Kieler Woche 2005

Kieler Woche / Kiel: 18.-21.06.2005

Das große Warten

von Thomas Glas 05.07.2005

telefonzelle-treffpunkt

treffpunkt telefonzelle

 

Das positive vorweg: zum ersten Mal seit einiger Zeit konnten wir mit einer Kieler-Woche würdigen Meldezahl von 49 OK-Jollern aufwarten. Das lag sicher nicht zuletzt an der fleißigen Propaganda der letztjährigen Berichterstatter und ausgewiesenen Kieler Woche-Fans Dr. S. aus K. sowie Olli G. aus K.. Schließlich ist in Kiel immer bestes Wetter, Flaute, jede Menge Stimmung und die hohe See ist auch gar nicht so hoch. Stimmt! Das Wetter war (wie immer) supersonnig und es war nicht nur wenig Wind sondern richtig flau. Aber der Reihe nach…

Die Kieler Woche geht immer Samstags los, der eigentliche Start ist jedoch schon Freitagabend. Dieses Jahr steht Grillung an der Telefonzelle (wahlweise auch Mülleimer oder Wäscheleinenhalter, auf jeden Fall gelb) an. Leider kann ich am Freitag noch nicht ins Geschehen eingreifen, der Mundpropaganda nach zu urteilen scheint aber recht lustig geworden zu sein. Nur Hitzi nippte am alkoholfreien Bier!? Am Samstagmittag schlage ich auch endlich auf, Edelparkplatz bereits reserviert, Gröschl hat mich schon mit eingecheckt, Sonnenschein und Wind – alles klar!

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kein wind am start

 

So bleibt noch genug Zeit, in Ruhe das Boot aufzubauen und eine Runde klugzuschnacken. Außer der bei den OK’s üblichen guten internationalen Beteiligung sind auch – besonders erfreulich – einige neue Gesichter aus Brandenburg aufgetaucht. Eine gute Stunde vorm Start dann Auslaufen, raussegeln und – Wind weg. Ausgeknipst. So bleibt das halbe Feld vor Bülk stehen, das Startschiff ist noch nicht einmal zu sehen. Die ersten Profis ahnen schon das unvermeidbare und drehen um (oder ist der Sturm im Kopf zu stark und die Sonne zu hell?). Die Unverdrossenen versuchen noch einige Zeit bis zum Startschiff zu kommen, was bei dem nicht vorhandenen Wind völlig aussichtslos ist. Immerhin wird irgendwann abgebrochen und es geht im Schlepp an den Profis („wohl keine Schleppleine dabei was?“) vorbei in den Hafen. So kann der Tag in Ruhe an den Fressbuden sowie beim Fussigucken (geht bei der KW immer gut!) ausklingen.

im-schlepp

im schlepp zum start

Am Sonntagmorgen dann der Showdown – tobender Sonnenschein über der spiegelnden Ostsee. Zum Glück gibt es Startverschiebung bis 13:00. So wird der bereits 2004 am Dümmer entwickelte Plan B zu Perfektion gebracht: in der Sonne braten und klugschnacken. Um 13:00 dann jedoch das fatale Signal, das regelmäßig Endzeitstimmung aufkommen läßt: Auslaufen! Wie auslaufen? Jetzt? Wir haben aber keine Lust mehr! Nun ja, irgendwann sind auch die letzten auf dem Wasser und fahren bei leichtestem Wind in Richtung Start – um bei Bülk stehenzubleiben. Diesmal geht’s im Schlepp zum Start. Als der Wind einfach nicht mehr wird passiert der Fehler: wir entfernen uns vom Startschiff und den PS-starken Motorbooten und treiben langsam in Richtung Hafen. Natürlich nur um 300m davor den Parkschein zu ziehen und von den Schleppzügen überholt zu werden. Abends steht dann traditionell Futtern & Klugschnacken beim OK-Abend an. Hier treffen sich wieder alle OK-Recken, OK-Oldies uns solche die es werden wollen. Auch Karsten ist dabei, diesmal zwar nicht alkoholfei – dafür aber unter ärztlicher Aufsicht.

Montagmorgen: Sonne und – na? – kein Wind. Dennoch heißt es auslaufen und so dümpelt die Meute langsam raus. Diesmal jedoch setzt sich ein Ostwind mit 3Bft durch und wir bekommen ganze vier Wettfahrten über die Bühne. Leider sind es so viele, dass ich die Details schon wieder vergessen habe, außer dass die Startlinie endlos lang war und der Start von der bevorteilten Tonne fast ein Anlieger zu Luvtonne war. Das wäre genau das Richtige für Olli gewesen, der am Montag und Dienstag jedoch arbeiten muss und so mit dem Status als Kieler-Woche-Fördermitglied vorlieb nimmt. So kommen wir erst spät (ohne Schlepp) in den Hafen. Für die meisten bleibt nur noch die abendliche Runde über die Fressbuden, während Gröschl sich heute bereits auf dem Wasser ausgeschlafen hat und bei United Four Gas geben kann.

