oder: Wer wäscht heute ab?
von Diana von 10.08.2005
Wir trafen uns offiziell am Freitag um 11 Uhr, um unsere Boote zu verpacken. Wir, dass sind unser Trainer Bernd (OK), Übungsleiter Falko (Laser), Thoralf (Thralfi/OK), Bastian (Basti/OK),Eric (OK), Diana (Anna/OK), Christian (Laser) und der später zu uns gestoßene Christian (ebenfalls OK). Da es uns selten gelingt, unseren Zeitplan einzuhalten und da Einige noch anderweitig beschäftigt waren (mit Schlafen, Frühstücken, etc.) begannen wir etwas später damit unsere Boote abzubauen und unseren Hänger zu beladen. Der ist 3 Stockwerke hoch, bunt und ein wenig klapprig. Dies und die Tatsache, dass Bernd, der sein Auto noch Heile machen musste und die Gurte verschleppt hatte, trugen dazu bei, dass wir damit bis zum Dunkelwerden beschäftigt waren.
Unser Plan war es, am nächsten Tag so zwischen 10 und 11 Uhr zum Segelgemeinschaft Scharmützelsee aufzubrechen. Nachdem wir dann „schon“ um 12.30 Uhr unser Gelände in Berlin verließen, erreichten wir aber zum Glück schon wenig später die SGS, bauten dort in Rekordgeschwindigkeit die Zelte sowie unsere Boote auf und bastelten noch ein wenig an denen herum. Bis wir dann abends noch ein paar Stullen aßen, quatschten und schließlich „kurz darauf“ schlafen gingen. Doch vorher musste noch die sich zu jeder Mahlzeit stellende quälende Frage geklärt werden: „Wer wäscht ab?“ Eine schier endlose Diskussion, da Einige standhaft behaupteten, Mädchen könnten das nunmal perfekt und sollten dies entsprechend doch bitte immer tun. Doch das einzige anwesende Mädchen (ich) war stark dagegen…und setzte sich schließlich immerhin zur Hälfte durch. So wurde auch diese Aufgabe gerecht aufgeteilt.
Nachdem wir am Sonntag erstmal ausgeschlafen hatten (so gegen 8.30 Uhr) bauten wir unsere Boote weiter auf und segelten zunächst zu zweit auf einem Boot (ein Laser, eine OK) raus. Dies war nötig, da die Hälfte unserer Sachen noch in Berlin verweilte. Der schusslige Basti hatte alles vergessen … Bernd würde diese noch holen nachdem er seine Regatta erfolgreich abgeschlossen hätte. Neben uns auf der Zeltwiese nisteten sich noch eine Gruppe Lasersegler sowie eine Gruppe tcheschicher Cadet-Kids ein und somit wurden Begriffe wie „Ausschlafen“ und „Ruhe“ zu Fremdwörtern … Wir unternahmen später noch einen Spaziergang und wunderten uns bei unserer Rückkehr über die Anwesenheit von Christian – hatte dieser doch angekündigt, erst Montag zu erscheinen. Doch uns war’s egal …und machten uns trotz oder gerade deswegen einen lustigen gemütlichen Abend zusammen.
Der offizielle Beginn der Ausfahrt am Montag sah im Plan vor, um 8.00 Uhr aufzustehen. Aber daraus wurde leider schon 7.00 Uhr, da die „echten“ Trainingsgruppen um diese Zeit Frühsport machen mussten und kein Erbarmen mit uns Langschläfern zeigten. Da nun endlich auch alle Sachen da waren, bauten und bastelten wir bis zum Nachmittag die Boote zu Ende auf und gingen dann endlich diesmal jeder mit seinem Boot aufs Wasser. Dort schaffte es Thralfi schon nach wenigen Minuten, den drittten (Holz-)Mast in diesem Jahr zu zerlegen. Er also fuhr rein um einen anderen Mast fertig zu machen (diesmal sicherhaltshalber Alu) während wir noch bis zum Südende des Sees nach Wendisch-Rietz segelten. Wieder an Land ging es Einkaufen, wobei ich als einziges Mädchen, sowie Thralfi und Basti mitkommen und auch mitbestimmen durften. Abends grillten wir und gratulierten um Mitternacht Thralfi der 18 Jahre alt wurde bevor wir endlich schlafen gehen konnten.
Was man für einen guten Freund nicht alles tut … Ich bin am Dienstag um 7.00 Uhr aufgestanden, habe die Trainer geweckt, hab den Tisch und die Stühle getrocknet aber durfte nicht mal zum 18. meines besten Freundes singen. Dazu kam noch, dass sich kein Windchen regte und an Segeln nicht zu denken war. So waren wir mit unseren Booten bei strahlendem Sonnenschein baden, bastelten erneut ein Wenig daran rum und gingen danach Eis essen. Das besserte unsere Laune weiter auf und verschaffte Thralfi bzw. seiner Familie Zeit, alles fertig zu machen und den Kuchen zu schneiden. (Wir aßen noch drei Tage später Kuchen). Abends verlies uns Christian Hartmann, um mit seiner Mutter deren Geburtstag zu feiern, wir aber aßen lecker Ragoot Fin und machten uns einen gemütlichen Filmabend vorm Laptop. Später stieß Christian wieder zu uns, wir redeten noch ein wenig und überließen uns dann unseren Träumen.
