Sönke Behrens, 29.5.2017
Das war mal eine stilechte Begrüßung der internationalen OK Dinghy Sailor Gemeinde und die perfekte Einstimmung für das Segeln auf türkisen karibischen Gewässern. Nach der offiziellen Begrüßung feuerte eine junge Steeldrum Band ein Feuerwerk an Lebensfreude und Rhythmus ab, der sofort auf alle übersprang die nicht mit Rumpunsch Verköstigung beschäftigt waren. Die junge Band war wohl selbst über die starke Resonanz erstaunt und dass das Repertoire nach drei Titeln von vorne begann hat auch niemanden gestört. Und im Gegensatz zum Practice Race war Team Germany auf dem Parkett wie immer ganz vorne dabei.
Dann lassen wir mal die Spiele beginnen. Eigentlich hatte die Wettfahrtleitung versprochen das Startschiff weiter zu verschwenken und die Luvtonne an Ihrem Platz zu lassen. Aber da waren die 200 m Wasseriefe auf Dauer doch zu viel. So sind es fast Halterner Verhältnisse, wenn zum Ziel um den örtlichen Bagger gesegelt werden muss. Start 1 ging ohne weitere Probleme über die Linie. Ich hatte mich vorher noch vom Pin End eine Minute vor dem Start noch etwas zum Boot verholen koennen, eine Lücke hinter Greg gefunden und fast mit der Starttröte wenden zu können. Olli hat stattdessen meinen Platz an der Tonne eingenommen, diese berührt, nicht gekringelt und leider seinen hervorrgenden sechsten Platz damit versemmelt. Ansonsten war die Startkreuz links klar bevorteilt und fast ein Anlieger zur ersten Bahnmarke. Ich kriegte das Grinsen nicht aus dem Gesicht hier als siebter direkt hinter Jim Hunt zu runden. Nick, Luke und Paul waren erste an der Tonne. Olli und Martin waren ebenfalls kurz hinter mir. Das Grinsen verging mir aber kurzfristig als ich auf der Zielkreuz einen 40 Grad Abbacker erwischte, der mich zum Kentern brachte. Toll, da wäre mehr drin gewesen. Selbst einen Joergen Svendsen hat es so zerlegt und ist gleich zweimal gekentert. Martin war mit dem Siebten nach Ollis Missgeschick der einzige, der in die Phalanx der Kiwis und Poms unter die ersten 10 vordringen konnte. Nach vier Jahren Pause in der OK konnte Nick das Rennen vor Jim Hunt und Luke O’Connell gewinnen.
Im zweiten Lauf gönnte sich das Feld einen Gesamtrückruf. Der zweite Versuch unter Blag Flag klappte ohne einen einzigen Frühstarter. Meistens musste man direkt nach Links in Richtung Strand, auch wenn man dann schon nahe der Layline ist. Ausserdem ist dort dass Wasser noch viel schöner, als auf dem tiefen blauen Meer. Einmal sah es auch fast so aus, als würde ein fliegender Fisch nach 30 Meter Flugeinlage in Ollis Cockpit landen. Aber in diesem Rennen ging auch mal wieder etwas über Rechts. Für eine geraume Zeit sah es auch so aus, als würden Olli und ich weit nach vorne rutschen können, aber wenn man dann tatsächlich als Zehnter das Luvfass rundet ist das auch nicht schlecht. Ach ja und wenn man gute Fotos haben will, sollte man immer in der Nähe von Robert segeln. Die Gopro Aufnahmen aus dem Top sind auf der Event Seite zu sehen. Die ersten drei des Team Germanys legten als 11ter, 12ter und 13ter eine geschlossene Mannschaftsleistung hin. Martin war mit den beiden guten Ergebnissen unter den ersten 10. Wäre schön, wenn zumindest einer von uns es in die Krawattenränge schaffen würde.
Das Revier hat so seine Tücken, aber ich denke jeder geniesst das Segeln mit Wind und Welle, fliegenden Fischen, Turtles, also nicht nur mit Greg in der karibischen Wärme. Hier gewöhnt man sich schnell an den Bajan Style und nimmt alles etwas entspannter als in unseren gemässigten Breiten.