Henry Wetherell ist OK-Weltmeister

Tag 8 der OK-WM 2023

von OK-Presse 01.07.2023
Es war eine wirklich schöne, herausfordernde, aufregende Woche bei der diesjährigen OK-WM an der Südküste Englands. Und so unterschiedlich die Erlebnisse der 143 Teilnehmer aus 11 Nationen waren, so unterschiedlich  waren auch die Segelbedingungen. Nach Mittel- und Leichtwind  an den Tagen zuvor war am letzten Tag typisch englisches Wetter mit niedrigeren Temperaturen, tiefer Bewölkung, zwischenzeitlich aufziehendem Nebel, sogar Regen und richtig viel Wind aus Südwest um die 18-20 Knoten. Tolle Segelbedingungen für die letzten beiden Finalrennen für Gold- und Silberflotte.

 

Andreas Pich

Als Führender war der englische Rekord-Weltmeister Nick Craig in den Tag gestartet und nach einer Serie von Gesamtrückrufen unter Black Flagg stand irgendwann auch seine Segelnummer auf der Tafel am Startboot und seine Titelträume waren damit beendet. Stattdessen nutzte Henry Wetherell aus dem starken Team des Gastgeberlandes  die physisch fordernden Segelbedingungen für zwei Tagesiege und krönte sich damit zum neuen OK-Weltmeister 2023.

Henry Wetherell, OK-Weltmeister 2023

Henry gehört zu der Gruppe professioneller Finnsegeler, die sich nach dem Olympia-Aus des Finn Dinghy neu orientieren und die OK-Klasse für sich entdeckt haben. Sozusagen in  den Fußstapfen von Sir Ben Ainsley “produziert” das Ausbildungskonzept in England seit der Olympiade in London eine große Anzahl von professionellen Hochleistungsseglern im Finn, die jetzt alle eine neue Heimat für ihren Sport suchen. Henry probierte bereits vor zwei Jahren erstmals die OK aus. Mit von Charly Cumbley geliehenem Boot wurde er 2021 auf Anhieb nationaler Meister und jetzt Weltmeister in der OK-Klasse.

Ralf Tietje

Es klingt fast wie eine Drohung, wenn er erzählt, dass seine Freunde aus der ehemaligen Trainingsgruppe ebenfalls einen Umstieg in die OK planen und gemeinsames Ziel die Weltmeisterschaft 2025 am Gardasee ist. Für die internationale OK-Gemeinschaft sind das aber gute Nachrichten. Solange wir es als Klasse schaffen den berühmten OK-Spirit und das soziale Miteinander auf dem Wasser und an Land zu erhalten sind professionelle Segler eine große Bereicherung und Ansporn für die anderen.

Christian Kirchner

Fest steht, dass die diesjährige WM sicherlich die härteste Konkurrenz und die beste seglerische Kompetenz einer OK-WM aller Zeiten bot. Auf dem Treppchen standen mit dem Weltmeister dann auch folgerichtig mit Niklas Edler aus Schweden und Valerian Lebrun aus Frankreich zwei Segler, die ebenfalls einen professionellen Segelhintergrund (Laser und Finn) haben.

Aus deutscher Sicht verlief der Tag nicht optimal. André Budzien aus Schwerin, der Beste aus unserem Team hatte bereits gestern bei dem schwierigen Flautenrennen seine Titelchancen eingebüßt und auch am letzten Tag lief es nicht nach Wunsch. Gesamtplatz 13 ist aber angesichts der sehr starken Konkurrenz mehr als zufriedenstellend und Ulli Kurfeld/Wismar als 16. bestätigte mit seiner ebenfalls sehr guten Leistung, dass wir als Amateure in der erweiterten Weltspitze zumindest mithalten können. Den besten Finaltag hatte Sönke Behrens/Hamburg (Plätze 15 und 11), der 26. wurde.

Ulli Kurfeld

Die WM endete gestern mit der Siegerehrung und neben dem Pokal für den Tagessieg im 5. Rennen für Andrè  konnte unser Team dann doch noch einen weiteren Preis nach Deutschland mitnehmen: Rainer Pospiech/Berlin gewann die Lindhartsen-Trophy als bester Grand Master!

Ergebnisse

Video des Tages von Robert Deaves