Bernd zeigte am nächsten Morgen Gnade und ließ uns länger schlafen, denn der See war erneut spiegelglatt. Mutig oder trotzig wie wir nun einmal sind, riggten wir unsere Boote trotzdem auf und siehe da: Der Wind kam auch dazu. Das hatte zur Folge, dass wir uns schnell umzogen und raus fuhren. Es war wunder schön … Auf dem Rückweg bekam ich „Privattraining“ von Christian Hartmann. (Danke noch mal!) Ich lernte viel, bekam aber auch viele Blaue Flecke vom Hängen. Es begann dann auch noch zu nieseln und goss in Strömen, als wir endlich im Hafen waren. So kam es, dass ich zwar als letzte im Hafen, aber (wie Mädchen nun mal so sind ;-) als erste unter der Dusche war, auch wenn die Jungs mir deswegen ein wenig böse waren. Sorry. Später „spielten“ Thralfi und Basti in ihrem Zelt noch Hallenbad und zogen schließlich zu Falko ins Zelt um. Auch ich musste noch umziehen, aber allein in Bernd’s Zelt – dieser musste noch mal weg und morgen würde meins hoffentlich wieder trocken sein. Am einzigen trockenen weil überdachten Plätzchen des Geländes kochte Christian Hartmann uns am Abend lecker Nudeln mit Salbei-Tomaten-Soße. welche wir (ausgehungert wie wir nach dem vorherigen Reste-Kuchen-Essen waren) auch noch verschlangen. Danach nochmal „Kino“ vom Laptop, bis wir danach alle in unsere mehr oder weniger trockenen Betten fielen.
Donnerstag sollte unser letzter Tag zum Segeln werden und so beeilten wir uns, aufs Wasser zu kommen, was relativ zu verstehen ist, da Bernd morgens nicht da war und es dann mit dem pünktlich aufstehen immer so ne Sache ist. Aber diesmal wurden wir von der Sonne geweckt – da war alles halb so schlimm. Heute bekamen dafür dann auch die Jungs ihr „Privattraining“. Dabei kenterten sie alle! Falko auch, der aber freiwillig, um dem armen Thralfi mit seinem geliehenen schweren Alu-Mast zu helfen. Christian Hartmann und ich blieben als Einzige trocken – ich fand das gut so! :) Damit alle in Ruhe trocknen und ausruhen konnten ,legten wir an einem einsamen Steg an und machten erstmal mit Keksen eine kleine Mittagspause. Danach segelten wir nochmal den ganzen See runter, mussten aber dann doch irgendwann umkehren, als unsere Nahrungsmittelvorräte langsam zur Neige gingen. So trug es sich zu, dass Einige Einkaufen gingen und andere Ihre Boote ab- und kurz darauf wieder aufbauten. Warum auch immer Thralfi und ich dies taten, ist noch immer unklar – irgendwie ließen wir uns überzeugen, aber wir wollten schon vorarbeiten (abbauen), um morgen Ruhe zu haben. Als alle wieder beisammen waren, stand ein letztes Mal Grillen auf dem Plan. Was uns sehr freute und was jeder in 100 Meter Entfernung bemerkte (Dank Christians Knoblauch Baguette). Wir debattierten noch bis zum Dunkel werden über Dies und Das und noch ein wenig länger über zumeist sinnfreie Themen und begaben uns alsbald zu Bett, denn morgen würden wir früh aufbrechen müssen – leider.
Der Tag des Aufbruchs war also gekommen … Aufstehen, ins Bad, Essen, Abwaschen und Boote wieder abbauen! Natürlich ohne Hektik!!! So kam es, dass wir ca.1 Stunde nach Plan die Masten und Bootswagen endlich auf dem Hänger festgebunden hatten und die Boote auf dem Wasser schwimmten. Nun brauchten wir nur noch so um die 30 Minuten um das Essen zu verteilen und die Boote zusammen zu binden und „schon“ konnte es losgehen – nach Storkow …
Christian Hartmann fuhr mit seinem Boot über Land nach Hause und Bernd zog unseren Hänger mit den Masten nach Storkow. Unser Schlepp erreichte Höchstgeschwindigkeiten bei denen wir schneller zur Schleuse gesegelt wären, aber egal. Kurz vor der Schleuse wurden wir aber von einem Monsterding von Dampfer erst in die Enge getrieben und dann überholt. So mussten wir erstmal warten … Die Schleusung und die Kanalfahrt danach verliefen ereignislos, wir wären zwar fast in ein Boot gefahren (oder es in uns) doch sonst war nichts. In Storkow bauten wir unsere Boote in rekordverdächtigen 30 Minuten auf, luden das Auto aus und verstauten unsere Sachen. Wir waren sehr in Eile, da Bernds Frau und Falkos Mama Geburtstag hatten und das bedeutet Feiern (und für mich abwaschen ;)
Nächstes Wochenende Segeln wir in Storkow die „5 Stunden-Wettfahrt“! Mir hat die Ausfahrt sehr viel Spaß gemacht. Ich denke, wir haben alle viel gelacht und viel gelernt. Auch möchte ich mich bei Allen bedanken, die es mit mir ausgehalten haben – ich weiß, ich kann manchmal anders sein.
Eure Trödelliese Anna