WM in Marstrand 2022/3

Rennen 3 und 4 bei der WM: Der Strom war gegen uns

von Murks Nissen 09.08.2022
Während der Wind im Vergleich zu gestern nur um wenige Grad nach Süd gedreht hatte, kippte der Strom komplett um 180°. Der Schiebestrom, der gestern der gesamten Flotte am Start unter Black Flag das Leben so schwer gemacht hat, stand jetzt mit dem Wind gegen an und erleichterte das Starten ungemein.

Nur ein Gesamtrückruf bei den zwei Rennen des Tages und wenige mit UFD über der Linie. Leider gehörte ich im zweiten Rennen des Tages zu den Frühstartern,  weil ich im großen Feld offensiv starten wollte und beim Peilen der Linie mit einer Landmarke vor dem Start scheinbar zuviel Risiko genommen habe.

 

 

Der Wind war ähnlich wie gestern, nur leicht nach links gedreht und wehte mit ca 10 Knoten, also “Kantensitzer-Bedingungen”. Die Welle war immer noch spürbar aber ohne den unangenehmen Schwell vom Vortag. Die Windrichtung pendelte um einige Grad hin und her und obwohl die Starts diesmal ordentlich funktionierten, hatte die Wettfahrtleitung alle Hände voll zu tun mit dem Auslegen der Bahn und den immer wieder notwendigen Korrekturen. Zwischen den Rennen gab es eine lange Wartezeit wegen einer durchziehenden Wolkenfront, bevor es dann bei etwas weniger Wind wieder losgehen konnte.

Im ersten Rennen des Tages ging es auf jeder Kreuz nur über links und jeder Meter nach rechts wurde bitter bestraft. Schon an der ersten Luvtonne war das Feld extrem auseinander gerissen und obwohl ich nach der Startkreuz unter den ersten 10 ankam, war die Spitze des Feldes weit voraus. So war es kein Wunder, dass  eine ganze Reihe von Seglern, -mutmaßlich die meisten von rechts kommend, sogar das Zeitlimit verpassten.

Held des Tages war der englische Segelprofi Charlie Cumbley, der beide Rennen gewinnen konnte, Zwar kreuzte Bo Petersen im zweiten Rennen als Erster die Ziellinie, wurde aber nicht “abgeschossen” wegen eines Frühstarts. So konnte Charlie beide Tagessiege einfahren und führt jetzt in der Gesamtwertung knapp vor dem Schweden Thomas Hansson-Mild und dem Norweger Johann Brodtkorb.

Aus deutscher Sicht war es ein eher schlechter Tag. Zwar liegt André Budzien auf Platz 8 immer noch in Lauerstellung, aber mit den Tages-Platzierungen 20 und 8 hat er doch schon ordentlich Rückstand auf die ersten drei Plätze. Greg ist  Gesamt-12. und hat Anschluss an die “Krawattenplätze” (Top-Ten) und auch Sönke kann als 17. bei noch ausstehenden sechs weiteren Rennen ein Wörtchen mitsprechen, braucht aber dafür solide Plätze unter den ersten 15.

Der Rest des deutschen OK-Teams tummelt sich im Mittelfeld oder dahinter und genießt die engen Rennen im großen, kompetitiven Feld, die wunderbaren Segelbedingungen, die internationale Kameradschaft und natürlich den herrlichen schwedischen Sommer in den Schären.

Ergebnisse

Tagesvideo