Bericht Schwielochsee Pokal Regatta 28./29.08.2021

Nach Ausfall im letzten Jahr, fand dieses Jahr auch die Kultregatta am Schwielochsee wieder statt. Leider sah die Meldeliste bei den OK-Jollen mit nur fünf Meldungen recht mau aus. Das kann eigentlich nur an den parallel stattfindenden Regatten in Dänemark bzw. den Niederlanden gelegen haben, oder (mein Verdacht) am Prozedere der Meldung über Manage2Sail – keine halbe Stunde und man hat nach lustigem Datenquiz eine Meldung erfolgreich durchgeführt. Immerhin erschienen diese fünf Gemeldeten dann aber auch…
Leider hatte sich der Sommer aber vorzeitig verabschiedet, die Vorhersage mit viel Regen und 18°C sah nicht besonders einladend aus. Dazu wurde mit 4-7 Knoten auch nicht gerade viel Wind angesagt.

Am Freitagabend sind wir angereist und bei der Vorbeifahrt am veranstaltenden Verein Segelclub-Schwielochsee, hat man schon erahnen können, dass es dieses Jahr bei weitem nicht so voll auf dem See werden wird wie gewohnt – wir konnten problemlos durchfahren und beim späteren Melden war es auch sehr leer auf dem Gelände.

Am Samstag war dann erst mal das Wetter besser als angesagt, leider der Wind aber dafür gänzlich abwesend. Wir warteten eine Stunde bis zum ersten Vorbereitungssignal, und zuverlässig produzierten die Laser einen allgemeinen Frühstart nach dem anderen. Damit ging es für uns erst 12:45 los. Falk und Frank fuhren auf die linke Seite, exakt unter das Feld der Raumschots fahrenden Laser-Radial, genau da hätte ich mit totalem Versacken gerechnet, aber es kam genau anders herum. Die Beiden schmirgelten los mit schönem Wind und die anderen Drei (meiner-einer, Euli und Knut) standen rechts/mittig rum. Da der Kurs mit einem Dreieck und dann Ziel übersichtlich ausfiel, blieb es dann auch bei dieser Reihenfolge.

Aufroller von links

Der zweite Start war dann ähnlich verzögert (Flagge U scheint übermotivierte Laseraner kaum zu jucken). Auch diesmal sah es rechts erst mal gut aus, um dann komplett nach links zu drehen. Da hatte Euli diesmal den richtigen Riecher und zog, gefolgt von Falk mit Halbwind gen erster Bahnmarke. Dahinter reihten sich Frank und Knut ein, ich hab von ganz rechts noch ein paar Wenden gebraucht und hatte deutlichen Rückstand. Meine “Rettung” war dann der völlig einschlafende Wind auf dem zweiten Raumgang, und das Laser 4.7 – Feld, welches wir immer komplett aufrollten. Ich konnte aufschließen und mich als Dritter auf die Zielkreuz begeben, die dann – trotz Steuerbordanlieger – noch mal spannend wurde. Falk ganz in Lee fand einen Windstrich und machte sich daran an mir und Euli vorbei zu ziehen, Euli verteidigte sehr gut gegen mich und Falk, aber 100 Meter vor der Linie setzte es wieder komplett links ein und Knut und Frank zischten los. Am Ende ging dann Euli als Erste, Knut als Zweiter und ich als Dritter über die Linie, dann kamen Falk und Frank – alle innerhalb weniger Sekunden.
Der dritte Lauf wurde dann immer wieder mit AP hinaus- und letztlich dann ganz auf Sonntag verschoben.
Die Ergebnisliste sah damit vorerst wie folgt aus: Euli 4+1=5, Falk 1+4=5, Erich 3+3=6 (Meister der Konstanz!), Knut 5+2=7 und Frank 2+5=7 Punkte.

Beim Abendessen im SCS passten alle OK-Teilnehmer an einen kleinen Stehtisch und werteten kurz aus, was es auszuwerten gab. Leider scheine ich die Portion Nudeln mit Jägerschnitzel (für alle des Ostdeutschen nicht mächtigen = Panierte Jagdwurstscheibe) mit Tomatentunke aus dem Soßen-Verbund-Netz nicht vertragen zu haben. Erst totaler Müdigkeitsanfall und dann Bauchzwicken ließen mich auf unsere Couch sinken und erst mal zwei Stunden dahin dämmern. Vom Abend habe ich also nicht mehr viel mit bekommen, so richtig viel war wohl aber auch nicht mehr los, wenn statt sonst 300 nur 120 Boote da sind und keine Tanzveranstaltung stattfinden darf, verläuft sich das natürlich auch deutlich schneller. Schade, denn das Segeln war zur SPR eigentlich immer nur ein Überbrücken der Zeit bis zum eigentlichen Höhepunkt – der abendlichen Fete.

Sonntag war ich dann so weit wieder hergestellt, aber immer noch hundemüde. Da ich die Prozedur – Ablegen ohne Wind, Rausfahren ohne Wind und Warten ohne Wind – schon verinnerlicht hatte, ging dabei aber nichts schief. Wir warteten ca. zwei Stunden auf segelbaren Wind, der blieb aber aus und somit kam folgerichtig der Abbruch aller Wettfahrten. Pünktlich zum Reinsegeln, kam dann noch mal eine Brise, begleitet von kleineren und einem richtig fetten Regenschauer.
Schön durchgespült legten wir an und wärmten wir uns mit heißer Dusche und selbst gekochtem Mittag (man ist ja lernfähig!) auf.
Auch wenn deutlich weniger Boote teil nahmen, dauerte die Siegerehrung mit den Wertungen der Brandenburgischen Jüngstenmeisterschaften, der einzelnen Klassenwertungen etc. pp. (13 Kategorien!) wie immer recht lang. Schön ist es aber, die Opti-Kinder strahlend ihre Urkunden und Preise entgegen nehmen zu sehen – Erinnerungen an die ersten eigenen Regatten werden dabei wach.

Opti-Grinse-Kinder

Gestrahlt hat natürlich auch unsere Siegerin Euli, ihr wurden von Jörg Hinze mit den Worten: “Na Du bist ja wirklich schon lange und zuverlässig dabei, aber gewonnen hast Du noch nie…” Holzklotz-Siegerpokal und Preis übergeben.

Strahlende OK-Siegerin

Die legendäre Wandertrophäe mit dem tollen Namen:

“Internationale
Schwielochsee-Pokalregatta
Wanderpreis der OK-Klasse
gestiftet von der
FDJ-Grundeinheit „Arthur Becker“
des VEB Starkstromanlagenbau Cottbus”

Für die Ewigkeit geschaffen

Steht leider noch in der Potsdamer Segelmacherei, die wird Greg dann aber sicher nebst Kasten Bier zum Sachsenpokal mitbringen.

Pokal im Potsdamer Exil

Zu diesem ist der Sommer hoffentlich wieder zurück und bringt seinen Kumpel “schöner Segelwind” mit. Der verteidigende (Angel-)Sachsenmeister Robert Deaves hat sich schon mal mit auf die Starterliste geschrieben: Meldeliste Sachsenpokal

Bis dahin dann also

Euer Erik mit ch OK GER 695

Platz Segelnummer Name Wtf.1 Wtf. 2 Punkte
1 633 Cornelia Wirbeleit-Bork 4 1 5
2 838 Falk Hagemann 1 4 5
3 695 Erik Bork 3 3 6
4 751 Knut Ramin 5 2 7
5 589 Frank Lange 2 5 7