Niederländische Meisterschaft,  dieses Jahr ohne Meister

von Ralf Tietje 05.09.2017
Dänemark oder Holland, das war die spannende Frage im Vorfeld. Nur eine Meisterschaft kann es sein… Da mir der Urlaub am Freitag jedoch nicht gegeben wurde, war die Entscheidung für mich gefallen. Erstmalig ging es zum Tjeukemeer, ein Flachwasser-Revier ähnlich wie das Steinhuder Meer.
Am Freitagabend gegen 23:00 eingetroffen, reichte ein kurzer Anruf, um den Aufenthaltsort der anderen OK-Recken zu erfahren. In der dem Club nahe gelegenen Kneipe wurden viele Skipper begrüßt und mit so mancher Gersten-Kaltschale angestoßen.
Der nächste Morgen begann mit einem leckeren ausgiebigen Frühstück  und leider einem bangen Blick auf den See. Der Wind, der am Abend noch mit 7-8kn wehte war wie wir alle eingeschlafen, hatte es leider nur versäumt wieder aufzuwachen.

So hieß es erst mal warten. Kommt noch was oder nicht? Der Wettfahrtleiter hatte die vage Hoffnung und schickte uns raus. Leider kam dann der erwartete Hauch doch nicht und wir trieben in der friesischen Wasserlandschaft herum. Nach gefühlten 8 Stunden, (ich glaube es waren aber nur 4) hatte man ein Erbarmen mit uns und schickte uns in den Hafen. Dank Schleppverband klappte dies dann auch. Die Kollegen aus Holland sollten vielleicht doch mal in längere Schleppleinen investieren 
Im Hafen wurden wir bereits mit einem Fässchen Bier begrüßt und warteten weiter auf Wind. Mit Erfolg schließlich. Eine Stunde später hieß es wieder auslaufen und auf dem kleineren Teil des Sees konnte bei ca 5kn Wind ein Lauf gesegelt werden. Ordentlich im Vorteil konnte sich eine Gruppe links gestarteter Segler schnell absetzen und schließlich das Rennen auch  für sich entscheiden. Claus gewann mit respektablem Vorsprung vor dem Aal und dem Vollstrecker, gefolgt von den anderen 43 Segler aus 7 Nationen. Leider wurde kein weiteres Rennen gestartet.
Bei friesischer Gastfreundschaft, Gegrilltem mit Salat, Gold-Gelbem Getränk und bei anregenden Gesprächen ging es in die Abendstunden und Rod  ließ in der von ihm bekannter Weise die Gitarre und die Mundharmonika erklingen.

Nach dem gemeinsamen Frühstück am Sonntagmorgen wurden wir dann wieder auf den kleinen Teil des Sees geschickt …….  Der Wind war nicht schwach, er war schwächer. Bei vielleicht 3 kn wurde das Rennen angeschossen. Wieder war die linke Seite bevorteilt und dieses Mal konnte ich mich ein wenig dichter an der Führungsriege halten. Im Laufe des Rennens wurde allerdings der Hauch von Wind immer schwächer und schwächer. Zwischenzeitlich war dann auch mal eine ganze Weile gar nichts. Dies ließ einzelne Leute extrem nervös und zappelig werden. Man kommt damit tatsächlich besser voran . Aber schön ist das nicht.

Leider hatte auch der Wettfahrtleiter kein Erbarmen und er quälte uns über die Bahn. Zumindest wurde nicht noch ein Startversuch unternommen.
An Land wurden die Reste des Abends angegrillt und nach dem Einpacken wurden die Sieger geehrt. Gewonnen hat, Jörg der Aal punktgleich vor Ralf  dem Vollstrecker. Claus blieb der 3. Platz. Geehrt wurden darüber hinaus Stephan als bester Niederländer auf Platz 6, Tomek und Marek für die weiteste Anreise, Susanne als beste Frau und Rod für das älteste Schiff mit Holzrig. Ein Meister konnte aufgrund der nur zwei Wettfahrten nicht gekürt werden.

Bei ein klein wenig konstanteren Windverhältnissen im nächsten Jahr wird die super Veranstaltung bestimmt noch getoppt. Die Niederländischen OK-Segler haben sich jedenfalls ordentlich ins Zeug gelegt und uns den Aufenthalt sehr angenehm gemacht. Für den ausbleibenden Wind kann keiner was. Ich habe die NL-Meisterschaft 2018 auf jeden Fall im Kalender vermerkt.
Der Ossi