Lundeborg 2018

von Gunter Arndt 16.05.2018   Bilder von: (c)Bo Svensmark/Esrum Regatta2018

Alle Erwartungen wurden erfüllt!
60 Meldungen mit internationaler Beteiligung aus Deutschland (9), Schweden (3) und Polen (1).
Wie üblich in Dänemark gab es “all inclusive” mit Kaffee satt, Super Buffet am Abend, Einlaufbier und einer großen Schar Helfer, die neben dem leiblichen Wohl, auch den Slipwagenservie meisterten.
Lundeborg ist der Frühlingsklassiker in Dänemark, wird seit 29 Jahren ohne Unterbrechung für die OK´s veranstaltet und die Liste der Sieger liest sich wie das Who is Who in Nord-Europa.
Dieses Jahr waren viele neue Boote am Start, sowohl mit alten Bekannten wie Bo Petersen und Jørgen LIndhardtsen aber auch mit vielen Einsteigern der letzten Jahre. Auf deutscher Seite waren nicht nur Stammgäste wie Olli, Martin, Andreas und Sven B. angereist, sondern auch Ingo, Lutz und Sven aus Flensburg, sowie Jessica. Super, wie das KV boot genutzt wird!
Ich hatte mich richtig auf Lundeborg gefreut, meine erste Regatta nach einem langen Winter und einigen Arbeitsterminen, das Wiedersehen mit der norddeutschen OK-Gruppe… nur die Wettervorhersage dämpfte die Stimmung im Vorfeld ein wenig. Samstag auf der Anreise: super Sonnenschein und …Vakuum. Als ich über die Brücke über den großen Belt fuhr war das Wasser spiegelblank, angekommen in Lundeborg: Kein Windhauch. Am Abend vorher, hatten einige noch trainiert und behaupteten Schaumköpfe gesehen zu haben, wenn dass mal nicht der Schaum auf dem Einlaufbier war.
Aufriggen, grosses Hallo nach dem Winter und Warten. Mit einer knappen Stunde Verspätung dann aufs Wasser, es waren einige Windstriche zu erahnen. Der Wind war eigentlich überraschend OK, wurde aber leider nach dem Start recht schnell weniger, so dass wir uns bei Strom und Leichtwind über eine Up and Down bahn quälten, die auf der 2. Runde noch eingekürzt wurde. Pünktlich nach dem Zieleinlauf nahm der Wind wieder zu, wir wurden aber in den Hafen geschickt??? Mehr Zeit zum Schnacken, einige trainierten noch 1-2 Stunden in leichtem aber konstantem Wind.
Sonntag morgen dann wieder eine spiegelblanke Ostsee, einige Segler zollten dem langen Abend Tribut und beschlossen sich nicht am Wettrennen/Wettreiben teilzunehmen, sondern in der Sonne zu entspannen.

Der Rest der Unermüdlichen quälte sich bei leichtem Wind auf die Bahn und wartete dort 2 Stunden auf die versprochene Thermik, die wie vorhergesagt um 12:00 Uhr einsetzte.
Es wurde eine kurze Sprintbahn ausgelegt, mit klarem Stromvorteil unter Land, so dass nach der 1. kurzen Kreuz die Platzierungen schon feststanden.
Schnell danach der nächste Startversuch, das Zeitfenster war mit einer letzten Startmöglichkeit um 14:00 Uhr recht klein. Eine kleine? Winddrehung auf der Startkreuz veranlasste die Wettfahrtleitung zum Abbruch und anschließendem Neustart. Dieses mal drehte der Wind nicht, sondern schlief fast ganz ein, aber wir schlichen über den Kurs und schafften es alle ins Ziel.
Auf der Kreuz zurück in den Hafen wurden wir dann mit den besten Windverhältnissen des Wochenendes belohnt!
Gewonnen hat Bo vor Jørgen und Jens und ein grosser Dank an die Wettfahrleitung, dass wir überhaupt geschafft haben, 3 Wettfahrten zu segeln, die Bedingungen waren mehr als schwierig und gewonnen haben sicher die Richtigen.

Aus deutscher Sicht kam Ingo mit den Bedingungen Sonntag am besten zurecht und endete als 8. punktgleich vor Andreas, der am konstantesten gesegelt ist. Olli konnte den guten Start vom Sonnabend nicht über die Runden retten und endete als 11. Ich schaffte es meine Stunden auf dem Wasser für dieses Jahr zu verdoppeln und hoffe auf etwas mehr Wind bei den nächsten Regatten und speziell zur WM!
Grüße aus Dänemark
Gunter

Hier noch eine technische Anmerkung zu den Bahnen in den Segelanweisungen.
Bei wenige als 5m/s wurde ein Up/Down-Kurs gesegelt mit Start und Ziel am Lee-Ende der Bahn
Bei mehr als 5m/s ein klassischer Dreieck/Diagonal mit Start in Lee und Ziel in Luv, den Kurs haben wir natürlich nicht gebraucht, 5m/s hatten wir keinen einzigen Augenblick am ganzen Wochenende -)