Einarmiges Reißen!

Rubrik: Wie segle ich meine OK-Jolle ?

Heute Frage 35:  —-Wie gelingt mir die perfekte Halse?

von Thorsten Schmidt 21.09.2014

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..und jetzt kommt die Halse!

Die Halse mit der OK-Jolle ist sicher ein schwieriges Manöver. Auch erfahrene Spitzensegler haben gerade bei viel Wind Schwierigkeiten mit diesem Manöver. Kentern geht dabei ziemlich leicht und gerade Dir als Einsteiger wird es gut gelingen den Joller dabei umzuwerfen.

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Kentern geht leicht an der Raumtonne!

Beachtest du drei einfache Dinge, so wirst Du mit einiger Übung das Manöver bei den meisten Windbedingungen sicher beherrschen können:

1. Bereite dich auf die Halse vor:

Beachte die Boote in der Nähe, insbesondere wenn an der Raumtonne bei engen Feldern mehrere Boote mit Dir halsen wollen. Hast Du genug Platz nach Lee, wenn der Baum überschlägt? Verschaffe Dir Raum und  Respekt. Lass Deinerseits genug Platz für innen liegende Boote. Das Schwert wird für das Maneuver nicht ganz abgesenkt, damit das Boot leichter durch die Halse drehen kann, ganz oben sollte es auch nicht sein, damit Du weiter sauber steuern kannst und der Joller nicht mehr rollst als Du willst.

Öffne den Baumniederholer soweit, das Du sicher und schnell beim Überschlagen des Baums auf die andere Seite kommst. Am besten merkst Du Dir die Stellung des Niederholerhebels am Baum bei dem Dir dies sicher gelingt und stellst diese Position unmittelbar vor der Halse ein. Fängt das Boot mit loserem Niederholer vor der Halse an zu geigen, nimm die Großschot etwas dichter, das reduziert das Rollen, da im Toppbereich des Segels sich weniger Fläche vor dem Mast befindet.

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Alles vorbereitet?

 

2. Warte auf den perfekten Moment:

Beim Training bist Du in der Regel frei in der Wahl des Zeitpunkts der Halse. Ganz wichtig ist, daß Du weit genug abfällst, bevor Du das Segel auf die andere Seite ziehst. Fall bei viel Wind nicht zu schnell ab, sonst kommt Dir der Baum zu schnell entgegen und Du schaffst es nicht mehr auf die neue Luv-Seite. Bist Du aber noch nicht richtig “Vor dem Wind” kannst Du insbesondere bei mehr Wind das Segel nicht ziehen und der Halse-Versuch endet mit Schwimmübungen.  Mit einiger Erfahrung spürst Du wenn das Achterliek des Segels anfängt nach Luv zu schlagen und sich der Baum ziehen läßt.

Versuche zum Zeitpunkt der Halse möglichst maximale Geschwindigkeit zu haben, das reduziert den Winddruck im Segel und die Halse geht leicht. Zwar kostet es am Anfang Überwindung aber bei Welle ist der perfekte Zeitpunkt für eine Halse der Moment, indem das Boot mit maximaler Geschwindigkeit die Welle hinunter surft.

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Jetzt abfallen, nach vorne greifen und ziehen erfordert Mut, ist aber optimal!

Willst Du um die Raumtonne halsen und Du hast Entscheidungsfreiheit und Platz, kann es bei viel Wind sinnvoll sein nicht direkt an der Marke zu halsen, sondern auf den Surf mit der nächsten Welle zu warten. Die wenigen Meter nach Lee sind bei gestandener Halse kein großer Nachteil.

Halst Du mit mehren Booten gleichzeitig und hast Innenposition bist Du nicht ganz so frei in der Entscheidung über den Zeitpunkt aber wenn Du vorher geübt hast schaffst Du das!

3. Entschlossenheit und Gewandtheit:

Du hast alles vorbereitet, den perfekten Moment erreicht, befindest Dich mit maximaler Geschwindigkeit vor dem Wind? Dann packst Du mit großer Entschlossenheit und Zuversicht alle 3 Parten der Großschot (oder die direkte Part) und reißt sie nach Luv.

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Du bestimmst, entschlossen und zuversichtlich!

Damit leitest Du den Seitenwechsel des Baums aktiv und mit einer gewissen Aggressivität ein.  Die meisten Segler greifen mit der Schot in der Hand nach vorne. Bei wenig Wind kann man auch durch kräftigen Zug an der Großschot durch den Fußblock die Halse einleiten. Beim entschlossenen Ziehen an der direkten Part kannst Du aber bei wenig Wind durch die Halse das Boot sogar deutlich beschleunigen und das solltest Du Dir natürlich nicht entgehen lassen.

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aggressiv…

 

Gleichzeitig wechselst Du so schnell und gewandt wie möglich die Seiten unter dem Baum durch (Achtung Kopf und Ellenbogen unten lassen) und hälst den Joller durch Dein Gewicht gerade, wechselst Schot und Steuer in die zuständigen Hände und vermeidest durch leichtes Gegenruder ein weiteres Anluven.

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..schnell und gewandt-auch bei Kuhsturm!

Hört sich schwierig an?  Beim Üben wirst Du alle Dinge hintereinander in einem Fluß berwerkstelligen können und schon bald auch mit Sicherheit bei viel Wind und Welle Deine Erfahrungen machen können.

Zum Üben und Trainieren gibt es keine Alternative, auch die Q-Wende ist bei Sturm sehr gefährlich und kostet sehr viel Zeit.

Also viel Spaß beim Halsen üben auf dem Wasser ;)