Ein Tag auf der Bootsmesse in Düsseldorf
von Thorsten Schmidt 21.01.2018
Gestern begann die größte Wassersportmesse, die ‚Boot‘ in Düsseldorf. Seit Jahren verzichtet unsere Klassenvereinigung aus Kostengründen auf eine eigene Präsenz im „Segelzentrum“. Dieses Jahr können wir uns dennoch in Düsseldorf präsentieren. Auf Einladung von Holger Jess werden OK-Segler an den meisten Tagen der Messe auf dem Stand der Firma Ovington neben der dort ausgestellten OK-Jolle Interessenten Rede und Antwort stehen können zu unserer Klasse.
Gestern also der erste Tag und mein Eindruck war, dass der Publikumsandrang auf der Messe in früheren Jahren größer war. Immerhin waren die Besucher an unserem Stand durchweg fachkundig und ich musste keine einzige Frage zu möglichen Motorhalterungen am Heck oder aber zur Eignung der OK-Jolle als Angelboot beantworten.
In Halle 15 in direkter Nähe zum „Segelsportzentrum“ mit einigen anderen KVen war die ausgestellte nagelneue OK gut platziert. Holger lobte sehr unsere KV-Arbeit und versäumte auch nicht, seine eigene Erfolgsbilanz zu betonen: Bereits sechs Ovington-OK`s hat der umtriebige Fiven-Segler aus Eckenförde in der Wintersaison an den Mann gebracht (Auslieferung erfolgt bis Ostern) und weitere Bestellungen liegen vor. Auch die von ihm vor wenigen Tagen verkaufte gebrauchte OK hätte er nach seinen Angaben in der Zwischenzeit dreimal verkaufen können. Nach der sehr guten letzten Saison boomt es scheinbar weiter in unserer Klasse. Insbesondere Umsteiger aus der Finnklasse sorgen für Nachfrage auf dem Bootsmarkt. Aber auch für Segler aus anderen Klassen ist die OK-Jolle offensichtlich sehr attraktiv.
Tatsächlich gab es am ersten Messesamstag auch viel Leerlauf am Stand. Dennoch, während der Stunden auf der Messe hatte ich viele gute Gespräche mit umsteigewilligen Seglern aus anderen Klassen: Vom Europesegler über Laser- Finn- Vaurien- und Korsarsegler bis hin sogar zu Interessenten aus der H-Bootklasse scheint unsere Jolle viele Segler/innen anzusprechen. Es läuft also, die neue Saison kann kommen mit hoffentlich vielen neuen Gesichtern auf der Regattabahn.
Also alles super? Nun, ohne zu skeptisch wirken zu wollen – es bleibt abzuwarten wie nachhaltig der momentane Aufschwung ist und wieviel von den guten Gesprächen auf der Messe übrig bleibt.
Bei einem Preis von 1800.- Euro für einen Messestand im Segelzentrum zwischen den anderen KV-Ständen halte ich eine eigene Präsenz für unsere Klassenvereinigung im nächsten Jahr auf der ‚Boot‘ für verzichtbar. Trotz der insgesamt guten Erfahrungen vom ersten Messe-Samstag stimmt einfach das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht.
Mindestens vergleichbare Werbewirksamkeit hat unser Auftritt in den modernen Medien. Und natürlich liegt es an uns allen auch weiterhin den „OK-Spirit“ im Kleinen zum Beispiel am örtlichen Segelclub aber auch im Großen, bei den Regatten, zu leben und nach außen zu transportieren.
Wer selbst Spaß hat beim OK-Segeln und das anderen auch zeigt, andere teilhaben lässt, vielleicht sogar Probesegeln lässt, der macht erfolgreicher Werbung als jeder noch so perfekte Stand auf einer Messe es je machen kann.