Beweglich bleiben

Jetzt den Saisonstart nicht verpassen!

von Thorsten Schmidt 06.03.2019
Endlich, in zwei Wochen startet nach der fulminanten OK-WM in Neuseeland auch bei uns die Regattasaison. Bereits zum Start bietet unser Regattakalender am letzten März-Wochenende gleich zwei Landesmeisterschaften. Im “Süden der OK-Republik” wird auf dem Silbersee, einem Baggersee in direkter Nachbarschaft eines Altrhein-Arms in Bobenheim-Roxheim gesegelt. Die Berliner suchen zeitgleich ihren Meister auf dem Müggelsee beim Yachtclub Grünau. Beide Reviere bieten sehr abwechslungsreiche Windbedingungen und werden den Teilnehmern taktisch alles abverlangen. Es werden körperlich nicht so sehr Maximalkraft und Kondition gefragt sein, sondern es kommt darauf an die Vielzahl der Manöver sauber durchzuführen. Beweglichkeit und Behändigkeit in der Jolle stehen bei beiden Regatten als Anforderungen ganz oben auf der Liste.

 

Wer den ganzen Winter Krafttraining gemacht und Hanteln gestemmt hat, wer monatelang durch den Wald gejoggt ist, ganze TV-Staffeln von der Hängebank aus konsumiert hat, der mag gut vorbereitet sein für die Regatta in Medemblik. Bei den ersten Regatten des Jahres aber sind andere körperliche Fertigkeiten gefragt:
-Kommst du immer noch sauber unterm Baum durch bei der Wende oder stolperst du durchs Schiff?
-Bist du schnell genug bei der Halse oder verlierst du Pinne und Überblick, wenn es eng wird an der Tonne?

Die Macher des Klütte-Cup auf dem Liblarer See bei Köln gehen jetzt ganz neue Wege und  versuchen diesen spezifischen Anforderungen beim OK-Segeln gerecht zu werden.  Die Traditionsregatta findet eine Woche nach den beiden Landesmeisterschaften statt und erfordert in der Regel ähnliche Fertigkeiten im Boot.

Erstmals  bietet sich an dem Regattawochenende 6./7. April den interessierten OK-Seglern die Gelegenheit an einem durch einen Sportmediziner überwachten Beweglichkeitstest teilzunehmen. So können gezielt Blockaden, verkürzte Muskeln, Sehnen oder Dysbalancen entdeckt werden. Ob daraus eine wissenschaftliche Studie werden kann, die den deutschen Segelsport insgesamt weiter bringt hängt auch von der Bereitschaft der Regattateilnehmer zur Mitarbeit ab.

Normalerweise testen die Experten Beweglichkeitseinschränkungen immer nur über ein Gelenk mit vielen verschiedenen Tests für die einzelnen Körperregionen. Wer aber schon mal selbst zu Hause überprüfen will wie “Tümpel-tauglich” er am Anfang der Saison ist kann das mit zwei einfachen Übungen selbst erforschen:

1. Teste deinen Finger-Boden-Abstand. Normalerweise solltest du bei geraden Kniegelenken den Boden mit den Fingerspitzen erreichen können. Bewegliche Menschen können die Handflächen oder sogar die Unterarme auf den Boden auflegen. In jedem Fall sollte der Finger-Bodenabstand  nicht  mehr als 10 cm betragen ansonsten besteht eine Verkürzung  der hinteren Waden-Oberschenkelmuskulatur und/ oder eine Einschränkung der Beweglichkeit in Hüfte und Wirbelsäule.

2. Mach die Ghetto-Faust im Rücken mit dir selbst. Bringe eine Faust von oben und die andere von unten hinter dem Rücken zwischen deine Schulterblätter. Wenn du im Schultergelenk beweglich bist berühren sich deine Fäuste. Schaffst du es nicht sollten sich wenigstens die Fingerspitzen berühren.  Wechsle die Arme für obere und untere Faust und probiere es erneut.

Alles in Ordnung? Geht so? Totale Katastrophe? Auf alle Fälle solltest du die Chance bei den ersten drei Regatten des Jahres nutzen deine Beweglichkeit in der OK-Jolle zu zeigen und zu verbessern.

Macht Spaß!  Jetzt melden!

Silbersee 30./31. März

Müggelsee  30./31. März

Liblarer See  06./07. April