ß= arccos (–((b2 -a2 -c2 )/2 a c))

Wie exzentrisch darf er sein, der Mastring?

von Christian Kirchner 05.07.2020
Seit Mai diesen Jahres ist es beschlossene Sache: Exzentrische Mastringe in Deckshöhe sind in gewissen Grenzen legal.

Maximal 150mm darf die Abweichung von am weitesten vorlicher zu am weitesten nach achtern gerichteter Mastposition sein, gemessen von der Mastspitze zur Spiegelkante wenn der Mast um 90° aus der Mitschiffslinie rotiert ist.  50mm mehr Unterschied verglichen mit der Mastausrichtung in Mitschiffslinie darf also am Masttop durch einen exzentrischen Ring entstehen. Was aber bedeutet das? Wie exzentrisch ist legal, mit welchem Maß bestelle ich denn jetzt meinen neuen Mastring? Das müsste sich doch berechnen lassen und zwar genau für mein Boot, mit meinen Werten!

Die in der Skizze angegebenen Werte sind also die Messwerte von meinem Delfs-Design, schließlich sind das die, die ich zur Verfügung hatte und um die es mir in erster Linie ging.

Stürzen wir uns in die Berechnung:
Gesucht ist Dbeta (Unterschied zwischen den Winkeln Beta mit und ohne exzentrischen Ring)

Beta (Winkel zwischen a und c) = arccos (–((b2 -a2 -c2 )/2 a c))

Initial beträgt die Distanz (Mastrake) zwischen Masttop und Spiegelhinterkante 6100mm.
Dabei ergibt sich für beta= 72,856°

Mit exzentrischem Mastring darf die Distanz von 6100mm auf maximal 6150mm anwachsen.
Hier ergibt sich für beta=73,7304°

Das Delta für die beiden Werte beträgt somit Dbeta= 0,874°

Daraus läßt sich jetzt entspannt die maximale Exzentrizität E im Mastring errechnen:

E= 495mm(Mastlänge unter Deck) *tan Dbeta= 7,5 mm

Schlussfolgerung:  Etwa 6mm exzentrische Verschiebung im Mastring sollte für die meisten Boote funktionieren um im Rahmen der Regeln zu bleiben. Wer es genau wissen will kann ja am eigenen Boot die erforderlichen Maße nehmen und nachrechnen. Damit das etwas einfacher geht habe ich über den unten angegeben Link direkt mal die entsprechende Rechenfunktion in einer Exzelltabelle hinterlegt. Ihr müsst eigentlich nur eure Maße wissen, die Werte in die Tabelle eintragen und könnt dann das Ergebnis ablesen.

Da auch die erlaubte “Klötzchenlücke” im Decksbereich sich von Boot zu Boot unterscheidet (den entscheidenden Unterschied macht die Mastlänge unter Deck) habe ich auch dafür ein Berechnungsbeispiel mit meinen Maßen durchgeführt. Das Spiel im Decksring um die maximale Differenz von 100mm ist berechnet für die Ausrichtung des Mastes in Mittschiffslinie.

(Anmerkung der Redaktion: Ich bin immer davon ausgegangen das die “Lücke” in der Decksspur etwa 7mm betragen darf damit die erlaubten 100mm Toleranz eingehalten werden. Offensichtlich ist dies so pauschal nicht richtig und es lohnt sich wegen der verschiedenen Mastlängen unter Deck mal nachzumessen, wenn nicht sogar nach der Formel nachzurechnen)

 

 

INPUT
Deck to base L 495 mm
Total mast length a 6165 mm
Initial rake b 6100 mm
Transom corner to pivot point *) c 3400 mm
RESULTS
Maximum eccentricity for 50mm rake differential E 7,55 mm
Maximum gap in adjuster deck plates for 100mm rake differential P 15,13 mm
*) Roughly c1 + 100mm

Zur Berechnung eurer eigenen Werte könnt ihr also über den Link eure Maße eintragen und sowohl die maximal erlaubte Lücke in der Mastspur als auch die maximale Exzentrizität im Mastring ablesen. Den Link findest du auch in unserem Download-Bereich. Die Rechenfunktion arbeitet natürlich nur wenn du das Excell-Programm auf deinem Gerät installiert hast.

Viel Spaß dabei!

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