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oder an land warten

Dienstagmorgengrauen: Bayerische Verhältnisse – Startbereitschaft schon um 8:30, was deutlich vorm aufstehen liegt. Die Wettfahrtleitung will es heute noch einmal wissen. So taumeln wir in aller Frühe zu den Booten und los geht’s. Naja fast – bei Bülk wird wieder ein Parkschein nicht unter einer Stunde gezogen. Hier geht erstmal gar nichts mehr bis uns eine rettende Brise in Richtung Startschiff bringt. Auch hier ist es nicht besser, der Wind reicht nur für einige Startversuche. Der letzte wird unter lautem Gezeter von Fabian abgebrochen (ist überliefert, denn Fabian, Hartmann un d Arne waren nach einer halben Kreuz ca. einen halben Kilometer vorm Feld). Obwohl bis 14:00 gestartet werden kann, wird auf allen Bahnen abgebrochen. Man wird das Gefühl nicht los, dass Platz für die olympischen Bootsklassen geschaffen werden soll. Kaum an Land setzt sich wie immer prima Wind durch.

Fazit: eine Kieler Woche wie sie im Buche steht: viel Sonne, viel Bier, viele Leute, wenig Klos, wenig Segeln. Für alle, die nächstes Jahr endlich wieder mal nach Kiel wollen gilt: Sonnencreme und Schleppleine nicht vergessen!

Bis demnächst, Thomas

ergebnisse

1 GBR 2116 Nick Craig 8 1 1 1 –
2 DEN 1280 Jørgen Lindhardsen 1 6 2 4 –
3 SWE 2741 Thomas Hansson-Mild 2 2 6 9 –
4 GER 672 Gunter Arndt 7 5 8 3 130,6667
5 DEN 1335 Mogens Johansen 3 12 3 8 –
6 POL 14 Pawel Pawlaczyk 6 3 7 12 –
7 NZL 522 Greg Wilcox 5 4 12 10 121,3333
8 GER 693 Martin Zimmermann 9 7 9 7 118,2222
9 DEN 1 Frank Hansen 17 14 4 2 –
10 DEN 1302 Ulf Brandt 15 11 5 6 –
11 GER 624 Thomas Glas 4 9 14 18 108,8889
12 GER 690 Sönke Behrens 12 8 11 17 105,7778
13 DEN 1304 Christian Midtgaard 22 10 15 5 –
14 POL 16 Marek Jarocki 13 13 10 20 –
15 DEN 1330 Troels Lykke 19 16 13 13 –
16 POL 61 Janusz Stobinski 16 18 21 19 –
17 GER 725 Christian Hartmann 23 15 18 21 90,2222
18 GER 632 Fabian Gronholz 30 17 17 14 87,1111
19 DEN 1265 Bo Teglers 29 21 16 16 –
20 NZL 490 TRENT PRYCE 10 22 20 31 –
21 GER 707 Thorsten Schmidt 24 23 26 11 77,7778
22 GER 656 Andreas Pich 14 20 23 27 74,6667
23 POL 127 Jakub Kania 21 19 25 26 –
24 GER 645 Arne Lindemann 11 28 28 25 68,4444
25 GER 607 Christian Heinze 18 25 22 28 65,3333
26 GER 665 Peter Stephan 28 30 24 15 62,2222
27 POL 24 Darek Kras 20 24 33 30 –
28 NZL 510 GRANT PEDERSEN 33 26 29 22 –
29 GER 666 Jan Hartmann 25 31 27 33 52,8889
30 GER 720 Daniel Gröschl 27 27 30 35 49,7778
31 GER 680 Jan-Dietmar Dellas DNC 29 19 23 46,6667
32 GER 638 Uwe Fredrich 32 32 37 24 43,5556
33 POL 17 Szymon Kostrzewski 36 35 32 29 –
34 GER 699 Juliane Hofmann 26 34 36 37 37,3333
35 GER 606 Katharina Huß 31 33 35 34 34,2222
36 GER 724 Marina Dellas 37 36 31 38 31,1111
37 GER 651 Heinz Ridder 34 40 38 32 28,0000
38 GER 485 Uwe Rademacher 39 39 34 36 24,8889
39 GER 558 Erik Bork 42 38 41 39 21,7778
40 GER 600 Hans-Werner Ramm 40 41 39 40 18,6667
41 GER 714 Christian Huß 38 37 40 DNC 15,5556
42 GER 535 Andreas Silvan 41 42 42 DNC 12,4444
43 GER 698 Karsten Kath 35 DNC DNC DNC 9,3333
44 GER 622 Stephan Wurms 43 43 DNC DNC 6,2222
45 GER 657 Florian Dorn 44 44 DNC DNC 3,1111