Hafen-Ost Jollenregatta / Überlingen am Bodensee 19.-20.06.2010
von Reimar Minde 04.10.2010
Die Wetterlage versprach nichts Tolles und das Skandinavientief “Friederike” lenkte von Nordwesten feucht-kühle Luft nach Deutschland. Am Samstag war es bedeckt und viele dunkle Wolken zogen durch, hin und wieder regnete es. Nach der Begrüßung durch J. Stadler, SGÜ, Wettfahrtleitung, war erst einmal Warten angesagt. Zu recht ließen sie uns lieber erst einmal an Land auf den angesagten Wind warten. Erst gegen Abend versprachen wieder dunklere Wolken und die auf der gegenüberliegenden Seeseite leicht in Bewegung kommende Segler von einer anderen Regatta, eine Möglichkeit, vielleicht doch noch eine Wettfahrt hinzubekommen. Es blieb leider bei einem Versuch! Wie schon den ganzen Tag, war nach einem Schauer und dem Durchzug der Wolken wieder Flaute angesagt und wir trieben Nass an Land zurück. Der Ansturm auf das Buffet, den Grill und die Theke war groß. Mussten doch sechzig hungrige Steuerleute und andere Gäste bedient werden. Die selbst gemachten Salate, Desserts, Kuchen und das von einem Profi zelebrierte Grillen am offenen Lagerfeuer versprach Gutes und nicht zu wenig. Alle Achtung und Dank den Köchen und Helfern. Hervorragend gegrillter Lachs in Buchenfurnier-Rolle, Garnelen-Kokos-Spieße, gegrillte Rinder-Hackbällchen, Sperrrips und Steaks und alles satt. Nach einem Stückchen Kuchen, einem Tiramisu und einem Espresso hatte nur noch ein bis zwei Rothaus platz.
Unsere vorwiegend jungen Mitstreiter auf den anderen Klassen haben anscheinend nicht das Sitzpolster wie die Senioren von der OK-Klasse und so konnten wir den Abend im Clubhaus ruhig ausklingen lassen. Wie auch spaß halber Hanns, unserer Newcomer mit GER 627 meinte, ist die Veranstaltung nicht unbedingt für Leute über fünfzig und verwies auf die stark verkleinerte Ausgabe der Segelanweisung, die vielleicht im Schriftgrad sieben ohne Brille schwer zu lesen war. Gegen Abend zeigte sich sogar die Sonne und verschwand dann aber bald nach einem kurzen Abendrot. Ein Tipp: Ich habe meine Lenzklappe mit Vaseline dicht bekommen. Mein besonderer Tipp ist aber, behalte das für dich. Die Apothekerin hat es schmunzelnd geglaubt und für deine Segel-Kameraden ist es nichts neues, aber intelligente Sprüche zum Thema sind noch nicht alle gesprochen.
Durch das schon lang anhaltend schlechte Wetter und den steigendem Wasserstand hatte der See die erreichte Badetemperatur wieder verloren. Allein vom Freitag Mittag bis Sonntag stieg der See um ca. 25cm. Allerdings war keinem nach Baden – eher nach einer heißen Dusche. Während des Wartens hatte ich meine Waldbeere GER 706 nicht abgedeckt. Ich musste vor dem Auslaufen jede Menge Regenwasser lenzen. Meine Klappe war ja jetzt dicht und ich konnte sie danach auch wieder schließen, nur nicht genau feststellen woher das ganze Wasser wieder kam. Alles von oben oder auch von unten?
Der Sonntag brachte bedeckten Himmel bei wechselnd starker Bewölkung ab und zu Regen. Die Höchstwerte lagen bei nur 15 Grad. Die Temperatur sank nachts auf 10 Grad. Nach einem ausgedehnten reichlichen Frühstück im Clubhaus konnten wir es wieder entspannt angehen. Nach längerem Warten konnten wir doch noch zwei ganze Wettfahrten zählen. Bei schwachen und drehenden Winden war es nicht einfach die Konkurrenz im Auge zu behalten. Kurz waren sie klar achteraus dann tauchten sie nach der Wende und umgekehrt wieder vor dir auf. Mein direkter Konkurrent um die Punkte in der zweiten Wettfahrt war Dschingis. Auf dem letzten Vorwindkurs habe ich ihn in Luv klassisch abwehren können, dann aber nach vergebener Mühe hatte er in Lee fraglich direkt neben mir eine Abkürzung gefunden. Alexander, weit abgeschlagen, schob sich mit einem Privatwind auch noch beängstigend nahe kommend hinter mir ins Ziel. Stefan alias Zipfi zeigte uns mit seiner “ImmerBlau” anscheinend unbeeindruckt wo wir hin fahren mussten. Er erzielte dann auch verdient und unangefochten den 1.Rang.
Nach der Siegerehrung mit wieder tollen Preisen für alle und gut gestärkt mit einem kleinen Resteessen konnten wir sogar im trockenen unsere Boot-le verladen. Mit der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen zur neuen Bodensee OK-Regatta in Konstanz – Staad und der Hoffnung auf eine größere Beteiligung im nächsten Jahr, ging es dann wieder auf die Heimreise.
Reimar Minde, “Waldbeere” GER 706
ergebnisse
1 | GER 559 | IMMERBLAU | Stefan Bleich | 1 | 1 |
2 | GER 588 | DSCHINGIS KAHN | J. Singethan | 4 | 2 |
3 | GER 706 | WALDBEERE | Reimar Minde | 3 | 3 |
4 | GER 627 | GRUENSPAN | Lattner Hanns | 2 | 6 |
5 | GER 580 | Alexander Hirsch | 5 | 4 | |
6 | GER 264 | SCHNEEMANN | Klaus Koenig | 6 | 5 |