gesamtführung und eine unruhige Nacht. Oliver Davenport war und blieb der beste Engländer auf Platz 4.


Am Sonntag hatte der Wind anfangs auf Nord-Ost gedreht und wehte in der ersten Wettfahrt mit 6-8 Ktn. Die Sonne schien. Es war warm! Die Winddreher und Böen verteilten unterschiedlichen Wind über das Feld. Stefan verlor mit einem 7. Platz Punkte auf Hansen-Mild mit seinem 2. Platz und machte es nochmal ein bisschen spannend.
In der letzten Wettfahrt hatte der Wind wieder auf Nord-West gedreht und auf 14 Ktn. zugenommen. Stefan hatte noch 6 Punkte Vorsprung und einen 8. als Streicher. Hansen-Mild hätte mindestens einen 2. fahren müssen. Das hat er dann nicht geschafft. Nach gutem Beginn verlor er auf der zweiten Raumstrecke 4 Boote. Unter anderen auch Stefan. So hat Stefan die Serie souverän zu Ende gesegelt und insgesamt gewonnen.


Wir hatten während der gesamten Serie auch einige Frühstarts und Starts mit Schwarzer Fahne. Mir erschien die Regattaleitung insgesamt recht großzügig bei den Starts. Die Kurse und Startlinien wurden immer schnell und präzise ausgelegt und wenn nötig angepasst, so dass man Medemblik mit seinem Wind, Wetter und Wettfahrleitung nur empfehlen kann.

Ergebnisse