Berliner Bootsmesse Boot & Fun / 19.-23. November 2008
von Jule Hofmann 18.11.08
Nun schon im zweiten Jahr in Folge hat sich die OK-KV auf der Berliner Bootsmesse erfolgreich präsentiert. Wesentlich routinierter ging die Organisation dieses Mal von der Hand. Nicht einmal Bierkästen mussten wir organisieren, der wurde uns vom J24-Vertreter direkt an den Stand geliefert.
Trotz zuerst zögernder Initiative von der Basis konnten wir doch für eine durchgängige Standbesetzung sorgen. Besonders hervorheben möchte ich hierbei Tobias Willmann, der trotz Schule 2-einhalb Tage am Stand mithalf, sowie Kai Nickelkoppe, der extra aus Frankfurt/Oder anreiste, um einen Tag Standdienst zu schieben. Des weiteren durften wir erneut Erich mit 2 vollen Tagen am Stand begrüßen, sowie Yves Kaminski und Felix Woschnewski, die am Freitag Rede und Antwort standen. Somit blieb für mich und Greg das Wochenende, was für uns eine große Entlastung war. Reinhard half schnell zwischen seinen Nachtschichten beim Auf- und Abbau Dienstag und Sonntag abends.
Allen einen herzlichen Dank für die Hilfe! Ich hoffe, dass sich einige lang gediente OK-Segler aus Potsdam und Berlin daran ein Beispiel nehmen und im kommenden Jahr ähnliches Engagement zeigen, um die Dauer-Macher der letzten zwei Jahre zu entlasten. Bei Regatten sind wir doch auch immer 30 Leute – die Zahl möchte ich gern mal auf unserer Standbesetzungsliste in 2009 erleben!
Detailliert sah die letzte Woche dann so aus: Montag versuchte ich telefonisch unsere 4 Ausstellerausweise und die Freikarten für die Galanacht der Boote irgendwie logistisch unkompliziert zu platzieren. Dabei erfuhr ich, dass die Messe nicht am Donnerstag losgeht, sondern am Mittwoch mit einem Fachbesuchertag. Und dass demzufolge auch nicht am Mittwoch aufgebaut werden kann, sondern Dienstag Nacht. Au Backe. Schnell Erich und Fux von der Planänderung informiert – es klappte trotzdem alles.
Also dann Dienstag Mittag die 699 verladen. Diesmal bloß nicht das Segel vergessen! Pünktlich um 19.00 standen wir mit Boot und Kaffeemaschine vor Halle 25, die Zufahrt war unproblematisch ohne Kaution erfolgt. Da die Halle noch recht leer war, konnten wir direkt zum Stand rollern. Dieser war von mehreren Bootsklassen zu teilen. Die O-Jollen hatten sich bereits ein großes Stück per Baustellen-Band reserviert, die Seggerlinge und Jetons waren gleich eingeschüchtert ein Stück weggerückt und vorn an der Ecke gut sichtbar für alle: die Poole Position -> DER OK-Stand! Von der Messeleitung reserviert!
Da kamen auch schon Erich und der Fux mit den OK-Böcken, dem Tresen, Fernseher und DVD-Rekorder an. Somit konnten wir uns von der besten Seite präsentieren. Und zum ersten Mal in meinem Leben hab ich auch das Boot komplett aufpoliert. Ich kann euch sagen – das hat gestrahlt! Und es sollten auch durchgängig immer wieder Leute aufs Deck fassen und ungläubig fragen: und das ist wirklich Holz? (Ganz zu schweigen von denjenigen, die immer wieder an den C-Mast tippten und fragten: und das ist wirklich Karbon?)
