5. und 6.Wettfahrt: Nur ganz links gelingt’s!
Von Andrè Budzien 10.08.2022
Heute waren ähnliche Bedingungen wie gestern: Sonne, 8-10 Knoten im ersten Rennen, 10-12 Knoten im zweiten Rennen und ganz wichtig- Strom mit dem Wind. Das erleichterte allen den Start und in beiden Rennen ging der erste Versuch,-nur mit Einzelrückruf, aus den Blöcken.
Gefühlt ging es den ganzen Tag nur über die linke Seite voran und im ersten Rennen konnte ich von meiner Lieblings-Startposition direkt am Pin-End einen freien Slot ergattern und führte bereits an der Luvtonne mit gutem Vorsprung vor Charlie Cumbley (GBR) und Jens Eckardt (DEN). Bis zum Ziel blieb die Reihenfolge unverändert, weil die Strategie -“Immer nach links” relativ einfach zu durchschauen war und kaum Spielraum für Experimente blieb. Zudem sind die Bootsgeschwindigkeitsunterschiede in der gesamten 110-Boote-Flotte marginal und man überholt nicht einfach mal so 10 Boote, oder macht 100 Meter gut, nur weil man schlicht schneller ist.
Leider hatte mittlerweile ein großer Teil des Feldes die Wichtigkeit des Starts an der Leetonne mit langem Schlag nach links erkannt und so entbrannte vor dem zweiten Rennen ein erbitterter Kampf um das Pin End. Der Strom drückte einige Unglückliche aus der zweiten Reihe unbarmherzig gegen das Startlinienboot in Lee und ich selbst konnte mich gerade so mit knapper Mühe an der Linienbegrenzung vorbeidrücken. Das war alles andere als ein optimaler Start und so war die Spitze an der ersten Luvtonne schon enteilt.
Wie gesagt, es ist schwer aufzuholen, wenn die Taktik durch die Bedingungen eingeschränkt ist. Mein Vorteil im ersten Rennen, nämlich die Tatsche das Überholen schwer ist, war jetzt im zweiten Rennen nicht auf meiner Seite. Am Ende reichte es für Platz 7, aber meine Hauptkonkurrenten in der Gesamtwertung lagen bis auf den Schweden Thomas Hansson-Mild (UFD) vor mir.
Der Engländer Charlie Cumbley hat mit den Plätzen 2 und 3 seine Führung leicht ausgebaut und führt vor Thomas H.-M. und Johann Brodtkorb (NOR). Obwohl das ganze Feld sehr kompetitiv ist, sind die ersten ganz vorne einfach extrem konstant und die relativ eindimensionalen Bedingungen erschweren große Sprünge in der Gesamtwertung.
Aber, -Morgen ist ein neuer Tag und vielleicht ändern sich die Wind- und Strömumgsverhältnisse noch. Es sind erst 60% der Rennen vorbei und “Die Hoffnung stirbt zuletzt”!
Der Rest von uns Germanen hatte meist ein gutes und ein schlechtes Rennen, die genauen Ergebnisse findet ihr in der Ergebnisliste. Greg bleibt 12. , Sönke 17. und Lutz und Andreas verbesserten sich insgesamt deutlich.
Eines bleibt bei aller Aufregung um die Tagesresultate: Das Segelrevier ist traumhaft schön, die Kulisse mit Insel und Festung phantastisch und auch die Wettfahrtleitung macht einen guten Job, zwar manchmal etwas langsam aber sorgfältig und professionell.
Jetzt gerade sitze ich hier mit Rade und Uli und mit ein bisschen zeitlichem Abstand sind wir sind uns einig: Das Beste am heutigen Tag war der Weg nach Hause als der Wind auf 16 Knoten auffrischte und wir gefühlt mit einer Welle im Dauersurf in den Hafen gerauscht sind.