Trainingslager Ostern 2008 / Rerik Ostsee 20.03.-26.03.08
von Sebastian Knorr 10.04.2008
1.Tag: Da sind wir also, 9 verrückte OK-Segler die sich vorgenommen haben dieses Jahr über Ostern ins Trainingslager nach Rerik an die Ostsee zu fahren. Das hört sich in Zeiten des wärmer werdenden Wetters im ersten Moment als eine prima Idee an, doch über dieses Ostern scheint es sich Petrus anders überlegt zu haben.
Schon während der Anreise konnten die Wirbeleits ein wunderschönes Winterpanorama auf sächsischen Landstraßen genießen, und in ihren Winterurlaub aufbrechen. Tobi und Ich hatten da mehr Glück. In der immer sonnigen Hauptstadt war kein Schnee sondern nur Glatteis, sodass wir pünktlich um 10.30 in Rerik eintrafen.
Dort angekommen startete erstmal wie üblich der „Bootsablademarathon“ und das Beziehen der Zimmer in der wirklich sehr schönen Jugendherberge, die ca. 5 min. vom Hafen entfernt liegt.
Am Nachmittag ging dann auch gleich die erste Trainingswettfahrt auf dem Haff los. Zu diesem Zeitpunkt hat sich aber der Großteil des OK Starterfeldes noch mit lustigen Winterspielen auf der Autobahn rumgetrieben, und ich konnte ein souveränen Start-Ziel-Sieg einfahren, als einziger Starter ;). Nachdem abends der Großteil des Starterfeldes eingetroffen war, konnte am nächsten Tag auch das Training beginnen.
2. Tag: Unsere Trainingsgruppe bestand aus den Teilnehmern: Jan Wirbeleit, Till Wirbeleit, Robin Kern, Jule Hofmann, Jorgen Holm, Bernd Willmann, Cornelia Wirbeleit, Erik Bork (die letzteren zwei teilten sich abwechselnd Erichs OK und das Trainerboot > vielen Dank noch mal an den SC-Karolinenhof für die Leihgabe!) und natürlich mir. Dazu kam noch Ute Witke, die sich aber beim Verladen wohl vergriffen hatte und mit Ihrer Europe erschien (aber das wird ihr so schnell sicher nicht mehr passieren, nachdem Erich sie in einer Wettfahrt mal eben auf der Zielkreuz „abjebacken“ hat).
Trainingsinhalte waren immer wieder Starts sowie kurze Kurse für Manöverpraxis. Nachmittags kam dann noch, der für mich neue, Hasen- oder Torstart hinzu, der sehr nützlich für effektive Trainingsgestaltung und auch Bootsbeherschung ist.
3. Tag Sa: Sturm!!! 6 Bft. In Böen 7-8. Das ganze gepaart mit Temperaturen um 0°C, bewegte uns zu einem „gemütlichen“ Hafentag. Am Vormittag hieß das für einen Teil von uns trotzdem Rausfahren auf Motorbooten um die (in der Gegend rumkenternden) Cadets, die den Großteil des Teilnehmerfeldes ausmachten, abzubergen. Am Nachmittag haben wir eine Wanderung entlang der Steilküste von Rerik unternommen, da bei dem starken Nordwind leider, durch die Brandung, nichts mehr von dem ca. 30-40 m breiten Strand übrig geblieben war.
Später ging das Programm mit einem Volleyballmatch in der Sporthalle weiter und am Abend gab es dann noch ein nettes Beisammensein im „Couchraum“ der Herberge. Da man ja nicht grundlos Weinflaschen öffnen darf, wurde kurzerhand Jorgens Geburtstag auf heute festgelegt (wann hat er eigentlich wirklich???) und ihm dann auch immer wieder recht herzlich gratuliert :-).
4. Tag: Ostersonntag. Das Wetter hat sich beruhigt. Bei strahlendem Sonnenschein aber immer noch klirrenden Temperaturen um den Gefrierpunkt laufen wir alle aus.
Dabei läuft mir schon ein Glücksschauer den Rücken hinunter, da es, um zu diesem Punkt zu gelangen immer erst eines fünfzehnminütigen Intensivtrainings, in Form des Anziehens bedarf. 5 Lagen!!! Lange Unterwäsche, Shorty, Fleecehose + Fleecepullover, und dann, obwohl man schon fast bewegungsunfähig ist, der Kampf mit dem Trocko. Daraufhin noch Neoprensocken und Neoprenschuhe, in denen man den Laufkomfort genießt , der dem einer Hüpfburg gleich kommt.
Das Training hatte einen taktischen Schwerpunkt, der aus dem Finden der bevorteilten Seite an der Startlinie und der Wahl der richtigen Kursseite bestand.
5. Tag Mo: Wetter siehe Tag 3 :-) . Heute haben wir aber das Auslaufen probiert und sind nach einigen Schlägen wieder zurückgekehrt. Zum Nachmittag hin kam auch noch dichter Schneefall hinzu, der die Sicht auf teilweise unter 100m reduzierte und uns zu einer Theorieeinheit und anschließendem Cafébesuch zwang.
6. Tag Di: Der Dienstagmorgen begann mit schönem Sonnenschein und leicht rauschenden Bäumen (ohne Laub an selbigen bedeutete das aber wieder schönen Segelwind) Beim Frühstück machte der nahende April dann aber schon mal auf sich aufmerksam, es ging stufenlos in dichtes Schneetreiben über, das zum Glück nach einer Stunde wieder abzog und wir unser Training doch angehen konnten. So langsam hatte man sich ja an die Wetterwechsel gewöhnt, sich mit Sonnencreme versorgt und die, auf der Heizung vorgewärmten, extrawarmen Neoprenhandschuhe angezogen.
7. Tag Mi: Nachdem am Vormittag noch eine Trainingswettfahrt stattfinden sollte, die abermals durch stark zunehmenden Wind beeinträchtigt wurde, fand am Mittag die Siegerehrung statt. Bei inzwischen 7 Bft. luden wir zähneklappernd die Boote auf und fuhren im Konvoi nach Berlin zurück (5 Liter weniger Verbrauch als auf der Hinfahrt ;) )
Das Trainingslager war der perfekte Kickstart für die Saison und durch die gute Organisation von Seiten des Veranstalters hat es riesige Freude bereitet daran teilzunehmen.
Sebastian Knorr (Sebbo)