Am Fachbesuchertag ließen wir den Stand unbesetzt: falsche Zielgruppe. Abends dann die im Vorjahr durchaus positiv verbuchte „Galanacht der Boote“. Die Messeleitung hat wohl beim letzten Event negative Zahlen geschrieben, denn diesmal gab es kein Freibier und der VIP-Bereich war sorgfältig vom Fußvolk abgeschirmt. Somit blieb uns nur, hier und da ein paar Freibiere bei den vorbereiteten und spendablen Vereinen und KVs in Halle 25 abzugreifen. Wie ich später erfahren habe, herrscht in der tollen „Galanacht“ Standbesetzungspflicht für Aussteller. Deswegen bekommen die auch Freikarten. Sonst werden dann die normalen „Galanachtkarten“ für 15,99 € verkauft (dieser Preis erlaubt nicht den VIP-Bereich-Zutritt mit Freibier und Snacks, dafür muss man 35,99 € hinlegen), sodass da ein paar Leute für das doppelte Eintrittsgeld eben nachts die Messe ablatschen können, statt tagsüber ohne auch nur irgendwie etwas dafür geboten zu bekommen. Wat ne Abzocke! Donnerstag dann der erste Messetag für Erich und Kai. Am Freitag waren wohl laut der Standbesetzer Yves und Felix vorwiegend Rentner unterwegs.
Samstag dann Erich, Tobi, Greg und ich. Es war dann vor allem zwischen 11 und 16 Uhr ziemlich viel los. Den einen oder anderen mit einem OK im Schuppen konnte man wichtige Hinweise und motivierende Zustandsbeschreibungen der Klasse einflössen, sodass man Hoffnung auf Zuwachs in der nächsten Saison haben kann.
Sonntag kamen die Besucher aufgrund des winterlichen Märchenwetters eher verzögert auf die Messe und ab 18.00 konnten wir in geübter Geschwindigkeit den Stand abbauen und waren halb acht vom Hof.
Jedoch war es vor allem ein Messe zum sehen und gesehen werden. Zumal ja auch in den anderen Klassen immer dieselben Engagierten am Stand stehen, die man seit Jahren auch vom Segeln her kennt. Da hat man dann endlich mal Zeit, länger miteinander zu schnacken. Selbst Herrn Fischer haben wir wieder positiv für die OK-Klasse stimmen können. Und Poldi wurde nicht müde, immer wieder Flyer für die nächste Warnemünder Woche zu verteilen.
Charly kam auch immer wieder auf ein Bier vorbei, wenn er von seinem Stand loskam. Und auch etablierte Fachleute, wie Frank Sothmann kamen zum schnacken und natürlich im OK-Buch blättern und WM-Ergebnislisten von annodazumal durchzugehen (und der Angetrauten die gute Platzierung zu zeigen ;-)
Insofern stand das Netzwerk-Schmieden wesentlich mehr im Vordergrund, als das Segler-Werben. Immerhin wissen wir jetzt, dass eine O-Jolle neu 24.000 € kostet und man zum Abriggen 5 Leute braucht, dass ein ein Jahre alter Pirat 18.000 € kostet, dass ein J24-Mast mit 7 Leuten gelegt wird, dass es bei Leipzig bald auch ein Neuseeland äh Neues Seenland gibt, dass die 20er Piraten im Schuppen verstecken, aber 100 000 Euro für ihre Schiffe ausgeben müssen, dass die Contender vergleichsweise günstige Segel haben, dass die 505er erfolgreich mit quarder-geschnittenen Segeln unterwegs sind, dass die Cadets aus Kostengründen lieber im Planschbecken kentern, als vor Argentinien, dass es die Einhand-Kielbootklasse (noch mal auf der Zunge zergehen lassen: Ein-Hand-Kiel-Boot-Klasse!) Monas noch gibt und dass Schwertzugvögel im Winter nicht gen Süden fliegen.
Generell positiv zu vermerken ist, dass die Halle 25 mit den Vereinen und KVs immer voller und dichter wird und dort generell eine gute Stimmung herrscht. Die Besucher der Region scheinen auch gern dorthin zu strömen. Auf der Hanseboot kam mir die KV-Halle immer sehr verlassen vor.
Dann bleibt mir nur, Euch allen einen schönen Winter, frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und einen reibungslosen Saisonstart zu wünschen!
Alle Hartgesottenen laufen ja noch mal zum definitiv letzten Segelevent in Potsdam am 06.12.08 bei Wiking zur legendären Nikolaus-Regatta der Piraten auf. Die OKler-Dichte im Starterfeld ist dieses Jahr besonders hoch. Wer auch noch daran teilnehmen möchte findet hier alle wichtigen Informationen. Wir können nur hoffen, dass der See dann noch eisfrei ist!
Grüße von Jule
P.S.: Hallensegeln haben wir dieses Jahr nicht gemacht.